30.08.2009

SC Verl - Rot-Weiss Essen


Essen siegt auswärts - Jubiläumsfeier fällt aus!

20 Tage hätte es noch gedauert, bis sich die RWE-Erfolglosigkeit in fremden Stadien zum ersten Mal gejährt hätte, doch dazu wird es zum Glück nicht kommen. Seit dem 18.09.08 warteten alle RWE-Freunde auf diesen Augenblick: durch einen nie gefährdeten 3:0-Erfolg beim „Angstgegner“ SC Verl beendete das Team von Thomas Strunz die für einen Aufstiegskandidaten schon peinliche Serie von Auswärtspleiten.

Geschätzte 400 Rot-Weiss Fans in VerlMehr Effektivität vor dem gegnerischen Tor hatte Strunz vor dem Spiel gefordert und dem zuletzt glücklosen Goalgetter Mölders gleichzeitig den Rücken gestärkt. Die Mannschaft hörte zu und setzte um, was Thomas Strunz von ihr erwartete.

Das Trainergespann änderte die Startaufstellung auf drei Positionen: Durch das „Bäumchen-Wechsel-Dich“-Spielchen rotierte Zinke zurück in die Innenverteidigung, Broniszewski musste auf der Bank Platz nehmen. Der wieder genesene Robert Mainka rückte an alter Wirkungsstätte zurück in die Mannschaft, für ihn musste Neumayr weichen. Schließlich durfte für den angeschlagenen Stachnik Markus Kurth erstmals von Beginn an ran.

Ganze 600 Verler interessierte das Spiel, und auch aus Essen machten sich nach dem Fehlstart nur 400 Anhänger auf den Weg nach Ostwestfalen, wobei ein Teil von Ihnen den Anpfiff höchstens per Handy auf der A2 bei Hamm mitverfolgen konnte. Die „Stausteher“ verpassten prompt das erste Erfolgserlebnis unseres Torjägers: Nach einem Verler Fehlpass schaltete Dennis Bührer blitzschnell und schickte Mölders mit einem 50-Meter-Pass auf die Reise. Aus halblinker Position im Strafraum war Mölders vor knapp zwei Wochen in der Arena noch gescheitert, diesmal ließ er den Essener Anhang zum ersten Mal an diesem Nachmittag jubeln (12.). Ob das an seinen diesmal weißen Schuhen lag? Vielleicht, wenn man an böse Flüche und den Weihnachtsmann glaubt. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Verler Torwart Mandic mit einem (bei Mölders sonst üblichen) Flachschuss gerechnet hatte und schon früh abtauchte. Mölders zog jedoch halbhoch in Richtung kurze Ecke ab, wo der Ball über den Kopf von Mandic in die Maschen flog.

Hurra, er trifft wieder - Sascha MöldersDie Verler Offensive blieb weiterhin ungefährlich, was auch ein Verdienst der gestern sicher stehenden Innenverteidigung war. Auch das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff klappte weiterhin hervorragend - das 2:0 war in der Entstehung eine Parallele zum Führungstreffer: Erneut wurde der Ball während der Verler Vorwärtsbewegung erobert, und diesmal spielte Wunderlich den „tödlichen Pass“ auf Mölders. Ihn konnten auf dem Weg zu seinem zweiten Saisontreffer weder der herausstürzende Mandic noch die hinterher eilenden Verteidiger stoppen, so dass er den Ball schließlich nur noch im leeren Verler Gehäuse unterbringen musste (32.). Damit war der Widerstand des Gastgebers auch schon gebrochen. Letzte Zweifel am ersten Auswärts-Dreier der Saison wurden noch vor der Pause beseitigt. Dennis Bührer konnte nach einem kraftvollen Solo nur durch ein Foulspiel an der Strafraumgrenze gestoppt werden. Den fälligen Freistoß durch Wunderlich konnte Keeper Mandic nicht festhalten, so dass Zinke nur wenig Mühe hatte, den Ball zu versenken – 3:0 (45.)!

Die zweite Hälfte lieferte nur noch wenig Höhepunkte, wobei RWE seinen Gegner jederzeit voll im Griff hatte. Über die gesamte Spielzeit hinweg konnte der Sportclub keinen Druck aufbauen, blieb hinten jedoch anfällig: Nach einer Verler Fehlerkette im eigenen Strafraum hätte Mölders nur noch den Fuß hinhalten müssen, um den Ball im leeren Tor unter zu bringen – wenn er nicht gefoult worden wäre. Ein Foulspiel konnte der Schiedsrichter (vermutlich als einziger im Stadion) jedoch nicht erkennen und ließ weiterspielen (66.). Erst mit dem Schlusspfiff konnte sich der bis dorthin beschäftigungslose Essener Torwart Himmelmann auszeichnen, als er nach einem Eckball den einzigen Verler Torschuss entschärfte.

Dieser Sieg sollte Selbstvertrauen für die kommende Aufgabe gegen Fortuna Düsseldorf verleihen. Ob sich die Essener Probleme in der Offensive damit schon erledigt haben, bleibt jedoch abzuwarten. Denn dass die Mannschaft überzeugenden Fußball spielen kann, wenn sie früh in Führung liegt, wissen wir nicht erst seit heute.
Gegen Düsseldorf, deren Hintermannschaft die RWE-Stürmer in der Anfangsphase sicher nicht zum Kontern einladen wird, könnten wieder andere Qualitäten gefragt sein. Insbesondere dann, wenn man zur Pause noch nicht in Führung liegt und das Publikum ungeduldig wird. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist gestern jedoch auf beeindruckende Art und Weise gelungen!

Jawattdenn-Spielerbewertung

Robin Himmelmann
Himmelmann
[2-]
Finn Holsing
Holsing
[3]
Herzig
  Herzig
[2]
Sebastian Zinke
Zinke
[2]

Dennis Bührer
Bührer
[3+]

 Sergej Neubauer
Neubauer
[3]
Mike Wunderlich
Wunderlich
[2-] 
Patrick Schnier
Schnier
[3+]
Robert Mainka
 Mainka
[3]
Markus Kurth
Kurth
[3] 
 Sascha Mölders
Mölders
[1-]

Bartosz Broniszewski
  Broniszewski
[o.B.]

Lemke
Lemke
[o.B.]

 Dirk Heinzmann
Heinzmann
[o.B.]
 
 


SC Verl

Schmidt, Leeneman, Flottmann, Neumann - Großeschallau (69. Dreichel), Hagedorn (73. Venker), Röber, Bertels - Knappmann, Said (57. Freiberger)

Rot-Weiss Essen

Himmelmann - Holsing, Zinke, Herzig, Bührer - Neubauer (62. Broniszewski) - Schnier, Wunderlich, Kurth, Mainka (76. Lemke) - Mölders (84. Heinzmann)


Tor

0:1 Mölders (12.), 0:2 Mölders (32.), 0:3 Zinke (44.)


Zuschauer

1.000

Schiedsrichter

Glasmacher (Alsdorf)

Gelbe Karten

Großeschallau, Bertels, Leeneman - Neubauer, Wunderlich


Spieler des Spiels 4. Spieltag