16.02.2017

Taschenrechner auspacken?

von Dominik Gsell

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ein Rückstand von 12 Punkten auf den Spitzenreiter zur Winterpause den RWE-Anhang nicht davon hätte abhalten können, den Taschenrechner zu zücken und die große Auholjagd zu planen.

Ein direktes Duell beim Tabellenzweiten, noch dazu der wenig beliebten Viktoria aus Köln, verspräche einen großen Zuschauerandrang und außerdem erzeugt eine lange Winterpause durch den Fußballentzug doch eigentlich ohnehin schon wieder große Vorfreude auf den Wiederanpfiff. Ein halbes Jahr nach der großen Hoch3-Euphorie fehlt von Aufbruchsstimmung an der Hafenstraße allerdings jede Spur.

Der innogy-Ausstieg samt damit verbundener Reduktion des Kaders und ausbleibender Neuverpflichtungen erwecken den Anschein, der Fokus läge vereinsintern (gezwungenermaßen) bereits auf der Vorbereitung zur kommenden Spielzeit. Obwohl mit Ausnahme Andreas Ivans lediglich Ergänzungsspieler den Verein verließen und der sportliche Substanzverlust überschaubar bleibt, traut kaum jemand dem derzeitigen Kader zu, den Abstand zum Spitzentrio verkürzen und die Saison doch noch spannend gestalten zu können. Zu konstant punkten die Übermannschaften aus Gladbach, Dortmund und Köln. Insbesondere die Viktoria scheint in diesem Jahr Unruhe und interne Storgeräusche ausblenden zu können und hinterließ im Hinspiel vor allem den Eindruck gnadenloser Effizienz.

Dabei bietet gerade der Vergleich mit den rechtsrheinischen Kölnern einige Beispiele, die durchaus auf eine Überraschung hoffen lassen. Sei es der Auswärtssieg 2012, als RWE - zum Spielende nur noch mit neun Mann auf dem Platz - den Spitzenreiter mit 2:1 niederringen konnte. Oder das gleichfalls in Unterzahl erzielte 2:2 Holger Lemkes in der letzten Minute des Aufeinandertreffens im Januar 2014, als die Viktoria schon einen komfortablen 2:0-Vorsprung gegen die Mannschaft des wenig später entlassenen Waldemar Wrobel herausgeschossen hatte. Ebenfalls last minute drehte die dann bereits von Marc Fascher betreute Elf acht Monate später mit einem Doppelschlag in den letzten 5 Minuten einen Rückstand und holte innerhalb von drei Monaten einen 11-Punkte-Rückstand auf.

Klammert man die abschließende Niederlage bei Fortuna Düsseldorf II aus, so hat sich RWE während der Hinrunde - vor allem defensiv - stetig gefestigt und kann am Samstag ohne große Erwartungshaltung in den Sportpark Höhenberg reisen. Dort wird es darum gehen, dem Eindruck entgegenzuwirken, bei den 14 ausstehenden Ligaspielen handle es sich nur noch um die Vorbereitung auf den Niederrheinpokal und die kommende Saison. Denn sollte die Überraschung tatsächlich glücken, werden an der Hafenstraße garantiert auch wieder die Taschenrechner gezückt...


Fan-Hinweise zum Auswärtsspiel gegen Viktoria Köln

Am Samstag der laufenden Woche startet Rot-Weiss Essen ins Pflichtspieljahr 2017. Zum Spiel des 21. Spieltags der Regionalliga West gastiert RWE beim Tabellenzweiten Viktoria Köln. Anpfiff der Partie ist um 14.00 Uhr im Sportpark Höhenberg.

Anreise

Mit dem Auto ist der Sportpark Höhenberg über die A3 zu erreichen. Am Kreuz Köln-Ost auf die A4 fahren und diese an der Ausfahrt 17-Köln-Mehrheim verlassen. Anschließend bis zur Frankfurter Straße der Beschilderung Richtung Köln-Mehrheim folgen. Die Parkplätze des Stadions befinden sich im Bereich Frankfurter Straße/Höhenberger Ring. Weitere Parkmöglichkeiten sind im Verlauf des Höhenberger Rings und des Merheimer Heidewegs vorhanden.

Aufgrund der begrenzten Anzahl von Parkmöglichkeiten empfiehlt der gastgebende Verein die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dafür fahren RWE-Fans aus Essen über den Bahnhof Köln-Mühlheim  und nutzen von dort aus die Buslinien 151 und 152 bis zur Haltestelle „Höhenberg/Frankfurter Straße“. Von dort aus ist der Sportpark fußläufig innerhalb von drei Minuten zu erreichen.

Für RWE-Fans ist der Gäste-Stehplatzbereich vorgesehen. Inhabern eines Sitzplatztickets steht der Block 6 der Haupttribüne zur Verfügung, der über die Merheimer Heide in Richtung Seiteneingang zu erreichen ist. Das Stadion öffnet 90 Minuten vor Anpfiff. Vor und während des Spiels gilt im gesamten Bereich des Stadions ein absolutes Glasverbot.

Tickets

Tickets gibt es am Spieltag an der Tageskasse sowie noch bis einschließlich Freitag, 15.00 Uhr, im Vorverkauf. Im Fanshop an der Hafenstraße sind die Karten zu folgenden Preisen (inklusive Vorverkaufsgebühr) erhältlich:

Sitzplatz:                          15,00 Euro
Stehplatz Vollzahler:         8,00 Euro      
Stehplatz Ermäßigt:          6,00 Euro

Spielort
Sportpark Höhenberg
Frankfurterstr. / Merheimer Heide
51103 Köln