15.08.2018

Was ist, wenn es ins Rollen kommt – PK vom 15. August

von Hendrik Stürznickel

Organisatorischer Gründe wegen konnten wir die PK vom Mittwoch nicht auf Video aufnehmen. Dennoch wollen wir Euch über die Neuigkeiten informieren.

Zu Beginn wurden die angeschlagenen Spieler genannt. Neben den Langzeitverletzten wurden Philipp Zeiger und Marcel Platzek beim abendlichen Testspiel gegen Altenessen geschont. Während es sich bei Abwehrchef Zeiger um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt hat, kann Platzek frühestens am Freitag wieder am Training teilnehmen. Neitzel sah im Rückblick die Systemumstellung von Kaan-Marienborn als Grund, weswegen RWE solch einen Stotterstart erwischt hat. Erst nach Umstellung der eigenen Mannschaft in der Halbzeit kam RWE besser in Siegen zurecht, was sich an den Treffern in der zweiten Hälfte auch ablesen ließ.

In der Einzelkritik bestätigte Neitzel den Eindruck der Pressevertreter, dass Florian Bichler einen einzigartigen Lauf habe, er zeigte sich aber von seiner gesamten Offensive begeistert. Auf die Feststellung, dass RWE schwer auszurechnen ist, da gegen Kaan-Marienborn sowie gegen Wuppertal je vier verschiedene Torschützen trafen, sagte er: „Auch unsere Vorbereiter variieren. Kevin Grund hat Tore vorbereitet, Nico Lucas hat drei starke Chancen herausgespielt und Benjamin Baier hat zweimal mit ruhenden Bällen vorgelegt. Darüber hinaus hat Kai Pröger auffällig gespielt, und auch wenn Enzo Wirtz nicht so auffällig war, hat er mannschaftsdienlich gespielt und extrem viel malocht.“

Das spricht für einen guten Mannschaftsgeist, doch Neitzel bestätigte, dass es schwierig ist, diesen aufrecht zu erhalten: „Es gibt immer Härtefallentscheidungen. Im ersten Spiel sind Bichler und Grund zunächst draußen geblieben. Auch Robin Urban hat eine gute Vorbereitung gespielt und hatte bislang nicht viel Einsatzzeit. Damit muss jeder umgehen können.“

Beim Blick auf den nächsten Gegner erwartet Neitzel wieder eine kompakt stehende Mannschaft. Auf die Frage, ob er lieber gegen Nachwuchsteams oder Seniorenteams spielt, sagt er: „Das ist mir egal, ich spiele gegen alle gerne.“ Er erlebte Köln II bislang sehr variabel. In einem Spiel wechselten sie sogar in der Halbzeit von der Vierer- zur Dreierkette, weswegen sie schwer auszurechnen seien.

An Florian Bichler könne man sehen, sagt der Trainer, was Selbstvertrauen und Sicherheit bei einem Fußballer ausmachen. Auf die anhaltende Kritik speziell an Nico Lucas sagte der Trainer: „Es gibt Spieler, die kommen bei vielen Fans in eine Schublade, dass sie schlecht sind. Wenn man ein Spiel guckt, bei dem man davon ausgeht, dass der Spieler schlecht ist, dann sieht man ihn auch schlecht, egal wie er spielt. Ich habe den Blick von außen und kann Nicos Stärken, wie z.B. seine Spielintelligenz wahrnehmen.“

Die Stimmung beflügelt die Mannschaft momentan. Schon in der Sommerpause trafen sich Mannschaft und Vertreter der Fans. Diese Treffen schilderte Neitzel als sehr positiv, da die Fans deutlich machten, dass sie erwarten würden, dass das Team nicht von Beginn an der Musik hinterherläuft. Er spricht dabei an, was möglich ist: „Wir dürfen uns nicht vorab schon Gedanken darüber machen, wie sich die Stimmung entwickelt, wenn es nicht laufen sollte, sondern wir müssen daran denken, was hier los ist, wenn es hier richtig ins Rollen kommt.“

Rollen kann es von Seiten der Mannschaft und der Fans gerne schon am kommenden Sonntag, wenn das Spiel gegen den 1. FC Köln II ansteht. Bei diesem Spiel kann die vorhandene Euphorie noch eine Woche weiter getragen werden.