Für die größte Überraschung sorgte sicherlich Rot-Weiß Ahlen. Die Mannschaft, die auch in der Vorwoche schon gegen unsere Mannschaft am Ende überhand behalten hatte, setzte sich unerwartet klar mit 4:0 in Wuppertal durch. In der Anfangsphase einer insgesamt guten Partie kamen die Westfalen direkt besser ins Spiel und gingen in der 18. Minute durch Grover Gibson in Führung. In der 30. Minute wurde den Wuppertalern, die sich zwar sehr um den Ausgleich bemühten aber nur zu wenigen zwingenden Gelegenheiten kamen, von Schiri Babak Rafati ein klarer Elfer verweigert. So ging es mit der knappen Führung für Ahlen in die Kabine.

Nach der Pause passierte nicht so viel. Ahlen hatte keine Probleme damit den Wuppertalern weiterhin Gegenwehr zu leisten, und der WSV kam einfach nicht vors Ahlener Tor. Nach einer Notbremse von Voigt, der dafür zu Recht die rote Karte sah, verwandelte Philipp Heithölter den anschließenden Freistoß direkt. In der Schlussphase führten zwei Ahlener Konter noch zum 3:0 und 4:0 durch Chitsulo (79.) und Lars Toborg (90.), der damit die Torschützenliste alleine anführt und damit Mahir Saglik, der in der 57. Minute nach einem schwachen Spiel ausgewechselt wurde, hinter sich lässt. Für den neuen WSV-Trainer war es die zweite Niederlage im zweiten Spiel bei 0:6 Toren. Ahlen festigt damit sehr zum Leidwesen aller Essener Anhänger Platz zehn, Wuppertal rutscht auf den dritten Rang ab.

Vor 6.500 Zuschauern in der Alten Försterei in Berlin konnten die Eisernen einen knappen 1:0 Erfolg verbuchen. In einem schwachen Spiel erzielte Jörg Mattuschka per Freistoß die Führung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Nach der Pause geriet das Team von Uwe Neuhaus mehr und mehr unter Druck, doch die Emdener konnten ihre großen Chancen nicht nutzen. Der kurz zuvor eingewechselte Enrico Neitzel vergab einen Elfmeter, und so musste Emden ohne Punkte zurück an die Nordsee fahren und erwartet am nächsten Wochenende Rot-Weiss Essen. Berlin dagegen rückt auf Platz fünf vor.

Auf Nebenplatz Elf des Weserstadions stand an diesem 23. Spieltag das Spitzenspiel an. Das Duell des Dritten Werder Bremen II gegen den Zweiten Fortuna Düsseldorf versprach einiges an Spannung. Den knapp 1.000 Zuschauern wurde aber nur wenig geboten. In einer chancenarmen Partie übernahm die Düsseldorfer Fortuna zwar das Spiel, aber Bremen erzielte durch den ersten nennenswerten Angriff die 1:0 Führung durch Frank Löning, der damit sein bereits elftes Saisontor markierte (32.). In der Folgezeit bot sich den Zuschauern das gleiche Spiel wie vor der Führung: Düsseldorf mit mehr Spielanteilen, aber ohne zwingende Chancen. Schließlich machte dann Kevin Schindler nach einem Konter mit seinem Tor zum 2:0 alles klar (87.). Bremen II ist damit neuer Tabellenführer, Düsseldorf ist mit drei Punkten Rückstand zur Tabellenspitze Siebter.

Rot-Weiß Oberhausen war bei der zweiten Mannschaft von Energie Cottbus zu Gast. In einem unaufregenden Spiel war Cottbus die bessere Mannschaft, RWO kam aber gegen Spielende noch zu einigen Torgelegenheiten, und so kam es zu einem leistungsgerechten torlosen Unentschieden. RWO bleibt damit oben dran, die Lausitzer sind damit schon seit vier Spielen ungeschlagen und belegen den 15. Tabellenplatz.

In Hamburg konnte die Vertretung des Hamburger SV einen ungefährdeten 3:0 Sieg gegen den finanziell schwer angeschlagenen VfB Lübeck einfahren. Tore von Cannizzaro (29./79.), Chrisantus (63.) bedeuteten den ersten HSV-Heimsieg seit Oktober. Für Lübeck dagegen war es die achte Niederlage in Folge.

Das Ost-Derby im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden konnte Dynamo gegen den 1. FC Magdeburg mit 1:0 für sich entscheiden. In einer starken ersten Halbzeit vergab der Gastgeber noch zahlreiche Chancen oder scheiterte so wie Würll an der Unterkante der Latte (35.). Dieser sollte es aber in der zweiten Halbzeit besser machen, als er den Ball nach einer Ecke über die Linie bringen konnte. Im Anschluss wurden die Magdeburger zwar noch mal stärker und konnten die Partie ausgeglichen gestalten, letztendlich konnte Dresden den Sieg aber über die Zeit bringen und schiebt sich damit auf den vierten Tabellenplatz vor. Allerdings werden sie von Platz acht nur durch die beste Tordifferenz getrennt, was deutlich belegt, wie ausgeglichen diese Liga ist. Magdeburg dagegen hat nun schon sieben Punkte Rückstand auf Platz zehn.

Der falsche RWE, Rot-Weiß Erfurt, konnte im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg ein Schützenfest feiern. Allerdings täuschten die Tore von Bunjaku (18./57.), Rockenbach da Silva (49.), Brückner (81.) und Hampf (88.) darüber hinweg, dass die VW-Mannschaft mit dem Ex-Essener Philipp Kreuels, der in der ersten Halbzeit mit einem Foulelfmeter an Orlishausen scheiterte, das Spiel durchaus ausgeglichen gestalten konnte. Erfurt aber konnte die Chancen eiskalt nutzen. Rot-Weiß Erfurt ist neuer Tabellenzweiter und befindet sich nur ein Punkt hinter dem neuen Tabellenführer aus Bremen. Wolfsburg dagegen muss weiter Lehrgeld bezahlen und ist weiterhin abgeschlagen Tabellenletzter.

Im einzigen Sonntagsspiel gelang der Mannschaft von Eintracht Braunschweig, die am letzten Spieltag spielfrei hatten und somit ihr erstes Spiel nach der Winterpause bestritten, ein 2:1 Sieg in Babelsberg. Vor knapp 5.000 Zuschauern im Karl-Liebknecht spielten die Braunschweiger durch ein Tor von Nastase (24.) eine sehr verdiente 1:0-Pausenführung heraus und konnten nach der Pause auf 2:0 erhöhen (Washausen, 51.). Die 03er kamen in der Endphase der Partie nur noch zum Anschlusstreffer; ein Punktgewinn wäre anhand der klaren Überlegenheit des Mitabsteigers aus der Zweiten Liga auch nicht verdient gewesen. Die Braunschweiger, bei denen der ehemalige Essener Ramazan Yildirim als Linksverteidiger zu überzeugen wusste, befinden sich jetzt auf dem 12. Platz, nur ein Tabellenplatz und drei Punkte trennt die Mannschaft von Benno Möhlmann noch von unseren Jungs.

Die Mannschaft aus Braunschweig wird bei der Vergabe der ersten zehn Plätze wohl noch ein Wörtchen mitzureden haben. Babelsberg hat dagegen schon 13 Punkte Rückstand auf Platz zehn und wird mit der bisherigen schwachen Punkteausbeute (21 Punkte aus 22 Spielen) wohl keine Rolle mehr spielen beim Kampf um die begehrten ersten zehn Plätze.

Aussetzen musste an diesem Wochenende die Mannschaft des SC Verl.

Die Mannschaften der oberen Tabellenhälfte sind an diesem Wochenende noch mal enger zusammengerückt. Nur noch fünf Punkte trennen den Ersten aus Bremen und den Zehnten aus Ahlen. Gleich fünf Teams auf den Plätzen vier bis acht haben bisher 36 Zähler gesammelt. Es wird wohl zu einem richtigen Showdown beim Kampf um die beiden Aufstiegsplätze kommen, und es lässt sich noch keine Prognose wagen, bisher schien keine Mannschaft stabil genug, eine Serie starten und sich damit von den anderen absetzen zu können. Bitter ist die Tabellensituation im Moment für die Essener, die schon drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer besitzen. Hoffen wir, dass der neue alte Trainer Heiko Bonan seiner Mannschaft Zielwasser besorgen kann, denn Tore sind beim Auswärtsspiel am Samstag ganz wichtig, um nicht so langsam den Anschluss zu verlieren.

(fj)