16.09.2009

VfR Wormatia 08 Worms - Rot-Weiss Essen


Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang

Am Freitagabend war es so weit. Nach einer erneut desolaten Leistung und der folgerichtigen 0:2-Heimniederlage gegen die kleinen Geißböcke aus Köln war die „Flasche leer“. Thomas Strunz wurde unmittelbar nach Abpfiff der Begegnung gefeuert. Wie es weiter geht, konnten weder Vorsitzender Stefan Meutsch noch sonstige Verantwortliche sagen. Wir sind gespannt…

Uwe Erkenbrecher und Ralf AußemFest steht, dass vorerst Uwe Erkenbrecher und Ralf Außem das Training leiten und auch am Freitagabend bei der Partie in Worms auf der Bank sitzen werden. Wie lange dieses Gespann noch für Rot-Weiss Essen tätig ist, ist allerdings offen, schließlich wurde Erkenbrecher durch Strunz geholt und Außem begleitet nun schon den Essener Verfall seit über zwei Jahren und sitzt trotz sich häufender Entlassungen seiner Chefs immer noch auf der (Co-) Trainerbank. Dummerweise gibt es wenige bis gar keine Alternativen. Für einen höherklassigen, erfahrenen Trainer fehlt schlicht das Geld. Zudem hat Ernst Middendorp unlängst bewiesen, dass Erstliga-Erfahrung noch lange keine Qualitätssteigerung bewirken kann. Unerfahrene Trainer wie Heiko Bonan, Michael Kulm und letztlich auch Thomas Strunz scheiterten an der Hafenstraße. Eine interne Lösung wäre möglich, Klaus Berge und Waldemar Wrobel wären Kandidaten. Auch eine weitere Zusammenarbeit mit dem Team Erkenbrecher und Außem ist nicht ausgeschlossen, wäre allerdings überraschend.

Wie viel Qualität in der Mannschaft steckt, weiß niemand. Unter Fans kursieren verschiedenste Meinungen. Klar ist nur: Bisher konnte die Mannschaft in keinem Saisonspiel über 90 Minuten überzeugen. Nachdem Thomas Strunz in der Sommerpause einige Spitzenspieler der letzten Saison von direkten Ligakonkurrenten unter Vertrag nehmen konnte und gleichzeitig teure Spieler, die nicht überzeugen konnten nicht mehr im Kader hatte, war man einhellig der Meinung, dass sowohl in der Spitze als auch in der Breite das Leistungsvermögen zugenommen hatte. Derzeit steht die Mannschaft in der Tabelle aber deutlich schlechter als zu einem vergleichbaren Zeitpunkt in der letzten Saison. Stefan Meutsch befürchtete in der Pressekonferenz am Freitagabend bereits, dass die Mannschaft ihr wahres Gesicht eventuell schon gezeigt habe und die bisherigen Partien das tatsächliche Leistungsvermögen widergespiegelt haben. Er folgerte daraus, dass nicht nur personelle Konsequenzen gezogen werden müssen, sondern dass auch ein kompletter Wechsel der Vereinsstrategie überdacht werden muss. Nicht nur sportliche, auch wirtschaftliche Probleme werden auf den Verein einstürzen, wenn im nächsten Jahr ein erneuter Anlauf unternommen werden muss, um das Ziel Aufstieg zu stemmen.

Die Konzentration gilt aber vorerst der jetzigen Saison, schließlich kann man das Saisonziel nicht schon nach sieben Spieltagen abhaken. Der nostalgische Anhänger blickt wehmütig auf die furiose Saison 2003/2004, als RWE nach einem Katastrophenstart inklusive Trainerentlassung eine unglaubliche Serie hinlegen konnte und schließlich überlegen Meister der Regionalliga Nord wurde. Möglich ist ein Aufstieg in dieser Saison auf jeden Fall, allein der Glaube daran scheint den meisten Verantwortlichen sowie Fans derzeit zu fehlen. Die Mannschaft kann nur mit Siegen dafür sorgen, dass sich irgendwann wieder eine positive Grundstimmung an der Hafenstraße einnistet. Für das vielleicht erste Spiel der Aufholjagd stehen dem Trainergespann vermutlich nicht alle Spieler zu Verfügung. Der Einsatz von Finn Holsing ist fraglich, außerdem war Kapitän Sascha Mölders im letzten Spiel sichtbar angeschlagen und sollte sich erst komplett erholen, bevor er aufläuft. Weitere Änderungen der Startelf sind natürlich möglich, es bleibt abzuwarten, welchem ihrer Spieler das Duo Erkenbrecher/Außem vertraut.

Beim nächsten Gegner, der Wormatia aus Worms, läuft es allerdings auch noch nicht rund. Nur ein Sieg (in Leverkusen) konnte in den ersten sieben Spielen errungen werden, punktgleich mit Rot-Weiss Essen steht die Mannschaft von Trainer Sascha Koch auf dem 13. Tabellenplatz. Der Klassenerhalt in der letzten Saison wurde nur aufgrund des Lizenzverzichtes von Ludwigshafen-Oggersheim geschafft. Vom Nachbarn übernahm man auch direkt den halben Kader inklusive Trainer, so dass sich die Verantwortlichen in dieser Saison eine bessere Platzierung ausrechnen. Der erste Heimsieg der Saison für Worms würde nur allzu gut in die derzeitige Essener Verfassung passen.

„Quo vadis, RWE?“ fragte Stefan Meutsch am Freitagabend. Diese Frage wird sich in den nächsten Wochen und Monaten beantworten lassen. Noch ist nichts verloren, aber die Ausgangssituation ist äußerst suboptimal. Es bleibt spannend…

Info über unseren nächsten Gegner


Bilanz gegen Wormatia Worms

2. Liga

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 0 1
Auswärts 0 0 1 1
Gesamt 1 0 1 2
Regionalliga West
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 0 1
Auswärts 0 0 1 1
Gesamt 1 0 1 2
Oberliga Endrunde
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 0 1 0 1
Auswärts 1 0 0 1
Gesamt 1 1 0 2
Gesamt

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 2 1 0 3
Auswärts 1 0 2 3
Gesamt 3 1 2 6