17.12.2009

Rot-Weiss Essen - FC Schalke 04 II

RWE- Kein Weihnachtsmärchen

Ein Blick auf die Tabelle sagt aktuell alles aus: Aufsteigen wird RWE auch in diesem Jahr mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht. Neben 16 „Freundschaftsspielen" steht also eine weitere Saison in der Regionalliga West an - den (sportlichen) Klassenerhalt vorausgesetzt.

Gründe dafür sind nicht immer so leicht zu erkennen. Ist es die Qualität der Mannschaft? Dagegen spricht, dass es auswärts - abgesehen von Lautern II - zuletzt souveräne Siege in Mannheim und Mainz gab, gegen die die Konkurrenz aus beispielsweise Münster nur sehr glücklich gerade einmal einen Punkt holte. Das spricht eher für die Ausgeglichenheit der Liga, in der bis auf wenige Ausnahmen jeder jeden schlagen kann, als für mangelnde Qualität der Spieler.

Das Problem scheint vielfältiger zu sein und eher eine Folge der vergangenen Jahre. Vereinsstrukturen wurden erschaffen und wieder verworfen, ambitionierte Pläne (2010, 5-Jahres-Plan) erdacht, die meist nach einem Jahr wieder stillschweigend zurück in ihre Schubladen gelegt wurden, weil sie schon nicht mehr einzuhalten waren. Trainer kamen und gingen, zuletzt gab es keinen Präsidenten und auch keinen Sportlichen Leiter.

RWE scheinen Köpfe zu fehlen, die sportliche Kompetenz mitbringen. Ehemalige Spieler oder Manager anderer Vereine, die das Profigeschäft kennen und ihre Erfahrungen einbringen können. Dass dabei ein sehr feines Gespür entwickelt werden muss, haben wir kürzlich erst wieder gesehen: Nicht alle Ex-Profis scheinen sich dafür zu eignen, einen taumelnden Verein zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Ein Gespür, an dem es in letzter Zeit häufig mangelte. Wir erkennen an, wenn Personen sich um den Club bemühen und auch alles immer gut meinen, aber alles kann eben kein Mensch alleine machen. Also wird Unterstützung benötigt und diese sollte eben aus Experten ihres Faches bestehen. Fragt man verdiente Spieler aus früheren RWE-Zeiten, so bekommt man oft zu hören, dass der Verein sie nie gefragt hat. Sie haben das Gefühl, nicht benötigt zu werden. Etwas, das von Vereinsseite aus dringend verbessert werden sollte!

Das Hauptproblem scheint im Moment allerdings an anderer Stelle zu liegen. RWE hat augenscheinlich ein Umfeldproblem, gerade seitdem die Stadt bzw. deren Politiker sich verstärkt um den Verein kümmern! Vor allem der Trend, der aktuell mal wieder in der Bundespolitik erkennbar ist, scheint sich auch auf kleinerer Ebene in Essen abzuspielen. Die beiden großen Parteien sind zerstritten, stänkern lieber gegen die anderen, als die Courage zu haben, gute Ideen der Gegenüber anzunehmen. Lieber ein „denen haben wir es aber gezeigt", als eine Zusammenarbeit zum Wohle aller. Das ist das Motto in der Politik aktuell. Jeder Ansatz von Fehler wird zu oftmals sinnlosen Rücktrittsrufen genutzt. Hauptsache es wurde mal wieder mit dem Finger auf den Anderen gezeigt. Im Fußball zieht das Fordern einer roten Karte oft eine eigene Verwarnung nach sich. Manchmal würde man sich dies auch in der Politik wünschen! Dazu rotieren noch zwei kleinere Parteien und alles wuselt irgendwie rum und bringt Vieles kräftig durcheinander. Aber was sie alle tun bzw. erwirken, darüber haben sie selber keinen Überblick mehr. Traurig, aber leider wahr!

In Essen zeigt sich dies in Verwerfungen von Stadionplänen, nur weil diese von Mitgliedern einer anderen Partei erdacht worden sind, bis hin zu kindischen Äußerungen von Politikern oder ihrem Nachwuchs in öffentlichen Foren. Dabei sollte man heutzutage eigentlich denken, dass auch Politiker erwachsene Menschen sind und vor allem erkennen müssten, dass Vieles nur gemeinsam, nie aber in vorpubertierenden Kleinkriegen erreichen werden kann!

Was in Essen ebenfalls verbesserungswürdig ist, ist die Unterstützung der Sponsoren. Viele Großunternehmen haben ihren Firmensitz in Essen, trotzdem sind es nur einige wenige, die RWE zur Seite stehen. Dafür gebührt ihnen eine große Anerkennung. Warum aber beispielsweise Großkonzerne sich lieber auf andere Vereine versteifen, als die Speerspitze der Kulturhauptstadt 2010 wieder salonfähig zu machen, wird man wohl nie verstehen. Kreative Industriekonzerne, die vieles Unmögliche laut eigener Werbung möglich machen, es aber nicht schaffen, den Sport vor der eigenen Haustür zu beachten, anzuerkennen und wieder erstarken zu lassen. Ein Problem, welches übrigens in Essen ein Generelles ist, betrachtet man sich auch die Entwicklungen anderer Sportvereine in Essen (Tusem, Moskitos, ETB Baskets, etc.). Warum das so ist, wissen wohl nur die Konzernchefs. Der Imagegewinn ist enorm, wenn Firmen sich um Vereine in ihren „Heimatstädten" kümmern, warum das noch nicht bis nach Essen durchgedrungen ist, ist schleierhaft.

Was aber klar wird: Offensichtlich hat die Vergangenheit bewirkt, dass das Vertrauen einiger großer Unternehmen in den Verein Rot-Weiss Essen nicht mehr in der Form vorhanden ist, um guten Gewissens in ihn zu investieren. Vertrauen, welches ein neuer Finanzchef schnellstmöglich wieder aufbauen sollte. Die Lösung aus Vereinssicht für dieses Problem scheint in Jörg Uhlenbruch, aktuell Geschäftskundenberater des Hauptsponsors Sparkasse, gefunden. Aufgrund seiner Kontakte zu Unternehmen sicherlich ein kluger Schachzug, ob er auch über Fachkompetenz verfügt, einen Sportverein mit zu führen, ist nicht bekannt. Als neuer Finanzchef jedoch könnte er jemand sein, der das Vertrauen der Großunternehmen in RWE zurückgewinnen kann.

Zu beachten ist jedoch, dass es wieder einmal ein Politiker ist, den RWE sich ins Haus holen möchte. Schon zu Hempelmann-Zeiten war dies angesichts der Belastung eines Politikerlebens nicht immer förderlich für den Verein. Wenn jemand eine Stelle annimmt, dann sollte er auch mit ganzen Herzen und vor allem mit klarem Kopf an diese herangehen und nicht noch Nebenkriegsschauplätze, die eigentlich die Haupttätigkeiten ausmachen, mitbringen. Sollte es Jörg Uhlenbruch werden, wünschen wir ihm jedenfalls alles nur erdenklich Gute und ein glückliches Händchen, wenn es darum geht, weitere Sponsorengelder für RWE zu bekommen.

Wenden wir uns dem Sportlichen zu. Zum Jahresabschluss hat uns die DFL noch einen Leckerbissen serviert, das Heimspiel gegen unseren geliebten Nachbarn aus GE. Wie schon im Vorjahr kämpfen diese gegen den Abstieg, schafften aber am letzten Spieltag einen für sie ganz wichtigen Dreier beim 3:1 gegen Trier. Nicht nur deshalb werden sie mit breiter Brust in Essen auftreten. Die Fanunterstützung aus GE wird sich wahrscheinlich diesmal in Grenzen halten, spielt doch die Erste parallel in der Turnhalle gegen Mainz um die zumindest vorübergehende Tabellenführung der Bundesliga.

Die letzten Spiele gegen S04 II waren aus RWE-Sicht durchwachsen. Während vor ein paar Jahren noch ein 7:0 für himmelhochjauchzende Freude sorgte waren die letzten Ergebnisse in Summe nur halbwegs passabel. Das Hinspiel in der Turnhalle verlor RWE trotz Rekordkulisse (oder gerade weil?) nach schwachem Spiel mit 0:1. Letzte Saison folge auf einen 4:0-Heimsieg ebenfalls eine Auswärtsniederlage (1:2). Es wäre wünschenswert, wenn zumindest am Freitag die Punkte komplett in Essen blieben, alleine schon um einen ansatzweise versöhnlichen Jahresausklang zu haben. Nicht auszudenken, wenn RWE mit einer Niederlage ausgerechnet gegen S04 in die Winterpause gehen müsste.

Damit dies nicht passiert, wollen die Fans das Team in die Pflicht nehmen und ihrerseits alles machen, was RWE den drei Punkten näher bringt. So ist das Spiel offiziell als „Fahnentag" angekündigt, um die Tradition der „Roten Wand" aus dem Hinspiel fortzuführen. Bitte bringt daher alle eure Fahnen mit und schwenkt diese auch eifrig während des Spiels. Wer noch keine Fahne hat, den unterstützt der Verein mit Fan-Rabatten auf die aktuelle Fahnenkollektion. Eine Investition, die sich doppelt lohnt: Zum einen erhöht dies die optische Präsenz im Stadion, zum andern hilft der Umsatz RWE. Wir alle leisten uns ansonsten eh immer viel zu viel eigentlich unbedeutenden Kram, da wäre eine neue Fahne mal etwas Sinnvolles für alle Beteiligten.


Von der "Roten Wand" zum rot-weissen Fahnenmeer

Fahnentag gegen Schalke fürs rot-weisse Fahnenmeer

 

Das letzte Saisonheimspiel des Jahres gegen die Zweitvertretung von Schalke 04 an diesem Freitag, 18. Dezember, 19.30 Uhr, erklären die RWE-Fans zum „Fahnentag". Damit wird die Tradition der „Roten Wand", die im Hinspiel in der Gaysenkirchener Arena mit nahezu zehntausend fantastischen Essenern „gebaut wurde", fortgesetzt.

Rot-Weiss Essen unterstützt diese tolle Aktion seiner Anhänger mit ganzem Herzen. Und wer sich bis zum Schalke II-Spiel noch eine RWE-Fahne anschaffen möchte, erhält diese im neuen Fan-Shop auf dem Stadionvorplatz der Osttribüne mit einem großzügigen Fan-Rabatt.

Der Verein freut sich auf das rot-weisse Fahnenmehr gegen Schalke 04 II und bedankt sich schon jetzt für die großartige Unterstützung!


EVAG Einsatzplan

E-Wagen ab Hauptbahnhof / Bussteig 14 (vor dem Thyssenhaus):

zwischen 17.30 Uhr und 19.00 Uhr alle 10 Minuten

Essen Hbf
Am Waldthausenpark
Limbecker Platz
Berliner Platz
Universität Essen
Gewerbepark M1
Hafenstraße

Fahrten mit dem E-Wagen von Kray Sparkasse entfallen, bitte den Linienverkehr nutzen.

Für den Rückweg stehen unsere "Opa Luscheskowski-Busse" wie gewohnt für die RWE-Fans zur Verfügung.
Ab 21.51 Uhr fährt eine zusätzliche Bahn am Bergeborbeck Bahnhof Richtung Essen Hbf.


Bilanz gegen Schalke II

Regionalliga Nord
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 0 1
Auswärts 1 0 0 1
Gesamt 2 0 0 2
Regionalliga West

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 0 1
Auswärts 0 0 2 2
Gesamt 1 0 2 3
Gesamt
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 2 0 0 2
Auswärts 1 0 2 3
Gesamt 3 0 2 5

Organisatorisches zum Schalke II Spiel

Fantrennung auf der Nordtribüne

Beim bevorstehenden RWE-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 II (FR, 18. Dezember, 19.30 Uhr, Georg-Melches-Stadion) wird eine erhöhte Anzahl an Gästefans erwartet, so dass die Blöcke L und M auf der Nordtribüne ausschließlich für die S04-Anhänger geöffnet werden können. Alle RWE-Fans, die den Heimblock auf der Nordtribüne (Block N) nutzen, erhalten dann ausschließlich Einlass über die Osttribüne und können die Cateringstände und sanitären Anlagen an dieser nutzen.

 


Organisatorische Änderungen an der Hafenstraße