26.08.2012

Die letzte Premiere

von Hendrik Stürznickel

Das ist nicht der graue Regionalligaalltag am Dienstag, wenn die SSVg Velbert zum ersten Mal im neuen Essener Stadion zu Gast ist, denn auch dieses Spiel ist eine Premiere für das neue Spielfeld. Auch wenn wir mittlerweile das Stadion ausreichend kennen gelernt haben, so ist dies das erste Regionalligaheimspiel in dieser Saison. Nun kann man erstmals schauen, wie der Alltag in der Regionalliga aussehen wird.

Wie lange dauert es, bis ich meine Bratwurst und mein Stauder bekomme? Wie lange dauert es, nach dem Spiel wegzufahren? Wie wird die Stimmung sein, die gegen Union zeitweise wirklich bombastisch gewesen ist. Ein aufregendes Ereignis, wenn man es so betrachtet. Wie passt nun unser Gegner dort rein?

Dicken Hals schieben ist nicht nötig, WaldiSein wir ehrlich: Velbert wäre ohne die Ligenreform wahrscheinlich noch viele Jahre in der Oberliga geblieben und profitierte nun von den zahlreich frei gewordenen Plätzen der Regionalliga. In der Relegation setzte sich die SSVg gegen den SV Lippstadt mit jeweils 2:1 in beiden Begegnungen durch und erkämpfte sich damit einen Startplatz in der Regionalliga. Velbert ist, das zeichnet sich bereits relativ früh ab, symbolisch für die neue NRW-Liga zu sehen, denn es klafft hier die Schere zwischen den reichen und armen Vereinen deutlich auseinander. Ein Mittelfeld existiert kaum und nur die Stadtnachbarn aus Kray zeigen dem großen Geld einmal mehr die lange Nase.

Nun ist jedoch festzuhalten, dass dieses Spiel deswegen nicht automatisch ein Selbstläufer wird. Velbert konnte bereits zwei Mal, und zwar gegen Siegen und am Wochenende gegen den 1. FC Köln II, punkten. Gegen Oberhausen und Verl hatten sie dagegen keine Chance. Nun soll der Auftritt in Essen nicht gleich das erste gewonnene Spiel mit einschließen und hier ist der Trainer stark gefordert. Nach Highlights wie Union Berlin und das Duell gegen den Aufstiegsmitfavoriten Fortuna Köln klingt Velbert zunächst wie fußballerische Magerkost. Die inflationär gebrauchte Gier ist bei den RWE-Kickern zu wecken, nach der Niederlage im Südstadion wieder einen Sieg einzufahren.

Mit den Velbertern verbindet man durchaus positive Spiele in der jüngeren Vergangenheit. Beim letzten Aufeinandertreffen in der NRW-Liga konnte RWE die SSVg mit einem satten 4:1 zerlegen. Hier traf der damalige Neuzugang Benedikt Koep, er weiß also wie die Mannschaft zu packen ist. In der gleichen Saison gewann RWE in Velbert auch den Niederrheinpokal, der den Zugang zu den Spielen gegen Union und Hertha BSC Berlin ermöglichte und auch im Hinspiel 2010 gelang Lukas Lenz sein wahrscheinlich spektakulärster Treffer, der in Arndt Zeiglers Sendung gezeigt wurde.

Waldemar Wrobel kann wieder aus den Vollen schöpfen und es ist zu erwarten, dass eine andere Startelf auf dem Platz steht als in Köln. Es wird ohnehin eine Variante mit zwei Stürmern diskutiert, die Wrobel vor Saisonbeginn bereits für möglich befunden hat. Benedikt Koep ist in seiner aktuellen Form unverzichtbar für RWE, aber auch Marvin Ellmann zeigte in seinen Kurzeinsätzen durchaus, dass man ihn brauchen kann. Darüber hinaus wird sich zeigen, ob Maik Rodenberg seine Knöchelverletzung auskuriert hat und wieder ins Abwehrzentrum zurückkehrt.

Schließlich soll der emotionale Aufruf von Michael Welling nicht unerwähnt bleiben, den er nach dem Kölnspiel veröffentlicht hat. Dort heißt es, dass unser Ziel höchstens sein kann, die Aufstiegsfavoriten hin und wieder zu ärgern. Weiterhin sagt er, dass allerdings, die Gästefans bei uns Ohrenschützer brauchen werden. Dies soll ein ambitionierter Wunsch für die nächsten drei Spiele gegen Köln, Düsseldorf und Velbert sein, der Gehör bei den Zuschauern findet. Im Stadion selbst steht ja bereits geschrieben: „Wo sind wir zu Hause, wo wird man uns immer hör’n… An der Hafenstraße, RWE!“


 

EVAG Einsatzplan

Abfahrt Essen Hbf Bussteig 4

17.30 - 19.00 Uhr alle 10 Minuten Richtung Hafenstraße

Nach dem Spiel an den bekannten Haltestellen Bottroper Straße und Lüschershofstraße.


Organisatorisches zum Heimspiel

Der Vorverkauf für die Regionalliga-Heimpremiere läuft noch bis zum Dienstag, 28. August, 15.00 Uhr. Für die Partie wird auch der Stehplatz-Bereich im Gästeblock (Block G3) auf der Gottschalk-Tribüne für die RWE-Fans geöffnet.

Die Stehplatz-Tickets sowie Eintrittskarten für alle weiteren Kategorien sind zu den folgenden Preisen erhältlich:

Vorverkauf:
Stehplatz Vollzahler: 8 €
Stehplatz Ermäßigt: 5 €
Sitzplatz Kategorie 3: 15 €
Sitzplatz Kategorie 2: 20 €
Sitzplatz Kategorie 1: 25 €

Tageskasse:
Stehplatz Vollzahler: 10 €
Stehplatz Ermäßigt: 7 €
Sitzplatz Kategorie 3: 18 €
Sitzplatz Kategorie 2: 23 €
Sitzplatz Kategorie 1: 28 €

Das Stadion Essen öffnet um 18.00 Uhr, Anstoß ist um 19.30 Uhr.