02.11.2011

Endlich wieder ein Dreier?

von Michael Jaskolla

Wenn am Freitag um 19:30 Uhr der die Mannschaft des SC Wiedenbrück das Georg-Melches-Stadion betreten wird, dann hat der triste Regionalliga-Alltag unseren Verein endgültig wieder eingeholt. Um nach diversen Highlights die Stimmung und Motivation unter den zahlreichen Anhängern auf einem hohen Level zu halten, ist die Marschrichtung klar: es soll endlich wieder ein „Dreier“ eingefahren werden!

Zum ersten Mal kreuzen sich dabei die Wege der ersten Mannschaft von RWE und dem SC Wiedenbrück. Kein Wunder, spielten der SC und seine Vorgängervereine doch bis vor wenigen Jahren ausschließlich in westfälischen Amateurligen. Erst im Jahre 2000 kam Bewegung in die stagnierenden Bemühungen, in Rheda-Wiedenbrück mehr als nur Amateur-Fußball auf lokaler Ebene anzubieten. Die beiden Lokalrivalen DJK Eintracht Wiedenbrück und SV Westfalia Wiedenbrück bündelten ihre Kräfte und fusionierten zum Sport-Club Wiedenbrück 2000. Starten konnte der neue Verein in der Verbandsliga Westfalen, in der zuvor die DJK Eintracht spielte. Doch der angepeilte sportliche Erfolg sollte noch ein wenig auf sich warten lassen, der Aufstieg in die Oberliga wurde wiederholt verfehlt und im Jahre 2005 musste man sogar den nie für möglich gehaltenen Abstieg in die Landesliga schlucken.

Ohne Druck zum Dreier - Waldemar WrobelVon diesem Schock erholte sich der Verein schnell, zunächst gelang der direkte Wiederaufstieg und anschließend der Durchmarsch in die Oberliga Westfalen. Hinter dem SV Schermbeck stieg man als Tabellenzweiter auf. Doch der Ligen-Fahrstuhl sollte entgegen aller Euphorie rund um das Jahnstadion mit dem SC an Bord schnell wieder nach unten fahren.

Durch die Ligenreform (Einführung der 3. Liga) bedeutete der enttäuschende vorletzte Platz einen Doppelabstieg in die neue, nun sechstklassige Verbandsliga. Diesen neuerlichen Absturz im Jahre 2008 konnte auch der als Feuerwehrmann geholte Ex-Essener Dieter Brei nicht verhindern. Mit dem neuen Trainer Thomas Stratos, der heute noch an der Seitenlinie der Ost-Wesfalen steht, ging die Erfolgsstory des jungen Vereins aber richtig los: Mit einem imponierenden Vorsprung gelang der Aufstieg in die Oberliga NRW. Dort rollte man nach durchwachsenem Start das Feld durch eine furiose Rückrunde von hinten auf und feierte als Oberliga-Meister den Durchmarsch in die Regionalliga. Nicht zuletzt dank der Treffer eines weiteren ehemaligen Esseners, Robert Mainka, sicherte sich der Sport-Club in seinem ersten Regionalliga-Jahr den Klassenerhalt.

Der Angriff unserer Gäste steht und fällt mit der Leistung seines „magischen Dreiecks“ Aosman, Mainka und Jensen – andere Namen findet man nur selten unter den Torschützen. Zur Zeit sucht das Dreieck noch nach seiner Form, mit nur zehn erzielten Toren stellt man nach Koblenz den schwächsten Angriff der Liga. Dafür hat man inzwischen die Defensivprobleme in den Griff bekommen, die schon im Vorjahr (55 Gegentreffer) den Klassenerhalt lange auf der Kippe stehen ließen und zu Beginn dieser Saison in der 1:7-Niederlage gegen Dortmund II gipfelten: In den vergangenen vier Spielen hat Wiedenbrück nur einen Gegentreffer zugelassen. Und auch insgesamt zeigt die Formkurve nach schwachem Start allmählich nach oben. Dem 1:0-Sieg über das Schlusslicht Koblenz folgte der vielumjubelte 1:0- Derbyerfolg beim SC Verl. Und am vergangenen Wochenende trotze man der favorisierten Mönchengladbacher Reserve ein 1:1-Unentschieden ab.

Hoffen auf keine weiteren NackenschlägeDie positiven Ansätze der vergangenen Spiele sollen aber auch Essen wieder in die Erfolgsspur führen. Nach den starken defensiven Auftritten in Trier und gegen Hertha wird Wrobel keinen Grund haben, die Viererkette mit Jasmund und Denker im der Mitte zu sprengen. Mitverantwortlich für die „Null“ in Trier war jedoch auch ein sehr engagiertes und defensiv ausgerichtetes Mittelfeld. Ob Wrobel auch in diesem Heimspiel eine sehr defensive Grundausrichtung wählen wird, bleibt abzuwarten. Denn nach langer Zeit soll endlich auch vorne mal wieder das Netz zappeln. Eventuell wird Koep für den formschwachen Lenz in das Sturmzentrum rücken.

Auch, wenn der Gegner am Freitag sicher weniger Qualität als Lotte, Hertha und Trier hat – für einen Sieg muss ein ähnlich engagiertes Auftreten wie in den vergangenen drei Spielen der Maßstab sein. Dann wird Freitag ein auf des Messers Schneide stehendes Spiel hoffentlich mal wieder durch ein „dreckiges Tor“ auf der richtigen Seite entschieden.


EVAG Einsatzplan

17.30 - 19.00 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Organisatorisches zum Heimspiel

Zum Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück werden die Blöcke der Osttribüne sowie der Block N der Nordtribüne des Georg-Melches-Stadion geöffnet. Die Stadiontore öffnen um 18.00 Uhr.

Der Einlass zum Block N erfolgt wie gewohnt über die Zugänge zur Osttribüne. Die Cateringstände und die sanitären Anlagen hinter der Nordtribüne stehen den RWE-Fans komplett zur Verfügung. Nach dem Spiel kann das Stadion ebenfalls über den Ausgang der Nordtribüne verlassen werden.