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2025/2026 – 3. Liga

Rot-Weiss Essen – Viktoria Köln (1:0)

Dreckig und verdient – RWE erkämpft sich gegen Viktoria Köln drei Punkte. Die Wiedergutmachung nach der Pokalpleite im Niederrheinpokal ist geglückt. RWE schlägt die Viktoria durch ein Tor von Ahmet Arslan und geht voller Zuversicht ins Derby nächste Woche. Unser Spielbericht ist online.

Vorbericht

Volle Konzentration auf den Ligabetrieb – RWE beim Spiel gegen Viktoria Köln gefordert

Das Aus im Ligapokal nach zuletzt drei Titeln in Folge beim Erzrivalen aus Oberhausen liegt noch schwer im Magen. Der Blick zurück nützt nur nichts, denn in der Liga stehen im Oktober noch zwei schwere Spiele an. Viktoria Köln beweist wieder einmal, dass ein niedriger Etat nur zu mehr Kreativität anregt und der Verein steht abermals vor einer guten Saison. Ein Sieg gegen die starken Kölner könnte den notwenigen Schwung für das Derby beim Tabellenführer aus Duisburg sorgen, der weiterhin das Maß alle Dinger in der Liga ist.

Vor der Niederlage gegen RWO wurde aus dem Umfeld die traurige Nachricht bekannt gegeben, dass mit Robert Reichert ein Spieler aus der glorreichen Ära unter Trainer Jürgen Röber verstorben ist. Der Pokalfinalist von 1994 starb nach einer langen und schweren Krankheit, gab aber den Kampf bis zuletzt nicht auf. Mittlerweile gewöhnen wir uns leider an die Tatsache, dass der Zahn der Zeit an den Helden aus den siebziger und sogar achtziger Jahren mittlerweile nagt. Allerdings macht der frühe Tod eines von Röbers Schützlingen, die so viele Zuschauer an der Hafenstraße wie den Autor dieser Zeilen begeistert und zur langjährigen Verbundenheit mit dem Verein gebracht hat, besonders betroffen. Machs gut Robert!

Das Personal

Nach den zuletzt durchwachsenen Auftritten der Mannschaft war es selten so schwer einzuschätzen, wen Trainer Koschinat für das schwere Spiel gegen die Viktoria aufbieten könnte. Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Rotationen zur Startelf im Pokal gegen RW Oberhausen geben. Tobias Kraulich wird es nicht treffen, denn Michael Schultz hat unter der Woche noch nicht am Mannschaftstraining teilgenommen. Kraulich wird vor Stammtorwart Jakob Golz, der die Position von Felix Wienand wieder übernehmen wird, neben Dauerbrenner Rios Alonso die Innenverteidigung bilden. Auf den defensiven Außenbahnen werden Veränderungen unwahrscheinlich sein. Lucas Brumme hat auf der linken Seite weiter die Nase gegenüber Francis Bouebari vorn, auf der rechten Seite war Michael Kostka zuletzt angeschlagen und deshalb dürfte Jannik Hofmann zunächst starten.

Im defensiven Mittelfeld könnte es laut Trainingsbeobachtungen Veränderungen geben. Nach den Leistungssteigerungen von Luca Bazzoli in der Liga kam es wieder zu einem Abfall im Pokalspiel gegen RWO, so dass möglicherweise Gianluca Swajkowski seine Bewährungschance erhält. Klaus Gjasula hingegen kann wegen seiner Rotsperre frühestens im Derby gegen den MSV Duisburg eingesetzt werden. In der Zentrale werden trotz schwankender Auftritte Tom Moustier und Ahmet Arslan als Säulen der Mannschaft weiterhin den Vorzug bekommen. Dies gilt aber nicht für Marvin Obuz und Torben Müsel, die beide einen schwarzen Tag in Oberhausen erwischt hatten. Kaito Mizuta wird nach seiner Reise in die Heimat wieder in die Startelf zurückkehren, seine bisherigen Leistungen lassen den Japaner derzeit als unverzichtbar erscheinen.

Gegen eine offensivstarke Mannschaft wie die rechtsrheinischen Kölner kann Ramien Safi möglicherweise seine Stärken besser ausspielen und ist daher ein Kandidat von Beginn an. Wieder einmal spannend wird es in der Sturmspitze. Jannik Mause konnte unter der Woche nicht mittrainieren, so dass der Posten ganz vorne wieder frei wird. Jaka Cuber Potocnik ist gerade erst von einer Verletzung genesen, für ihn käme ein Startelfeinsatz wahrscheinlich zu früh. Auf Marek Janssen wurde bislang wenig gesetzt, dieser hat aber nun die besten Karten, vom Anpfiff an dabei zu sein.

Das Gegnerportrait: Viktoria Köln (Platz 5/ 17 Punkte/ 5 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen/ 16:10 Tore, Differenz +6)

Anscheinend ist die Viktoria auch in dieser Saison nicht unterzukriegen. Weder der abermalige Rückgang des Etats noch der jährliche Wechsel von Stammspielern oder der Abgang des langjährigen Trainers Olaf Janßen nach Sandhausen kann diesen Verein erschüttern. Dabei waren sich viele neutrale Betrachter nahezu sicher, dass der Aderlass diesmal eine Nummer zu groß für Kölns Nummer zwei sein könnte. Zentral ging es dabei nicht einmal um die El Mala-Brüder, deren Verbleib durch die Leihe vom großen 1. FC Köln schon von vorneherein nahezu ausgeschlossen war. Doch wenn selbst die englischen Klubs mit den hohen Pfundscheinen winken, dann kann sich jeder denken, welch ein außergewöhnliches Fußballtalent mit Said El Mala letztes Jahr noch auf der falschen Seite der Domstadt spielte.

Allerdings wogen auch die Abgänge des Abwehrtalents Zoumana Keita (nach Anderlecht in die erste belgische Liga) und des Innenverteidigers Jonah Sticker (SC Paderborn, zweite Bundesliga) sowie die Verluste der wiedererstarkten Enrique Lofolomo (Zulte Waregrem, auch erste belgische Liga) und Selah Güler (SV Darmstadt 98, auch zweite Bundesliga) besonders schwer. Außerdem musste Viktoria Linksverteidiger Niklas May und Rechtsaußen Donny Bogicevic zum Ligakonkurrenten SV Wehen ziehen lassen.

Kaum ein anderer Klub hätte den Weggang von 19 Spielern verkraften können. Doch am Höhenberg wissen die Verantwortlichen mittlerweile, durch ein bewährtes Spielkonzept und gutes Scouting die scheinbar ungünstigen Machtverhältnisse am Markt wieder auszugleichen. Königstransfer war dabei der Ex-Sandhäuser David Otto, der die Liga gut kennt und bereits acht Scorerpunkte sammelte (vier Tore, vier Vorlagen). Auch die jungen Mittelfeldspieler Tim Ott von 1860 München (drei Tore, eine Vorlage) und Leonhard Münst vom VFB Stuttgart 2 (VFB Stuttgart 2) erwiesen sich als Glücksgriffe. Selbstverständlich dürfen auch Spieler mit lokalem Hintergrund nicht fehlen, so dass der in Essen bekannte Meiko Sponsel (1. FC Köln 2) eine weitere Bewährungschance in der Dritten Liga erhält, die er bisher nutzen konnte.

Weitere junge Nachwuchsspieler mit viel Talent wie der Japaner Soichiro Kozuki (auch von 1860 Müchen) und Leander Popp (SpVgg Unterhaching) haben noch nicht Fuß gefasst, können sich aber bei der Viktoria noch entwickeln. Unterstützung erhalten die Neuzugänge von den Stützen der Mannschaft aus der starken vergangenen Saison wie Stürmer Tyger Lex Lobinger (4 Tore) und Abwehrspieler Simon Handle (1 Tor, eine Vorlage). Dirigiert wird das Ensemble vom langjährigen Assistent- und A-Jugendtrainer Marian Wilhelm, der die Struktur und die Spielweise des Vereins genau kennt und das Werk seines Mentors Olaf Janßen fortführt. Der ehemalige Cheftrainer erlebt gerade am eigenen Leib, dass sein Erfolgsmodell nicht unbedingt Exportcharakter hat, denn mit seiner zusammengestellten Startruppe spielt sein neuer Klub SV Sandhausen bis zu diesem Zeitpunkt nur eine mäßige Saison.

Ein Blick auf die reinen Zahlen wirft ein sehr gutes, aber nicht überragendes Licht auf die bisherigen Leistungen der Viktoria. 16 eigene geschossene Tore in zehn Spielen ist in Ordnung, aber nicht ligaspitze. Anders sieht es bei den Gegentreffern aus, mit zehn gefangenen Dingern läge die Kölner auf Platz drei. Hier zeigt sich die Abwehr um Stammtorwart Dudu in einer ausgezeichneten Verfassung. Auffällig ist auch, dass alle Niederlagen in der Ferne (Saarbrücken, Mannheim, Stuttgart 2) erlitten wurden. RWE muss sich auf eine sehr spielstarke Mannschaft vorbereiten, die sich auch hinten absichern kann. Dies bedeutet, dass Uwe Koschinats Mannschaft möglichst schnell wieder die defensive Stabilität aus der Vergangenheit finden muss, zudem kann das bewährte Umschaltspiel ein Schlüssel zum Erfolg werden. Auch muss sich das Team auf die Unterstützung der heimischen Ränge verlassen, die ähnlich wie die Truppe selbst die Niederlage gegen den Erzrivalen aus Oberhausen am Samstagnachmittag schnell abschütteln muss.

Der Blick über den Tellerrand und Fazit

Der Spieltag wird von Erzgebirge Aue und Waldhof Mannheim am Freitagabend eröffnet. Beide Mannschaften stehen unter Druck, das untere Mittelfeld ein Stück weit nach oben zu verlassen. Am Samstagmittag hat der FC Saarbrücken ein schweres Heimspiel gegen den SC Verl, in dem die Saarländer nach zuletzt drei Unentschieden wieder einmal siegen möchte.

Die Mannschaft der Stunde aus Osnabrück empfängt die jungen Hoffenheimer, welche zuletzt schwächelten und sich an der starken Abwehrreihe der Niedersachsen die Zähne ausbrechen könnten. Rostocks Trainer Brinkmann steht weiter gehörig unter Druck und würde gerne mit einem Heimsieg gegen den SV Wehen diesen weiter vom Kessel nehmen. Die weiterhin wegen einer Verletzungsmisere gebeutelten Aachener müssen gegen den FC Ingolstadt ran, welche auch noch auf dem Sprung aus dem unteren Mittelfeld hoffen.

Das Schlusslicht aus Schweinfurt würde gerne den zweiten Saisonsieg einfahren, die Trauben hängen aber bei der Zweitvertretung aus Stuttgart wieder einmal sehr hoch. Am Sonntag muss der Absteiger aus Ulm auch eine hohe Hürde meistern, denn Energie Cottbus ist punktemäßig derzeit noch besser unterwegs als in der starken Hinrunde aus dem vergangenen Jahr. Am späten Nachmittag folgt dann das Spitzenspiel des Spieltages. Die hochgehandelten Löwen empfangen den bislang ungeschlagenen Spitzenreiter aus Duisburg. 1860 hat mit Markus Kauczinski einen erfahrenen Trainer mit defensiven Überzeugungen geholt, der nun in das gut besetzte Offensivensemble neues Leben einhauchen soll. Die neutralen Beobachter dürfen gespannt sein, ob dies gegen Dietmar Hirsch eingeschworene Truppe reichen wird. Um nach diesem aufregenden Spiel seine Nerven wieder beruhigen zu können, haben die für die Spielansetzung Verantwortlichen sich für das Kellerduell zwischen dem TSV Havelse und Jahn Regensburg entschieden. Möglicherweise gelingt dem TSV der langersehnte Sieg im elftem Ligaspiel, allerdings zeigte die Kurve der Regensburger im Spiel gegen das Topteam aus Saarbrücken leicht nach oben.

Die Kritik am Auftreten der Mannschaft war zuletzt groß. Dennoch muss bald der Schalter wieder umgelegt werden, schließlich ist in der Liga alles noch offen und mit den beiden anstehenden Aufgaben gegen Viktoria Köln und beim MSV Duisburg sind die Herausforderungen so hoch, dass auf der anderen Seite die Chance zur Wiedergutmachung des Pokalaus auch wieder groß ist. Dafür braucht es aber vereinte Kräfte: Einen Trainer mit seinem Team, die die Truppe auf das Spiel optimal vorbereitet, eine Mannschaft, die auf dem Feld alles gibt und Fans auf den Rängen, die alle neben und auf dem Platz lauthals unterstützen. Nur so kann das Ziel, die vorderen Tabellenplätze anzugreifen, erreicht werden.

In diesem Sinne

NUR DER RWE!

Spielbericht

Dreckig und verdient – RWE erkämpft sich gegen Viktoria Köln drei Punkte

Die Mannschaft zeigte einmal mehr eine gute Reaktion auf einen schwachen Auftritt und rang die Viktoria aus Köln mit einem knappen 1:0-Sieg. Die Mannschaft von Uwe Koschinat war insgesamt taktisch verbessert, sehr diszipliniert und hatte eine tadellose kämpferischen Einstellung, so dass der Erfolg unter dem Strich in Ordnung geht. Dadurch gibt es hoffentlich den nötigen Rückenwind, um nächste Woche im Duell gegen den MSV Duisburg bestehen zu können.

Die Aufstellung

Wenig überraschend kehrte Jakob Golz zwischen den Pfosten für den Ligabetrieb zurück. In der Viererkette gab es dann doch noch eine Veränderung zum Pokalauftritt gegen RW Oberhausen. Auf der rechten Seite durfte Michael Kostka für Niklas Hofmann von Beginn an spielen. In der Innenverteidigung waren wie erwartet Rios Alonso und Tobias Kraulich für den immer noch verletzten Michael Schultz gesetzt, auch auf der linken Außenbahn hatte Lucas Brumme den Vorzug vor Francis Bouebari erhalten. Für großes Staunen sorgte die Nominierung von Torben Müsel, der neben Tom Moustier den defensiveren Part im Mittelfeld übernehmen sollte und dafür Luca Bazzoli verdrängte.

Durch die offensivere Ausrichtung auf dieser Position rückte Ahmet Arslan etwas nach vorne und konnte so auch die Rolle der „falschen Neun“ im Spiel geben. Auf der rechten offensiven Seite blieb Uwe Koschinat bei seiner Entscheidung, weiter auf Marvin Obuz zu setzen. Kaito Mizuta war beim Pokalaus nicht involviert und durfte aufgrund seiner vorherigen starken Leistungen in die Startelf zurückkehren. In der Sturmzentrale sollte Ramien Safi für ordentlich Dampf in der Kölner Verteidigung sorgen. Nach 61 Minuten war Uwe Koschinat dazu gezwungen, aufgrund einer Verletzung von Lucas Brumme positionsgetreu Francis Bouebari zu bringen. Hoffentlich kann der Linksaußen im Derby gegen Duisburg auflaufen, die Daumen sind für die schnelle Genesung gedrückt. Der schnelle Ramien Safi wurde in der 71. Minute durch den Strafraumstürmer Marek Janssen ersetzt. Zu Beginn der Nachspielzeit konnten Kelsey Owusu für Marvin Obuz und Nils Kaiser für Ahmet Arslan mit dafür sorgen, dass die Punkte in Essen bleiben.

Die Pluspunkte

Nach einer Phase des Abtastens übernahm RWE nach ca. zwanzig Minuten immer mehr Kontrolle über das Geschehen. Die Mannschaft von der Hafenstraße gewann häufiger die zweiten Bälle im Mittelfeld und überbrückte die Zentrale deutlich schneller als in den vergangenen Partien. Immer wieder wurden die Räume über die Außen gesucht, sowohl Mizuta als auch Obuz konnten bis zum Strafraum vordringen und setzten damit die Kölner unter Druck. Allerdings gelang es der Viktoria, die meisten Flankenversuche gut weg zu verteidigen. RWE blieb aber auf dem Gaspedal und machte kurz vor der Halbzeitpause das Tor durch einen Standard. Ahmet Arslan wurde in der 43. Minute am Fünf-Meter-Raum völlig allein gelassen und brauchte den Ball nach einem Eckball von Brumme nur kurz über die Linie köpfen.

Die beste Phase hatten die Gastgeber allerdings in den ersten fünfzehn Minuten der zweiten Halbzeit. Viktoria Köln wurde immer mehr in die eigene Hälfte gedrängt, teilweise standen Tobias Kraulich und Rios Alonso als Innenverteidiger weit vor dem Mittelkreis. So ergab sich in der 50. Minute die erste dicke Chance, doch nach einem tollen Solo von Marvin Obuz strich der Schuss in Koproduktion mit Kaito Mizuta knapp links am Pfosten vorbei. Noch enger war es drei Minuten später, als Torben Müsel sehenswert Ahmet Arslan am linken Strafraum völlig freistehend anspielte, der Spielmacher schloss aber zu mittig ab. Im Anschluss zog sich RWE mehr zurück, allerdings ohne die defensive Stabilität aufzugeben.

Dafür konnte die Mannschaft aber Nadelstiche über das schnelle Umschaltspiel zu setzen. In der 69. Minute hätte es die Führung nach einer schnellen Ausführung des Freistoßes durch Rios Alonso geben können, doch Ramien Safi ließ sich nach einem Spurt auf das Tor von Keeper Dudu nach außen drängen. Der anschließende Schuss verfehlte das Tor um mehrere Zentimeter. Nur eine Minute später hatte Safi nach einer Flanke von Mizuta eine weitere Chance, doch sein Kopfball aus fünf Metern war zu schwach, um Keeper Dudu in Verlegenheit zu bringen. Am Ende brachte RWE durch einen Abnutzungskampf den Sieg über die Zeit. Koschinats taktischer Griff war dabei ein Schlüssel zum Erfolg. Durch die Hereinnahme von Müsel in das defensive Mittelfeld wirkten die Bergeborbecker viel spielfreudiger, was vor allem den offensiven Außenbahnen sichtlich guttat. Unterstützt wurde das Aufbauspiel von Tobias Kraulich, der einmal mehr zeigen konnte, was für ein feines Füßchen ein Innenverteidiger doch haben kann.

Die Minuspunkte

Bei so einem knappen Sieg, der viel über den Kampf erzwungen wurde, kann natürlich nicht alles Gold sein, was nach 90 Minuten glänzt. Am Anfang des Spieles wirkte die Formation von Viktoria kompakter, die offensiv ausgerichtete Verteidigungsreihe von RWE musste sich noch einspielen und so hatten die Gäste es leichter, über wenige Kontakte zum gegnerischen Strafraum zu kommen. Der Versuch von Münst (11.) konnte aber von Jakob Golz gestoppt werden. Nachdem die Kölner Offensive nahezu zum Erliegen gekommen war, hätten die Rot-Weissen zumindest eine der zuvor beschriebenen Chancen nutzen müssen. Vor allem Ramien Safis Marsch auf das Tor von Kölns Dudu hätte bei einem erfolgreichen Abschluss die Gemüter auf den Rängen doch erheblich beruhigen können. So blieb es bis zum Ende spannend, fast wären die Gäste doch noch zum Ausgleich gekommen. In der 81. Minute hielt Jakob Golz einen Kopfball von Lex Tyger Lobinger mit den Fingerspitzen. Kurz vor dem Abpfiff rutschte der Ball nach der Hereingabe von Kloss durch den Essener Strafraum, doch Kuzuki kam nicht mehr richtig an das Spielgerät. Die drei Punkte konnten somit endgültig an der Hafenstraße bleiben.

Der Aufreger des Tages

Schiedsrichter Felix Prigan hatte das Spiel stets unter Kontrolle und sorgte mit seinem unaufgeregten Auftritt für einen ruhigen Samstagnachmittag. Er war sich auch nicht zu schade, nach nur vier Minuten einem zentralen Spieler wie Lex Tyger Lobinger eine gelbe Karte für ein klares taktisches Foul zu geben. Großes Lob für diese Leistung! Vielleicht könnte nur der Verein dafür sorgen, dafür weniger Aufregung durch das Einsetzen eines Flakerlichts vor bzw. nach dem Spiel und auch bei eigenen Treffern zu erzeugen. Wir sind weder eine Filiale des Konzerns aus Fuschl am See oder die sportliche Außenstelle eines großen deutschen Automobilkonzerns. Vielen herzlichen Dank!

Die (vorläufigen) Ergebnisse des elften Spieltags und Fazit

Diese Dritte Liga bleibt verrückt und steckt voller Überraschungen. Am Freitagabend schlug Waldhof Mannheim trotz einer Verletzungsmisere Erzgebirge Aue in ihrem eigenen Stadion (0:2). Damit bleiben die Auer im unteren Bereich der Tabelle, während sich die Waldhöfer vorerst in das sichere Mittelfeld schieben. In den frühen Samstagspielen wurde es dann so richtig wirr.

Saarbrücken verliert gegen den SC Verl 2:4, während die hochgelobte Osnabrücker Defensive gegen die jungen Hoffenheimer vier Dinger bei null eigenen Treffern schlucken musste. Hansa Rostock feierte nach fünf sieglosen Ligaspielen einen deutlichen 3:0-Erfolg gegen den SV Wehen. Dasselbe Ergebnis konnten die jungen Stuttgarter gegen 1. FC Schweinfurt erzielen, die Unterfranken bleiben damit weit entfernt vom ersten Dreier.

Auch in Aachen gibt es zurzeit wenig zu lachen, denn der FC Ingolstadt konnte mit einem Last-Minute-Treffer die Punkte mit nach Bayern nehmen. Mit dem Sieg der Essener sind gleich vier Mannschaften von Platz 3 bis 6 punktgleich. Die großen Gewinner könnten morgen Energie Cottbus (beim SSV Ulm) und der MSV Duisburg (bei 1860 München) sein, die sich jeweils mit einem Sieg vom Relegationsplatz absetzen könnten.

Auch nach dem verdienten Sieg gegen die Kölner hat die Mannschaft aus Essen noch Luft nach oben. Die Viktoria hat bei diesem Spiel sicherlich nicht die stärkste Leistung abrufen können. Uwe Koschinats Truppe muss jetzt zeigen, dass sie ihre Stärken über ein Spiel hinaus zeigen kann. Kein Zeitpunkt wäre besser, eine kleine Siegesserie zu starten. Bei den gezeigten Tugenden in der Partie gegen Viktoria Köln können sich alle Spieler und Verantwortlichen sicher sein, dass die Unterstützung beim Derby gegen den MSV auf den Rängen da sein wird!

In diesem Sinne

NUR DER RWE!