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2022/2023 – 3. Liga

Borussia Dortmund II – Rot-Weiss Essen (1:0)

Es ist unglaublich. In einem typischen 0:0-Spiel verlieren die Rot-Weissen durch einen individuellen Fehler und kehren ohne Punkte an die Hafenstraße zurück. Positiv waren wieder die knapp 6.000 RWE-Fans, die lautstark ihr Bestes gegeben haben. Unsere Fotos und der Spielbericht ist online.

Vorbericht

Ein Punkt aus drei Spielen, 11 Gegentore – RWE ist katastrophal in die Saison gestartet. Am Samstag geht es ins Westfalenstadion zur Dortmunder Reserve, die ebenfalls erst einen Punkt aus drei Spielen holen konnte. Es ist ein Wiedersehen mit dem erbitterten Rivalen der Saison 2020/2021, der am letzten Spieltag seine Tabellenführung verteidigte, RWE den Aufstieg wegschnappte und ein Jahr vor RWE den Sprung aus der Regionalliga in die dritte Liga schaffte.

Hatte die früher durchaus vorhandene gegenseitige Sympathie zwischen BVB und RWE durch die anhaltende Profi-Verstärkung in direkten Duellen schon in den Jahren zuvor gelitten, senkten Team-Manager Preuß und der nunmehr Ex-Trainer Enrico Maaßen durch ihre Spielberechtigungstricksereien im Zuge der Corona-Ausfälle und verhöhnende Feierlichkeiten mit „Adiole“ im Spielerkreis die Beliebtheitswerte in gefährliche Nähe zu den beiden blau-weißen Reviernachbarn. Zwar existiert eine Fan-Freundschaft zwischen vereinzelten Ultra-Gruppierungen beider Clubs, der Großteil der rot-weissen Anhängerschaft hat jedoch noch eine Rechnung offen mit dem Tabellenneunten der Vorsaison.

Der Gegner: Borussia Dortmund II (17. Platz, 3 Spiele (0-1-2), 1 Punkt, 1:6 Tore)

Der angesprochene Enrico Maaßen ist mittlerweile Bundesliga-Trainer beim FC Augsburg und wurde durch Christian Preußer ersetzt, der sich als Aufstiegstrainer der Freiburger Reserve für den Profi-Fußball empfohlen hatte, im Vorjahr jedoch nur ein wenig erfolgreiches Intermezzo bei Fortuna Düsseldorf hinlegte, das mit seiner Entlassung nach der Hinrunde endete. Seit Saisonbeginn tritt er in die großen Fußstapfen Maaßens und steht früh in der Kritik der Dortmunder Anhängerschaft.

Zwar sieht die Gegentorbilanz noch deutlich freundlicher aus als bei den Rot-Weissen, doch die luftige Verteidigung der Viererkette vor den Torhütern Unbehaun oder Lotka, die sich im 2-Wochen-Rhythmus abwechseln, sieht bislang nicht viel besser aus als die Arbeit der RWE-Defensive. Beide Torhüter leisteten sich je einen riesigen Aussetzer pro Partie, Lotka drehte nach dem schwachen Start gegen Saarbrücken jedoch richtig auf und rettete den BVB in Halbzeit 1 mehrfach in höchster Not. Die bisherigen Gegner Wiesbaden, Ingolstadt und Saarbrücken haben allesamt Ambitionen Richtung Aufstieg, sodass eine Einordnung des Saisonstarts noch schwerfällt.

Nachdem Wehen Wiesbaden sich jedoch mit einem 1:1 begnügen musste und dabei einige Chancen liegen ließ, filetierte der FC Ingolstadt die BVB-Reserve im eigenen Stadion mit 0:4 und hätte das Ergebnis sogar noch höher schrauben können. In Saarbrücken hatte der BVB ebenfalls Glück, nach einer Viertelstunde nicht schon 0:3 zurückzuliegen, kämpfte sich jedoch gut in die Partie rein, ließ einige gute Kontergelegenheiten liegen und verpasste in der Nachspielzeit den Führungstreffer, nur um im Gegenzug selbst das 0:1 zu kassieren.

Der Abwehrchef ist bereits aus dem jawattdenn.de-Ligaguide bekannt : Niklas Dams, der älteste unter-23-jährige der Welt, hält seit 2020 die BVB-Defensive zusammen. Neben ihm grätscht und brüllt Antonios Papadopoulos, der in der Vorsaison vom Halleschen FC nach Dortmund wechselte. Die Außenverteidiger Suver und Finnson komplettierten in Saarbrücken eine Viererkette, die sich trotz ihrer zahlreichen Patzer immer wieder pushte und jeden gewonnenen Zweikampf feierte.

Zu Saisonbeginn hatte Preußer noch auf ein 3-5-2 gesetzt, dieses jedoch nach der Ingolstadt-Klatsche zunächst verworfen. Es ist damit zu rechnen, dass Dortmund II auch gegen RWE im 4-2-3-1, das gegen den Ball oft zum 4-4-2 wird, antreten wird. Die Doppelsechs bildete zuletzt der erfahrene und aus der Regionalliga bekannte Franz Pfanne mit dem erst 17-jährigen Abdoulaye Kamara, der vor einem Jahr aus der A-Jugend von Paris St. Germain zu den Schwarzgelben gewechselt war.

Flexibel einsetzbar ist derweil ein weiterer Routinier, Michael Eberwein, der vor der Saison aus Halle kam. Der 26-jährige kann kann sowohl im Sturm als auch in den offensiven Mittelfeldpositionen eingesetzt werden. In vorderster Front läuft der Schweizer Jugendnationalspieler Bradley Fink auf, der unermüdlich ackert, bislang jedoch noch keinen Torerfolg verbuchen konnte – eine Tatsache, die gerne auch nach Samstag fortbestehen darf. Rodney Elongo-Yombo brauchte hingegen keine Viertelstunde für seinen ersten Drittliga-Treffer gegen Wehen Wiesbaden und ist einer der Aktivposten im Offensivspiel des BVB. Besonders nach abgefangenen Standards schaltet die blitzschnelle BVB-Offensive in Windeseile um – so wie die Abwehr jedoch durch die schlechte Chancenauswertung der Gegner „nur“ sechs Gegentreffer kassiert hat, ist die eigene schlechte Chancenverwertung dafür verantwortlich, dass der Treffer Elongo-Yombos bislang der einzige Saisontreffer der Mannschaft blieb.

Während die BVB-Defensive im eigenen Ballbesitz unter Druck extrem anfällig ist, was Christoph Dabrowskis Spielidee des hohen Pressings durchaus in die Karten spielen sollte, muss RWE die eigene Defensivschwäche angesichts der schnellen Offensivkräfte dringend in den Griff bekommen.

Die rot-weisse Personallage und die taktischen Optionen

Der Katastrophenstart regt natürlich viele Diskussionen an. Niemand spricht der Mannschaft den Willen ab, was sich auch in der bedingungslosen Unterstützung im Stadion widerspiegelt, wo die rot-weisse Anhängerschaft in den ersten drei Spielen ein beeindruckendes Bild abgab. Der defensive Hühnerhaufen auf dem Rasen sorgt jedoch für schrillende Alarmglocken: Sind die individuellen Fehler Ausdruck mangelnder Drittligatauglichkeit einzelner Akteure oder befeuert die sehr laufintensive und hoch ausgerichtete Spielweise Dabrowskis die Fehleranfälligkeit in der Rückwärtsbewegung?

Gegen Viktoria Köln gingen die Außenverteidiger Römling und Sponsel teilweise dreißig Meter vor dem gegnerischen Tor nach Ballverlusten mit ins Gegenpressing, Dabrowski hatte von Anfang an auf ein 4-4-2 mit Engelmann und Berlinski gesetzt und die offensiven Flügelspieler Ennali und Young schoben oft auf Höhe der Stürmer vor. Der neue RWE-Coach wird nicht müde zu betonen, dass er sich „mutigen Fußball“ wünscht und noch „druckvoller“ agieren möchte. Dies bekräftigte er auch nach der jüngsten 1:4-Klatsche gegen Viktoria Köln, sodass auch in Dortmund nicht mit einer defensiveren Ausrichtung zu rechnen ist.

Die ersten 20 Minuten gegen Köln hatte RWE dabei ein optisches Übergewicht, ohne sich jedoch Chancen im Strafraum zu erarbeiten – alle Torabschlüsse erfolgten aus der Distanz. Alle vier Spieler der auf zwei Positionen veränderten Viererkette hatten im weiteren Verlauf des Spiels ihren Anteil an den Gegentreffern acht bis elf der noch jungen Saison. Meiko Sponsel konnte jedoch insgesamt überzeugen und dürfte auch diesmal den Vorzug vor Sandro Plechaty erhalten. Ob Moritz Römling auf links erneut Felix Herzenbruch auf die Bank verdrängt oder Dabrowski gar mit der Dreierkette, die zum Schluss auf dem Platz stand, ins Spiel geht, ist noch völlig offen.

Das System mit zwei Sturmspitzen ging zulasten der Präsenz in der Mittelfeldzentrale, wo Björn Rother und Thomas Eisfeld erneut gesetzt sein dürften. Da Simon Engelmann mit seinem bereits zweiten Saisontreffer und der unermüdlich ackernde Ron Berlinski kaum auf der Bank Platz nehmen werden, ist daher das 3-5-2, in dem RWE zum Schluss der Köln-Partie agierte, eine denkbare Variante von Beginn an.

Oguzhan Kefkir ist dabei eine Option für die Startelf, sofern Dabrowski den sehr quirligen und mutigen (dadurch auch fehleranfälligen) Ennali oder aber den in Halbzeit 1 gegen Köln völlig abgetauchten Young zu Beginn auf die Bank setzt. Ein erneuter Start mit den beiden zusätzlich zu Berlinski und Engelmann erscheint wenig wahrscheinlich, zumal durch die fehlende Präsenz in der Mittelfeldzentrale ein Nachteil im Kampf um zweite Bälle entstand. Hier könnte Luca Dürholtz den Vorzug vor Tarnat und Harenbrock erhalten, er wurde bereits gegen Köln für die Schlussviertelstunde im 3-5-2 eingewechselt.

Fazit und Blick über den Tellerrand

Klar ist, dass nach dem Spiel in den Interviews nicht wieder der Begriff „Lehrgeld“ fallen sollte. Eine Woche später gastiert mit dem FC Ingolstadt eines der absoluten Top-Teams der Liga an der Hafenstraße und RWE befindet sich nicht mehr in der Saisonvorbereitung, sondern steht nach den ersten drei Liga-Spielen auf einem Abstiegsplatz. Christoph Dabrowski muss mit seinem mutigen Spielansatz, von dem er trotz der Gegentorflut nicht abrücken möchte, schleunigst Punkte einfahren, sonst droht RWE früh der Musik hinterherzulaufen. 

Intern dürfte die Analyse bereits auf Hochtouren laufen, ob beim allgemein sehr positiven Saisonausblick der Kader überschätzt wurde. Gut möglich, dass in den verbliebenen drei Wochen bis zur Schließung des Transferfensters noch dem einen oder anderen Ergänzungsspieler des Mammut-Kaders mittels Abfindung ein Abgang schmackhaft gemacht und personell nachgelegt wird. Für RWE geht es nach anderthalb Jahrzehnten Profiabstinenz nur darum, die Klasse zu halten – eine Übergangssaison, damit talentierte Spieler sich langsam an das Drittliganiveau gewöhnen können, gibt es bei vier Absteigern nicht.

Für uns Fans gilt, unseren Anteil zum Klassenerhalt zu leisten und einer verunsicherten Mannschaft am Samstag erneut den Rückhalt zu geben, den sie benötigt, um sich endlich ein Erfolgserlebnis zu erarbeiten. Gemeinsam können wir das Duell am Samstag zum Heimspiel machen und nebenbei eine offene Rechnung mit der Dortmunder Zweitvertretung begleichen!

Nur der RWE!

Spielbericht

Golz verbolzt sich – RWE unterliegt auch in Dortmund!

Was für ein bitterer Samstagnachmittag für Fußball Drittligist Rot-Weiss Essen. Die Mannschaft von Christoph Dabrowski unterlag der Zweitvertretung von Borussia Dortmund im großen Signal-Iduna-Park mit 0:1. Vollkommen unnötig. Für das Tor des Tages sorgte eine Co-Produktion von RWE-Schlussmann Jakob Golz und BVB-Stürmer Bradley Fink, der Golz die Kugel abjagte. Ansonsten besaßen die Gastgeber nahezu keine Einschussgelegenheit. Obwohl die Luft für Essen nun bereits immer dünner wird, gab es auch positive Aspekte beim rot-weissen Auftritt.

Das Personal und die Taktik

Nach 11 Gegentoren aus drei Spielen veränderte Christoph Dabrowski sein gegen Viktoria Köln noch extrem offensives System und lief nun in einem 5-4-1 auf. Vor Jakob Golz spielten Daniel Heber, Felix Bastians und Felix Herzenbruch eine Dreierkette, die Moritz Römling und Meiko Sponsel auf den Außenbahnen zum Abwehrriegel komplettierten. Niklas Tarnat kehrte ins Team zurück und besetzte zusammen mit Björn Rother das Zentrum, Lawrence Ennali kam über Links sowie Isi Young über Rechts. Als alleinige Stoßspitze lief Simon Engelmann auf, sodass Ron Berlinski mit der Bank Vorlieb nehmen musste.  Anders als in den vorherigen Partien sah Dabro sich nicht gezwungen, das im Grunde funktionierende System während der Partie umzustellen und wechselte im Laufe der Partie positionsgetreu.

Zur Halbzeit wechselten Ennali und Young ihre Seiten, beide waren danach wirkungsvoller. Nach 52 Zeigerumdrehungen war Björn Rother angeschlagen und Thomas Eisfeld betrat das Feld. Nach knapp einer Stunde kam Kefkir für Römling, was wie gewohnt vermehrt hohe Bälle in des Gegners Box produzierte, die leider verpufften. In der 73. Minute vollzog Essen einen Dreierwechsel. Isi Young, Simon Engelmann und Meiko Sponsel wichen Aurel Loubongo, Ron Berlinski und Sandro Plechaty. In dieser Phase war das Spiel fast eine Handballpartie, denn RWE hatte die Gastgeber an und um deren Box festgenagelt und suchte die Lücke. Leider vergeblich.

Die Pluspunkte 

Auch wenn RWE nichts Zählbares mitnehmen konnte, tat die systemische Umstellung Essen gut. Das 5-4-1 führte dazu, dass jeder Akteur seine Aufgabe kannte und wahrnahm. Orientierungslos über den Platz laufende Spieler wie zuvor sah man jedenfalls nicht. RWE hatte defensiven Zugriff und gestattete dem Gegner nahezu nichts. Die Philosophie des BVB war schnell erkennbar. Meistens wurden Flugbälle Richtung des hinter die Kette startenden Justin Njinmah gespielt, was nur ein einziges Mal gelang, jedoch nicht gefährlich wurde, weil Njinmah den Ball nicht verarbeiten konnte.

Das Tor des Tages war der Abwehr nicht anzulasten. Daniel Heber war wieder Daniel Heber und gewann alle seine Zweikämpfe, sodass der BVB auch in der Schlussphase, als RWE alles nach vorne warf, trotz seiner schnellen Spieler nicht in Umschaltsituationen kam. Die Taktik, sicher zu stehen und offensive Nadelstiche zu setzen, war die richtige Grundidee. RWE hätte durch Engelmann, dessen Drehschuss knapp übers Tor ging, die Führung erzielen können.

Lawrence Ennali wirbelte seine Gegenspieler des Öfteren ordentlich durcheinander, so nach knapp einer Stunde, als er Finnsson düpierte, aber aus spitzem Winkel selber den Abschluss suchen musste, weil der BVB im Zentrum dicht machte. Schlussmann Lutka parierte. Kurz darauf faustete Lutka die Kugel bedrängt von Heber vor die Box, Eisfeld zog sofort ab, ein Abwehrspieler rettete für seinen Keeper auf der Torlinie. RWE, das in Halbzeit 1 auf offensives Pressing fast völlig verzichtet hatte, war in Hälfte Zwei so weit vorgeschoben, dass nun auch Ballgewinne in einer für den BVB gefährlichen Zone gelangen.

Zugegeben, die ganz dicken Chancen fehlten, auch weil Essen in entscheidenden Situationen die falschen Entscheidungen wählte. So verzog Sandro Plechaty in den Schlussminuten gleich zweimal überhastet und übersah die wesentlich besser postierten Mitspieler. Die gut 6000 RWE-Fans rauften sich die zum Teil nur noch spärlich vorhandenen Haare.

Die Knackpunkte 

Unter dem Strich muss man feststellen, dass am Ende eine Mannschaft mit 1:0 gewonnen hatte, die sich im Grunde keine einzige Torchance erarbeitet hatte. Der Grund, RWE-Schlussmann Jakob Golz verbolzte sich nach einem Rückpass von Felix Herzenbruch gegen den anlaufenden Bradley Fink. Anstatt die Kugel sofort Richtung Tribüne zu jagen, ließ sich Golz die Kugel in Kacktor der Woche-Manier abjagen. Die dritte Liga bestraft grobe Fehler konsequent. Bevor man Jakob Golz verdammt, sollte sich in Erinnerung gerufen werden, was für starke Spiele er für Essen schon gemacht hat und dass der Wechsel auf der Torwartposition in der Vorsaison ein Schlüssel zum Aufstieg gewesen ist.

Offensiv musste man den Eindruck gewinnen, dass Essen – obwohl in Hälfte Zwei drückend feldüberlegen – noch zwei Stunden hätte spielen können, ohne den Ball über des Gegners Linie zu drücken. Die Situationen und Chancen waren da. Es braucht im nächsten Spiel einen Brustlöser in Form eines Führungstreffers, dann wird man sehen, dass RWE deutlich mehr kann, als die Tabelle aktuell zeigt.

Der Aufreger

Schiedsrichter Patrick Hanslbauer zeigte kurz vor der Pause ein sehr großes Herz für BVB-Kapitän Franz Pfanne. Dieser hatte bereits nach wenigen Minuten Lawrence Ennali rustikal abgeräumt und Gelb gesehen. Als Meiko Sponsel gut 30 Minuten später beherzt antrat, räumte ihn der Franz mit Ellbogen voran ab, als habe er einen an der Pfanne. Denn wer vorverwarnt so reingeht, muss das Feld eigentlich zwingend mit der Ampelkarte versehen verlassen. Für Pfannes Demissionierung an diesem Tag sorgte jedoch vollkommen unverständlich nicht der Schiedsrichter, sondern Dortmunds Trainer Christian Preußer in der Halbzeitpause, der wusste, der Kredit seines Kapitäns war aufgebraucht und im Grunde überstrapaziert.

Fazit

Außer Spesen nix gewesen? Jein. RWE ist wieder Tabellenschlusslicht und in einer bedrohlichen Situation. Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt und nicht alles Mist, was stinkt. Die Essener Anhänger im Stadion haben ein Gespür dafür und feierten ihre Mannschaft nach dem Schlusspfiff ebenso wie nach der Partie gegen Viktoria Köln lautstark und aufmunternd. So sehr der Einzelne auch während der Partie über die ein oder andere Situation schimpfte wie ein Rohrspatz, so positiv war die Reaktion nach dem Abpfiff. Das ist absolut ungewöhnlich für das extrem unruhige Essener Umfeld. RWE-Kapitän Daniel Heber betonte, wie fantastisch die Fanreaktionen trotz der Pleitenserien sei. 

Die Spieler sollten sich vermutlich dennoch ein Digital Detox verordnen, wenn es um soziale Medien geht, denn in der Anonymität des Internets vergisst der ein oder andere Sportsfreund dann doch seine gute Erziehung. Klar ist, Essen braucht Punkte. Das eher konservative 5-4-1 brachte sehr viel Stabilität zurück, nun muss RWE schauen, wie es die individuellen Patzer abstellen kann, was hinten die Null verhinderte und vorne die Null bewirkte. Der Ausblick, nun gegen das Spitzenteam aus Ingolstadt ran zu müssen, ist nicht gerade ermutigend. Aber für RWE bietet sich die große Chance, den sprichwörtlichen Bock umzustoßen, wie auch Daniel Heber meint.

NUR DER RWE!

Sven Meyering

Fotos by M.R.

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