23.09.2013

Ein Hauch von Nostalgie

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Wenn am Dienstagabend unser RWE auf die SG Wattenscheid 09 trifft, weht ein traditionsreicher Wind durch das neue Stadion. 39 Duelle gegen die Schwarz-Weißen aus dem Bochumer Westen gab es bisher, das 40. wird nicht nur wegen der Live-Übertragung durch den Fernsehsender Sport1 ein Besonderes werden. Über sieben Jahre sind seit dem letzten Aufeinandertreffen an der Hafenstraße vergangen. Wattenscheid gewann damals 1:0 in Essen, RWE brennt daher auf Wiedergutmachung. Und möchte auch den bisherigen Verlauf der Saison korrigieren.

Die Gesamtbilanz gegen die SG ist für Rot-Weiss Essen durchaus positiv. Von den 39 Duellen konnten 17 gewonnen werden. Zwölf Niederlagen und zehn Unentschieden, bei einem Torverhältnis von 77:54, komplettieren die Bilanz. Die ersten Partien gab es in der Saison 1971/1972 in der damaligen Regionalliga-West. RWE gewann beide mit jeweils 3:2. In der Folge traf man sich hauptsächlich in der zweiten Liga (zwischen 1977 und 1990) und der Regionalliga-Nord (zwischen 2001 und 2006). Dazwischen und seitdem gingen beide Vereine getrennte Wege. Aus Essener Sicht bitter verlief das einzige Aufeinandertreffen im DFB-Pokal. In der ersten Runde 1989/1990 gewann Wattenscheid 2:1 in Essen. Torschützen bei den 09ern waren damals Maurice Banach, der zwei Jahre später tragisch und viel zu früh mit seinem Auto verunglückte, und Uwe Tschiskale, Aaron Biagioli erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich. Für RWE standen damals Größen wie Frank Kurth, Ralf Regenbogen, Willi Landgraf, Jürgen Röber und Mario Basler auf dem Platz, bei Wattenscheid Namen wie Uwe Neuhaus, Ralf Eilenberger und Stefan Emmerling. 24 Jahre ist das nun schon her, kaum zu glauben.

Tief durchatmen und Luft holen für den nächsten DreierVon der zweiten Liga sind beide Vereine aktuell weit entfernt. Während die SG sich in diesem Jahr zurück in die Regionalliga gekämpft hat und den Klassenerhalt als Ziel hat, ging der Blick von RWE vor der Saison nach oben. Angesichts des holprigen Starts sollte aktuell jedoch das ursprüngliche Ziel nicht im Fokus stehen. Viel wichtiger ist es, wieder Selbstvertrauen zu tanken um Schritt für Schritt aus dem langen Tal herauszukommen. Nebenbaustellen wie die Diskussion einer Verpflichtung von Ali Bilgin, der letzte Woche in Lotte unterschrieb, sind da nicht gerade hilfreich. Und auch eine Trainerdiskussion hilft weder der Mannschaft noch dem Team aktuell weiter.

Natürlich kann und sollte grundsätzlich alles und jeder in Frage gestellt werden dürfen. Natürlich kann man dieses und jenes immer anderen vorwerfen. Und natürlich haben 10.000 Zuschauer auf den Tribünen auch ihre Meinung. Aber genauso natürlich muss man auch zugeben, dass dies nun die erste Krise nach der Insolvenz ist und kein Team auf der Welt, auch nicht Barcelona, Dortmund oder ManU, ohne diese Krisenzeiten auskommen. Es war also vorherzusehen. Nicht vorhersagbar war höchstens, dass die Krise eine Fortsetzung der letzten Saisonspiele der Vorsaison darstellt und es bisher nicht gelang, den Hebel zu finden, sie zu überwinden. Dies soll mitnichten ein Aufruf pro Waldemar Wrobel sein, aber jemanden, der alles für diesen Verein gibt und mit so viel Herzblut dabei ist, sollten wir auch nicht mit Schimpf und Schande wegjagen, schon gar nicht nach den Verdiensten seit der Insolvenz.

Und ja, die Spiele von RWE sind aktuell nicht gerade die allerbesten, aber mal ein wenig verhaltener Applaus da und vereinzelte Unmutsäußerungen hier bringen nur noch mehr Verunsicherung in die Mannschaft. Vielleicht hat der Last-Second-Treffer in Velbert ein wenig den Knoten lösen können, das werden wir am Dienstag dann sehen. Aber auch wir können unterstützen, wenn wir weiterhin alles an Lautstärke für unseren Verein geben, was wir können! Vor allem vor einem großen Publikum an den Fernsehgeräten.

Personaltechnisch muss unser Gast aus Wattenscheid auf Kevin Brümmer verzichten, der mit Sprunggelenksverletzung ausfallen wird. Dafür stehen mit Niklas Andersen, Alexander Thamm, Kevin Lehmann, Lukas Lenz und Leon Enzman gleich fünf ehemalige Rot-Weisse im Kader. Hoffen wir vor allem bei Letzterem, dass das Bier nur so in die RWE-Kehlen fließt („Heute wird gesoffen…“). Auf Essener Seite wird Neuzugang Dominik Poremba wie zuletzt in Velbert auf der Bank sitzen. Und auch für Maik Rodenberg und Tim Hermes kommt die Partie wahrscheinlich noch zu früh. Nach dem Versuch in Velbert, Benedikt Koep an der Seite von Christian Knappmann spielen zu lassen, wird gegen Wattenscheid vermutlich wieder letzterer alleine von Beginn an auf dem Platz spielen. Fünf Tore in acht Spielen sprechen für „Knappi“. Solange er seine Tore macht gibt es keine Rechtfertigung, ihn auf der Bank zu lassen. Für Koep könnte Holger Lemke wieder ins Team rücken.


EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

18:15 Uhr  - 19:45 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Hinweise zum Heimspiel gegen Wattenscheid

Aufgrund der englischen Woche in der Regionalliga West geht das attraktive Heimspielprogramm von Rot-Weiss Essen in der Hinrunde bereits morgen weiter. Am Dienstag, den 24. September trifft RWE im Topspiel des 9. Spieltags auf die SG Wattenscheid 09. Nach dem Arbeitssieg gegen Velbert soll morgen im Duell der ehemaligen Bundesligisten der nächste Dreier für die Wrobel-Elf her. Anstoß der Partie an der Hafenstraße ist um 20.15 Uhr.

Die Infokasse befindet sich am morgigen Dienstag im Kassenhäuschen W1/W2. Dort findet man die Kartenhinterlegung sowie die Ausgabe der "kurzen fuffzehn" für Mitglieder. Die Stadionzeitung erhalten die rot-weissen Bekenner außerdem an der Sonderkasse vor der Rahn-Tribüne. Aufgrund der Fantrennung bleibt der äußere Stadionumlauf geschlossen. Die Gottschalk-Tribüne ist dementsprechend ausschließlich für Gästefans vorgesehen.

Tickets können am Spieltag nur in den Kassenhäuschen vor den jeweiligen Tribünen erworben werden. Karten für Rollstuhlfahrer gelten für den Bereich R5 und sind an den Kassen R1-R5 zu erstehen.

Zu beachten ist, dass das Spiel im Stadion Essen erst um 20.15 Uhr angepfiffen wird. Das Stadion öffnet wie gewohnt 90 Minuten vor Spielbeginn, das heißt für morgen um 18.45 Uhr. Der Fanshop ist von 14.00 Uhr bis zum Spielbeginn um 20.15 Uhr geöffnet.

Für das kommende Auswärtsspiel der Rot-Weissen bei der Zweitvertretung von FC Schalke 04 (Samstag, 28.09.2013, 14.00 Uhr) ist beim morgigen Heimspiel eine Sonderkasse eingerichtet. Dort sind die Karten zu folgenden Preisen inklusiver Vorverkaufsgebühr zu erwerben:

Stehplatz (Vollzahler): 6,50 €
Stehplatz (ermäßigt): 3,50 €
Sitzplatzkarten sind am Spieltag nur vor Ort an den Tageskassen erhältlich.