25.09.2015

Zum DEM Regionalligisten

von Hendrik Stürznickel

Velberts Coach André Pawlak fand vor der Begegnung gegen Verl außergewöhnliche Worte für den SC. Er bezeichnete den Club als DEN Regionalligisten, weil die Verler gefühlt vom Anbeginn der Zeit an in dieser Liga spielen.

Diese Aussage ist in erster Linie ein besonderes Lob an die Westfalen, die seit Jahrzehnten schon gute Arbeit leisten und mitunter in der Spitzengruppe in Richtung der zweiten Bundesliga mitmischten, als die Regionalliga noch die dritte Spielklasse war. Darüber hinaus weist die Aussage auf eine Gefahr hin, denn Verl besticht nicht durch große Namen, sondern mannschaftliche Geschlossenheit, Kampf und viel Erfahrung in dieser Liga.

Diese Idee nahm Verls Trainer Andreas Golombek dankbar auf, bestand jedoch auf die Erwähnung, mit welch geringen Mitteln diese Erfolgsgeschichte geschrieben wird. So musste der SC Verl in der Sommerpause den Abgang des Toptorschützen verkraften. Simon Engelmann wechselte nach Oberhausen, da die dortigen Rot-Weißen deutlich bessere finanzielle Argumente bereithielten und erzielte dort bereits seine ersten Treffer. Für Engelmann trat sein ehemaliger Sturmpartner Hamadi Al-Ghadioui auf den Plan. In der letzten Saison traf dieser bereits stolze zwölf mal, doch in diesem Jahr sind es bereits sieben Treffer in den ersten neun Partien.

Neben dem ehemaligen Rot-Weissen Robert Mainka, spielt seit dieser Saison ein weiterer alter Bekannter an der Poststraße. Der damalige Perspektivspieler Yannick Geisler wechselte nach Verl und bringt seinen Trainer zum Schwärmen. Geisler sei genau die Art defensiver Mittelfeldspieler, den er gesucht habe, lässt sich Golombek zitieren. Gegen den ehemaligen Verein wird die Motivation umso stärker sein.

Verl zeigt auch in dieser Saison der ambitionierten Konkurrenz die lange Nase. Von den Teams, die an der finanziellen Spitze der Liga stehen, haben die Ostwestfalen locker Essen, Oberhausen und Aachen hinter sich gelassen, mit Viktoria Köln ist der SCV punktgleich. Das Golombek-Team stellt mit nur sechs Gegentreffern die momentan beste Abwehr der Liga. Diese Fakten sollten deutlich machen, dass die drei Punkte nicht im Vorbeigehen zu holen sind. Kaum eine Begegnung hat in den letzten zwanzig Jahren wohl so häufig stattgefunden, wie das Duell mit dem SC und RWE hat keineswegs immer dominiert.

Jan Siewert ist in Verl wieder gezwungen, die Mannschaft umzustellen. Marcel Platzek, dessen Duracell-Qualitäten für ein Spiel ausfielen, hat das Abschlusstraining komplett absolviert. Auch der angeschlagene Leon Binder ist wieder einsatzbereit. Dennoch fallen Vojno Jesic, Iyad Al-Khalaf, Marwin Studtrucker, Richard Weber und wohl auch Moritz Fritz verletzt aus. In der Abwehr muss Siewert sich also eine neue Lösung einfallen lassen. Gino Windmüller fällt als Mister Zuverlässig in der Innenverteidigung, da er seine fünfte gelbe Karte gesehen hat, muss jemand anderes auflaufen. Viel Auswahl hat der Trainer nicht, sodass Leon Binder wohl neben Zeiger die Innenverteidigung bilden wird.

Egal, wer es wird, Rot-Weiss Essen befindet sich gefühlt immer in der Krise und diese wollen Trainer, Verantwortliche und Spieler möglichst mit stetigen Punktgewinnen für beendet erklären. Das Spiel unter der Woche gegen Düsseldorf macht dabei Mut. Nach einer zum Teil desolaten Leistung in der erste Hälfte, folgte ein kämpferischer Auftritt in Halbzeit Zwei. In der Nachlese des Spiels gaben einzelne Spieler zu, dass man sich in der Halbzeitpause die Meinung gesagt habe und sich als Mannschaft anschließend zusammengerissen habe. Vielleicht war genau dieses Spiel der schon viel zu oft beschworene „Brustlöser“. Genau die Elemente, die gegen Düsseldorf zum Erfolg führten, müssen gegen Verl und auch danach konstant abgerufen werden: Einsatz, Kampf und Kreativität. Lediglich die Stärke im Abschluss darf gerne verbessert werden.


Hinweise zum Auswärtsspiel in Verl

Am Samstag dieser Woche trifft Rot-Weiss Essen im Stadion an der Poststraße auf den SC Verl. Um 14.00 Uhr beginnt die Begegnung der Rot-Weissen gegen die Ostwestfalen.

RWE-Fans erreichen das Stadion an der Poststraße mit öffentlichen Verkehrsmitteln über den Hauptbahnhof Gütersloh. Von dort aus fährt die Buslinie 73 nach Verl. Dort angekommen ist die Poststraße ausgeschildert und fußläufig zu erreichen.

Mit dem PKW fahren RWE-Fans aus Essen über die A42 in (Richtung Dortmund) und A45 (Richtung Hannover) auf die A2 in Richtung Hannover. Von der Autobahnanschlussstelle A2 - Ausfahrt 24 - Gütersloh/Verl folgen die Rot-Weissen der Verler Straße. Aufgrund einer baustellenbedingten Sperrung der Verler Straße rechts in den Westring biegen und über die Osterwieher Straße erneut rechts zurück auf die Verler Straße biegen. Von dort aus ist die Verler Heimspielstätte ausgeschildert.

Der SC Verl weist darauf hin, dass es aus Lärmschutzgründen aufgrund des anstehenden Stadionumbaus nicht gestattet ist, Trommeln oder Megaphone mit ins Stadion zu nehmen.

Das Stadion an der Poststraße öffnet am Spieltag um 12.30 Uhr. Tickets für die Begegnung sind im Vorverkauf noch bis Freitag um 15.00 Uhr im Fanshop an der Hafenstraße zu folgenden Preisen (inklusive Vorverkaufsgebühr) zu erwerben:

Sitzplatz: 13,00 €
Stehplatz (Vollzahler): 7,50 €
Stehplatz (ermäßigt): 5,50 €

Spielort:
Stadion an der Poststraße
Poststraße 10
33415 Verl