Ich gehe seit weit über 40 Jahren zu meinem Verein Rot-Weiss Essen. Am heutigen Tage haben wir nach zuvor 14 Jahren Abstinenz vom Profifußball sehr wahrscheinlich den Klassenerhalt in Liga 3 perfekt gemacht und damit das Saisonziel erreicht. Ein Grund ausgelassen zu feiern? Leider nicht.
Eine Begleiterscheinung während des heutigen Spiels gegen 1860 München stimmt mich einerseits nachdenklich und macht mich andererseits stinkwütend. Wie weit muss es mit Menschen gekommen sein, wenn sie Anti-Fanartikel produzieren, um damit den Rauswurf des Cheftrainers zu fordern? Eine Art Schal mit „Dabrowski raus!“ -Aufschrift? Ich kann bei so was gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.
Hochaggressiv geht eine Gruppe von Personen zu Werke und veranstaltet Hetzjagden weit, sehr weit unter der Gürtellinie. Man muss übrigens kein Fan von Christoph Dabrowski sein, um sich von so etwas angewidert abzudrehen. DER SACHLICHEN und KONSTRUKTIVEN Kritik hat sich vor allem Jawattdenn.de verschrieben. Und hierzu werden wir auch in unserer Saisonanalyse demnächst auch noch einiges sagen.
Aber mit der Art und Weise, mit der eine Weiterbeschäftigung des aktuellen Cheftrainers unterbunden und der Verein unter Druck gesetzt werden soll, ist ein Tiefpunkt in Sachen Fanverhalten gegenüber dem Menschen Christoph Dabrowski erreicht. Gut zu hören waren aber auch laute Pfiffe gegen das „Dabrowski-raus“-Krakele zu einer Phase des Spiels, in der die Unterstützung der Mannschaft im Vordergrund stehen sollte. Es geht also offenbar nicht nur mir so.
Fazit, wer am lautesten schreit, keift und geifert, hat noch lange nicht die Meinungshoheit erlangt. Ihr geht mir einfach nur auf den Sack mit eurem Verhalten. Und noch etwas, wer selbst in so einem Moment der Freude wie bei Engels Last-Second-Tor nur Hass gegen den Trainer und keine positiven Gefühle hat, der sagt viel, sehr viel über sich selbst aus. Aber nichts über den Menschen, den man nonstop angreift.
NUR DER RWE!
Sven Meyering