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2020/2021 - Regionalliga West

Rot-Weiss Essen – SV Straelen (4:1)

Während die Konkurrenz aus Dortmund aufgrund dichten Nebels ihr Spiel gegen Oberhausen abbrechen musste, siegte RWE souverän mit 4:1 gegen den SV Straelen. 2 x Engelmann, Grund und Kefkir waren die Essener Torschützen. Samstag geht’s nach Lotte. Hoffentlich den nächsten Dreier einfahren.

Vorbericht

Gegen Straelen weiterstrahlen – und zwar über die Tabellenführung der Regionalliga West. RWE hat diese seit dem 07.11. im Fernduell mit dem BVB II inne. Beim Gastspiel des Aufsteigers SV Straelen an der Hafenstraße am Mittwoch ist klar, dass die Rot-Weissen im Siegesfalle diese Position verteidigen könnten.

Die Dortmunder könnten dann höchstens fast zeitgleich mittels eines eigenen Erfolges gegen das zuletzt verbesserte RWO den Punkterückstand von drei Zählern stabil halten. Die Schwarz-Gelben haben zwar noch zwei Spiele in der Hinterhand, könnten aber auch umgekehrt den tabellarischen Druck spüren, dem RWE zu Saisonbeginn ausgesetzt gewesen ist. Seit dem letzten Wochenende scheint im Grunde auch klar, eine andere Truppe als Essen oder Dortmund wird nur sehr schwerlich noch selbst in den Aufstiegskampf involviert werden. Die Punkterückstände der Verfolger Düsseldorf II, Fortuna Köln und Preußen Münster sind mittlerweile auf zweistellige Hypotheken angewachsen.

Insbesondere die Bilanzen der vor Saisonstart ebenfalls ehrgeizigen Truppen von Fortuna Köln und Preußen Münster belegen eindrucksvoll, mit welcher Konstanz das Spitzenduo seine Kreise über der Liga zieht. Hatte Preußen Coach Sascha Hildmann im Vorfeld des Spiels in Essen am neunten Spieltag noch etwas in Richtung Rot-Weiss Essen gestichelt und die Neidhart-Elf als selbst ernannten Aufstiegsfavoriten tituliert, so wird der Münsteraner Übungsleiter mittlerweile wohl selbst zugeben müssen, dass Essens „Ernennung“ nicht ganz zu Unrecht erfolgte, sieht er mit seiner Mannschaft doch mittlerweile nur noch per Fernglas die Rücklichter des RWE-Expresses. Dieser überzeugte auch unter dem Strich im Duell mit der Zweitvertretung des 1. FC Köln.

Die Gäste entpuppten sich nicht gänzlich überraschend als echter Prüfstein für Essen und verlangten den einzig wahren Roten einiges ab. Am Ende siegte RWE aber zum zwölften Male in dieser Spielzeit und erhöhte seine Serien auf sieben Heimerfolge in Serie sowie 17 Spiele ohne Niederlage seit Saisonstart. Im Grunde kaum zu fassen, dass solche Bilanzen nicht zu einer souveränen Tabellenführung reichen. So geht es am Mittwoch zum nächsten Fernduell mit dem BVB II. Mit dem darf sich RWE zumindest solange es auf dem Platz steht jedoch nicht beschäftigen. Das Essener Augenmerk sollte allein dem Gast aus Straelen gelten, der planmäßig eigentlich bereits am 14.11 an der Hafenstraße hätte antreten sollen, jedoch von einem Corona-Fall gestoppt worden war.

Der SV Straelen ist eine echte Multikulti-Truppe, stehen doch Spieler aus acht verschiedenen Nationen im Kader des Aufsteigers, darunter fast schon traditionell in Straelen auch Kicker aus Japan. In Essen bekannt sind Torsteher Robin Udegbe, der sich als Keeper von Lokalrivale RWO und auch des KFC Uerdingen regelmäßig mit RWE gemessen hat, und mit Stefan Jaschin einer seiner Ersatzleute. Jaschin spielte drei Jahre lang in der RWE-Jugend. Mittelfeldmann Konstantin Möllering wurde in der Vergangenheit auch einmal als Spieler bei RWE gehandelt, letztlich kam jedoch keine Verpflichtung zustande.

Prominentester Straelener ist wohl Sinan Kurt, der offensiv flexibel einsetzbar ist. Dem mittlerweile 24-Jährigen wurde einst eine große Karriere vorausgesagt. Kein Geringerer als der FC Bayern holte sich Kurt am Ende von dessen Jugendspielerzeit aus der Akademie von Borussia Mönchengladbach. Sein Marktwert wurde zu diesem Zeitpunkt mit 1 Millionen Euro gehandelt. Doch der hoch Veranlagte wurde nach gut einem Jahr von den Bayern an Hertha BSC weitergegeben, wo Kurt 3 Jahre verbringen sollte. Im Schwerpunkt wurde er jedoch in der zweiten Mannschaft der Hertha in der Regionalliga Nordost eingesetzt, wie er zuvor auch bei den Bayern meistens nur in der Reserve auflief. Nach einem halben Jahr beim damaligen österreichischen Zweitligisten WSG Tirol war Kurt anschließend ein ganzes Jahr vertragslos. Bis er in Straelen eine neue Chance erhielt. Eine kurios zu nennende „Karriere“.

War bei den Bayern einst Pep Guardiola sein Coach, so ist es nun Benedict Weeks, der mit 30 Lenzen ein Mitglied der jungen Trainergarde der Regionalliga West ist. Unter Weeks ist der Aufsteiger ordentlich in die Saison gestartet. Mit 19 Punkten aus 15 Partien steht Straelen über dem Strich und hat bei noch zwei Spielen in der Hinterhand vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Zuletzt unterlag man jedoch leider RWE-Konkurrent Dortmund deutlich mit 1:5. Insgeheim hätte man sich am Niederrhein wahrscheinlich etwas mehr erwartet, hat der SVS doch den Ruf, finanziell nicht ganz so schlecht dazustehen, wie auch die extravagant anmutende Kaderplanung suggeriert.

Christian Neidhart hat wie erwähnt andere Sorgen. Seine Mannschaft geht ziemlich unbeirrt ihren Weg, doch der 51-jährige Fußballlehrer weiß, dass es in solchen Spielen gegen Mannschaften aus der zweiten Hälfte der Tabelle für seine favorisierten Rot-Weissen mal wieder schwer werden könnte, wenn die Räume in des Gegners Hälfte zugestellt werden. Für RWE gilt es, ein zweites Homberg zu vermeiden. Gemeint ist die extrem bittere 0:2 Heimschlappe, die Rot-Weiss fast vor Jahresfrist Zuhause gegen den Abstiegskandidaten aus Duisburg hinnehmen musste. Die sensationelle Pleite erfolgte nach einer Serie überzeugender Essener Spiele gegen die vermeintlich deutlich stärkeren Gegner aus oberen Tabellenregionen. Bislang löste RWE auch viele Aufgaben, in denen der Gegner seinen Strafraum zum Hochsicherheitstrakt verbaute. Ein Mittel könnte sein, mehr Torgefahr über die Flügel auszustrahlen.

Gegen den FZÄH war ein Aufschwung bei den Essener Außenspielern zu erkennen. Oguzhan Kefkir bereitete den Führungstreffer gut vor und besorgte das 2:0 nach Vorlage seines Pendants vom rechten Flügel Isaiah Young höchstpersönlich. Dennoch legte Coach Neidhart im Anschluss den Finger in die Wunde und bemängelte, dass über die offensiven Außen zu wenig Torgefahr entstünde. Neidhart spricht damit die Meinung vieler Fans offen aus. Nur drei der 37 RWE-Saisontreffer gehen auf das Konto der Außenstürmer. Kefkir traf zweimal, Young einmal, Endres klebt das Abschlusspech komplett an den Schuhen.

Gegen sehr tief stehende Gegner könnte es auch wichtig sein, im Eins zu Eins über die Flanken an die Grundlinie durchzukommen, das gelingt zumindest Isaiah Young, der mittels seines Tempos auch mal über die Außenbahn am Gegner vorbeikommt. Oder wie gegen Köln dort zweimal von seinem direkten Gegenspieler gelbwürdig gefoult wird, sodass der FZÄH in Unterzahl RWE nicht mehr gefährlich werden konnte. Dieser Aufwärtstrend wird am besten gegen Straelen direkt fortgesetzt. Auf seine Zentrale kann Neidhart sich ohnehin verlassen. Dennis Grote überragt dort nicht nur als absolute Spielerpersönlichkeit, sondern hat nach Null Treffern in der Vorsaison nun auch das Toreschießen für sich entdeckt und hat ebenso wie Kapitän Marco Kehl-Gomez schon vier Tore erzielt, Cedric Harenbrock bringt es drei Tor-Erfolge.

All das ist wichtig, wenn es dem Gegner gelingt, Simon Engelmann effektiv zu bespielen. Nach seinem Viererpack gegen Wuppertal blieb Engel sowohl in Aachen als auch gegen Köln ohne eigenen Treffer, gut, dass drei andere Spieler in diesen Partien in die Bresche gesprungen sind. Immerhin zehn RWE-Spieler konnten sich in dieser Saison bislang in die Torschützenliste eintragen. Die Offensive macht somit insgesamt ihren Job. Die Defensive sowieso. Allerdings gelang den Rot-Weissen nun drei Spiele in Serie kein zu Null mehr. Das hatte zum Glück nur in Aachen negative Auswirkungen auf das Punktekonto.

Seit einigen Partien ist aber auch den Roten anzumerken, dass das ständige Aufdemplatzstehen irgendwann auch in starken und breit aufgestellten Kadern Kopf und Beine müde macht. Einige Konzentrationsschwächen waren durchaus erkennbar, am Ende des Tages lösen die Essener aber dennoch die meisten ihrer Aufgaben souverän. Auch gegen Straelen kann der Anspruch einmal mehr nur Sieg lauten. Im Anschluss daran stellt sich RWE noch in Lotte vor und empfängt zum Ligajahresausklang Wegberg-Beeck. Alle drei Gegner bergen das so gefährliche Stolperpotenzial, wenn der große Favorit RWE nicht alle seine Stärken auf den Platz zu bringen weiß. Spielern und Trainer ist das bewusst, sie zeigten sich unisono auch nach dem Köln-Auftritt (selbst)kritisch. Allein das nährt die Essener Hoffnungen, dass die wiederum gegnerischen Hoffnungen, dem ungeschlagenen Aushängeschild der Regionalliga West ein Bein zu stellen, weiterhin trügerisch bleiben werden.

NUR DER RWE!
Sven Meyering

Spielbericht

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen löste die Nachholspielaufgabe gegen den SV Straelen am Mittwoch letztlich mühelos. Nach Toren von Doppelpacker Simon Engelmann, der Saisontorpremiere von Kevin Grund und dem dritten Saisontreffer von Oguzhan Kefkir schickte RWE die chancenlosen Gäste mit 1:4 geschlagen nach Hause. Schon zur Pause befand sich Rot-Weiss nahezu uneinholbar auf der Siegerstraße. Der Ehrentreffer für den SVS gelang Adil Lachheb nach 78. Minuten, was nur Ergebniskosmetik darstellte. Am Samstag will RWE bei Tante Lotte natürlich nachlegen und seine beeindruckenden Serien ausbauen.

Die da wären, dass die Neidhart-Elf nun auch im 18. Saisonspiel unbesiegt geblieben ist. Daran konnten die zunächst stabil und kompakt auftretenden Straelener rein gar nichts ändern und waren das achte Team in Folge, das an Essens legendärer Hafenstraße den Kürzeren ziehen musste. Die nächste Serie.

Das hat zur Folge, dass Rot-Weiss Essen mit 6 Punkten Vorsprung die Tabelle der Regionalliga West anführt. Verfolger Borussia Dortmund hat nun drei Spiele weniger ausgetragen und könnte RWE natürlich die Spitzenposition weiterhin streitig machen. Am Mittwochabend waren die Borussen aber zunächst einmal froh, dass das Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen nach gut 10 Minuten Spielzeit wegen des dichten Nebels zunächst unter- und nach einer halbstündigen Wartezeit schließlich ganz abgebrochen werden musste. In den nur wenigen Minuten war bereits einiges passiert. Nach zwei Minuten gingen die Gäste per Foulelfmeter in Führung, kurz darauf hieß es erneut Strafstoß für RWO, doch Sven Kreyer scheiterte diesmal. Eine ereignisreiche Anfangsphase, in der Oberhausen durch körperliche Robustheit und gutes Umschalten zeigte, dass der BVB enorme Probleme kriegen kann, wenn es auf dem Platz zur Sache geht und der Gegner die Schwächen der Schwarz-Gelben im defensivem Umschaltspiel offenlegt. Daher dürfte die Maaßen-Elf nicht unfroh gewesen sein, dass die Partie nachgeholt werden muss und bei 0:0 wieder starten wird. Das sehen die Regularien so vor. Die Frage sei allerdings erlaubt, warum es dem BVB II von Seiten des Verbandes gestattet wird, seine Spiele auf einem Trainingsgelände auszutragen. Ob die Witterungsverhältnisse im urbaneren Stadion Rote Erde ebenso den Spielabbruch bedingt hätten oder nicht, ist zwar hypothetisch, aber man kann sich nicht wirklich vorstellen, dass ein RWE-Punktspiel auf dem Willy-Lippens-Platz und nicht im Stadion Essen grünes Licht erhalten würde.

Dort erledigten die Essener derweil einmal mehr eine Pflichtaufgabe. Christian Neidhart schickte seine Mannschaft unverändert gegenüber dem Erfolg gegen den 1. FC Köln II auf den Platz, also auch mit den von ihm zuletzt leicht kritisierten Außenspielern Isaiah Young und Oguzhan Kefkir. RWE war von Beginn an dominant, kombinierte meistens gefällig, im letzten Drittel fehlte jedoch zunächst stets der letzte Pass und Keeper Robin Udegbe musste ebenso wenig eingreifen wie Daniel Davari, dem seine Vorderleute wie gewohnt den gegnerischen Sturm vom Hals hielten. Gut eine halbe Stunde machten die Gäste es gut. Dann jedoch rappelte es im Minuten und Sekundentakt in Udegbes Kasten. Wenn aus dem Spiel nicht so viel geht, sind Standards ein probates Mittel. Die 34. Minute war exakt angebrochen, als Goalgetter Simon Engelmann den Ball per Kopf in die Maschen wuchtete. Engels 15. Saisontreffer, jedoch erst der zweite per Kopf. Hatte Essens Elfer bei Fortuna Köln nur einfach die Engelslocken in eine Flanke von Plechaty gehalten, so beförderte er das Leder nun brachialer mit der Stirn in den Kasten, Daniel Heber hatte den Eckstoß von Kevin Grund perfekt verlängert. Solche Situationen sind für jede Mannschaft schwer zu verteidigen.

Der Bann war gebrochen. Sieben Minuten später die Vorentscheidung gefallen. Zunächst kombinierte sich RWE gut nach vorne, dann bediente Kefkir Kevin Grund per Doppelpass, Essens Dauerbrenner marschierte entlang der gegnerischen Box, bekam keinen Druck der Abwehr und schlenzte die Kugel mit seinem nicht ganz so starken rechten Fuß genau in den Winkel. Udegbe flog schön, aber vergeblich. Grund ist bereits Essens dreizehnter Torschütze in dieser Spielzeit, ein Beleg dafür, dass Engelmann sehr wichtig, aber nicht allein torgefährlich ist. Der Jubel, zu dem auch Keeper Davari hinzueilte, war kaum verebbt, da setzte er erneut an. Exakt 17 Sekunden nach Wiederanstoß hieß es bereits 3:0 für RWE. Straelen verlor gegen gut pressende Essener fast direkt den Ball, Harenbrock zog vor dem Strafraum ab und Udegbe ließ die Kugel vor die Füße von Kefkir nach vorne prallen, der richtig stand und einfach mal engelmannte. Mit dieser klaren Führung ging es in die Kabinen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte arbeitete Essen an weiteren Toren. Nach 51. Minuten köpfte Kapitän Kehl-Gomez gefährlich aufs aber auch über das Tor. Die Essener forderten Eckstoß, Schiedsrichter Christian Scheper befragte Robin Udegbe, ob er die Kugel noch berührt habe. Straelens Schlussmann war ehrlich, Ecke RWE. Die brachte nichts ein, aber da erinnerte sich vielleicht mancher an einen gewissen Oliver Held, der mal für einen Gelsenkirchener Stadtteilverein als Feldspieler Torwart spielte und in einer Partie gegen den 1. FC Köln den Ball per Hand von der Linie holte. Befragt vom Unparteiischen bestritt Held diese Aktion und hielt sich das phantomschmerzende Gesicht, mit dem er den Ball berührt haben wollte. Ein solcher Spieler passt zu einem solchen Verein.

Ein eiskalter Torjäger wie Simon Engelmann wiederum passt sehr gut zu Rot-Weiss Essen. Das bewies er nach 63. Spielminuten, als Engel von Isaiah Young auf den Weg geschickt dem Tor zustrebte und zum 16. Saisontreffer einnetzte. Bemerkenswert an diesem 4:0 war, dass Chefpsychologe Neidhart mit seiner zarten Kritik an Essens Außenbahnen einen offenbar mächtigen Motivationskick erzeugt hatte. Energisch hatte sich Young zuvor des Balles bemächtigt und auch seinem eigenen Kapitän Marco-Kehl-Gomez das Nachsehen erteilt. Der Pass auf Engelmann war bestens in die Tiefe gespielt. So war auch am vierten Essener Treffer des Abends einer der zuvor Kritisierten beteiligt. Zwei Tore erzielten Außenbahnspieler selbst, zwei bereiteten sie mit vor.

Nun begann die Zeit der Wechsel. Zwischen der 65. und 73. Minute nutzte Christian Neidhart sein Kontingent voll aus. Kehl-Gomez, Kefkir, Grote und Engelmann wichen, Condé, Dorow, Neuwirt und Platzek kamen. Die Message war, Kräfte schonen, denn schon Samstag geht es weiter. Gänzlich rund lief es danach nicht mehr, das Torverhältnis wurde nicht mehr positiv ausgebaut, vielmehr fing sich RWE nach einem nicht gut verteidigten Standard wie eingangs erwähnt noch ein Gegentor. So warten die Essener nun vier Spiele in Serie auf ein Zu-Null-Spiel, das sie nun am Samstag in Lotte anstreben werden.

Die Sportfreunde stecken mit nur 13 Zählern mitten im Abstiegskampf, mitverantwortlich dafür die schwächste Defensive der Liga, die schon 39 Gegentore zugelassen hat und damit fast viermal so viele wie der Gast aus Essen. Da sind die Rollen natürlich eindeutig verteilt. Dennoch warnt Jawattdenn.de an dieser Stelle genauso wie Christian Neidhart es tun wird vor Überheblichkeit. Immerhin besiegten die Sportfreunde auf heimischen Geläuf schon die Mannschaften von Mönchengladbach II, Fortuna Köln und Alemannia Aachen. Von daher sollten die Essener nicht vorher respektlos über Lotte lachen, sondern lieber nach einem wiederum konzentrierten Auftritt zufrieden über einen Sieg lächeln. Am Autobahnkreuz werden wieder fußballerische Kardinaltugenden gefordert sein, es ist kein Premiumgeläuf zu erwarten, das technisch hochklassigen Fußball zulassen wird. Dass RWE darauf adäquat reagieren kann, zeigte es beim ungefährdeten Sieg beim VFB Homberg.

Aber die ganze Liga erwartet den Sturz des Favoriten, dessen Fallhöhe mit jeder Partie größer wird. Die Schlagzeilen werden natürlich entsprechend ausfallen, wenn es ausgerechnet das Team von Essens ehemaligem „Bürgermeister“ Timo Brauer sein würde, dass den einzig wahren Roten als erstes ein richtiges Bein stellen könnte. Und sollte der einzigen Trainerin der Liga, der 32 Jahre alten Imke Wübbenhorst, etwas gelingen, an dem sich bislang 17 ihrer männlichen Kollegen die Zähne ausgebissen haben? Christian Neidhart ist zwar ein Gentleman, wird aber sicherlich sehr deutlich etwas dagegen haben, dass sich Tante Lotte gegen RWE den Punktesparstrumpf auffüllen könnte.
Die RWE-Fans dürfen sich auf eine Übertragung per Stream aus dem Sportpark am Lotter Kreuz freuen. Und hoffentlich auch währenddessen und danach Freude haben. Darauf setzt die gesamte Essener Fangemeinde am dritten Adventswochenende.

NUR DER RWE!
Sven Meyering

Fotos by M.R.

Videos

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