SSVg Velbert – Bergisch Gladbach 7:0 (3:0)

Den höchsten Sieg der Saison durfte der neue Tabellendritte aus Velbert bejubeln. Vor nur 270 Zuschauern machte der Gastgeber von Beginn an Druck und wurde bereits nach 14 Minuten belohnt. Nach einem Foul an Sebastian Janas verwandelte Daniel Nigbur den fälligen Strafstoß sicher. Die beiden anderen Stürmer des Velberter Angriffs, Janas und Marko Onucka erhöhten noch vor der Pause auf 3:0.

Die Messe war nun eigentlich schon gelesen, doch die SSVg schaltete nicht etwa einen Gang zurück, sondern rannte weiter auf das Tor des völlig überforderten Tabellenschlusslichts zu. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Tim Gebauer das nächste Tor nach schöner Vorarbeit von Sven Barton, welcher auch das 5:0 von Andreas Kluy vorbereitete. Der eingewechselte Ex-Essener Stephan Nachtigall sowie der ebenfalls als Joker in die Partie gekommene André Badur erhöhten schließlich noch auf den Endstand von 7:0.

Bei der Galavorstellung der Velberter, die nun die meisten Tore der NRW-Liga (21) erzielt haben, beeindruckt vor allem die Flexibilität. Für die sieben Tore sorgten sieben verschiedene Torschützen. Gleichzeitig verfügt man mit Sebastian Janas (7 Tore) und Daniel Nigbur (6) über zwei exzellente Angreifer. Wenn die Offensive weiterhin so gut in Form ist, dann werden die Velberter noch länger oben mitspielen. Die nächsten Gegner sind ETB, Duisburg II und die defensiv starke Mannschaft des VfB Hüls. Eine Standortbestimmung ist wohl erst in einigen Wochen möglich.

Tore: Nigbur (14., FE), 2:0 Janas (40., HE), 3:0 Onucka (43.), 4:0 Gebauer (47.), 5:0 Kluy (58.), 6:0 Nachtigall (75.), 7:0 Badur (87.).

Zuschauer: 270

Westfalia Herne – Germania Windeck 0:2 (0:2)

Seinen Ruf als Topfavorit der NRW-Liga wurde am Sonntag Germania Windeck vor 640 Zuschauern am ehrwürdigen Schloss Strünkede gerecht. Schon in der ersten Hälfte sorgte die unter Profibedingungen trainierende Truppe aus dem Bergischen durch Tore des überragenden Mittelfeldregisseurs Daniel Grebe und des ebenso positiv aufgefallenen Mittelstürmers Alexander Hettich für klare Verhältnisse.

Doch „anstatt unsere fußballerischen Qualitäten besser auszuspielen und mit dem 3:0 den Sack zuzumachen“ (Windeck-Trainer Heiko Scholz) konzentrierten sich die mit diesem Sieg wieder mit RWE gleichgezogenen Dattenfelder in den zweiten 45 Minuten auf die Verwaltung des Sieges. Lediglich in der 64. Minute hatte erneut Hettich das 3:0 auf dem Fuß – traf aber nur den Pfosten.

Es verwunderte beim Blick auf den wie so oft in Herne sehr holprigen Acker schon, dass die Westfalia bis zum Sonntag als bislang einziger Club der Liga noch ungeschlagen war – und dabei in jedem Spiel mindestens zwei Tore erzielte! Vor allem in der Abwehr ließ man den spieltechnisch und taktisch weitaus versierteren Windeckern von Beginn an viel zu viel Freiraum. Das nutzten Jarred Jörgens (auf Links), der Ex-Essener Markus Kurth (mit 37 Jahren als zweite Sturmspitze emsig wie eh und je) und der als Strippenzieher im zentralen Mittelfeld famos aufspielende Daniel Grebe immer wieder aus. Grebe selbst erzielte mit einem Flachschuss aus dem Gewühl das 1:0, während das 2:0 von Jörgens ausging, der mit einem einfachen Heber den auf Rechts durchgestarteten Hettich bediente. Der netzte mit einem trockenen Flachschuss ein.

Die eher pomadig und wenig homogen auftretende Westfalia hatte in der ersten Hälfte zweimal durch Kofo-Ludwig Ansenso die Chance zum Tor, dazu drosch Tim Kilian (33.) nach einem Fehler des nicht immer sicheren Keepers Maurice Gillen die Kugel über das leere Tor. Die wenigen Chancen der Blauen entsprangen weniger durchdachtem Kombinationsspiel denn Einzelaktionen oder Unachtsamkeiten der Windecker Defensive. Die größte Chance der Herner hatte kurz vor Schluss noch Mirko Urban, doch auch sein Schuss strich knapp am Gehäuse vorbei. Kurz nach Wiederanpfiff hatte der gleiche Spieler für die hässlichste Szene des Matches gesorgt, als er Michael Kessel bei einem Foul so stark verletzte, dass dieser gegen Rachid Eckert ausgewechselt werden musste.

Insgesamt war es ein Spiel auf mittlerem NRW-Liga-Niveau, wobei Windeck andeutete, wie gut sie als Kollektiv, aber auch in Bezug auf die individuelle Klasse fungieren. „Das war eine Lehrstunde für uns“, gab denn auch Herne-Coach Klaus Täuber zu. Damit eine solche nicht auch RWE beim Auswärtsspiel gegen Windeck in knapp zwei Wochen droht, ist eine hochkonzentrierte Leistung nötig. Eine Übermannschaft ist die mit erfahrenen Ex-Bundesligakickern wie Mariusz Kubielka und Thorsten Nehrbauer bestückte Truppe jedoch auch nicht. Wenn es den Roten gelingt, die Kreise von Leuten wie Grebe und Hettich früh zu stören und die gegen Herne kaum geforderte Abwehr durch unser von keiner anderen Mannschaft praktiziertes schnelle Tempospiel zu beschäftigen, sollte auch in Bonn etwas für die Wrobel-Elf drin sein. Ein Punkt wäre dennoch schon ein Erfolg.

Tore: 0:1 Grebe (17.), 0:2 Hettich (28.)
Zuschauer: 640

Fortuna Köln – MSV Duisburg II 2:2 (0:1)

Bengalos, Rauch und Leuchtraketen, von denen eine den Linienrichter nur knapp verfehlte sorgten im Spiel der Fortunen gegen die kleinen Zebras für eine Spielunterbrechung und jede Menge Unmut bei den Fortuna-Bossen. Das Ganze war wohl eine geplante Aktion der unzufriedenen Kölner Anhänger gegen die sportliche Leistungen ihrer Mannschaft und vor allem gegen Trainer Matthias Mink. Die Strafe vom WFLV dürfte nicht gerade gering ausfallen.

Gespielt wurde aber trotzdem. Kurz nach Wiederanpfiff bekam die Fortuna einen Elfmeter zugesprochen, den Montabell allerdings verschoss. Unmittelbar vor der Halbzeit gingen die Duisburger durch Tsourakis in Führung. Nach dem Wechsel machte es Montabell dann besser und traf doppelt (63. und 78.) zur Kölner Führung.

Diese hielt dann bis zur Nachspielzeit, in der Hirsch mit dem 2:2 noch einen glücklichen Punkt für die kleinen Zebras sicherte.

Da DFC-Sprecher Burkhard Mathiak auf die Fankaktionen äußerst wütend reagierte und spontan eine Vertragsverlängerung für Mink ankündigte, dürften die nächsten Wochen in Köln auf jeden Fall nicht ruhiger werden.

Tore: 0:1 Tsourakis (43.), 1:1 Montabell (63.), 2:1 Montabell (78.), 2:2 Hirsch (90.)
Zuschauer: 900
Bes. Vorkommnis: Montabell verschießt Foulelfmeter(23.)


Die anderen Begegnungen des 9. Spieltags:


VfB Speldorf – Sportfreunde Siegen 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Pütters (44.)
Gelb-Rote Karte: Cartus (22., wh. Foulspiel).
Zuschauer: 1.045


1. FC Kleve – VfB Hüls 3:1 (2:0)
Tore: 1:0 Sendag (31.), 2:0 Sowislo (44.), 3:0 Sowislo (64.), 3:1 Helwig (79.)
Zuschauer: 300


SV Schermbeck – Westfalia Rhynern 5:0 (1:0)
Tore: 1:0 Kaya (28., Foulelfmeter). 2:0 Lupito (48.), 3:0 Lupito (81.), 4:0 Lupito (84.), 5:0 Lupito (90.)
Zuschauer: 250


VfB Homberg – ETB Schwarz-Weiß Essen 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Schulitz (7.), 0:2 Heinzmann (70.), 1:2 Sogolj (76.)
Zuschauer: 350


Die Torjäger

7 Tore:
Sebastian Janas (SSVg. Velbert)

6 Tore:

Mirko Urban (Westfalia Herne)
Marius Sowislo (1. FC Kleve)
Daniel Nigbur (SSVg. Velbert)

5 Tore:

Timur Karagülmez (VfB Hüls)
Charly Kuntz (SV Schermbeck)
Denis Pozder (FC Wegberg-Beeck)
Stefan Oerterer (Spvgg. Erkenschwick)