27.03.2010

SpVgg 07 Elversberg - Rot-Weiss Essen


Ein Spielbericht wie auf ‘nem Grabstein

Eine Zahl vorne, eine Zahl hinten, und mit dem Bindestrich dazwischen ist alles gesagt. Der Dauerregen in der ersten Halbzeit war nicht verantwortlich für den Grottenkick, den beide Mannschaften ablieferten. Im Gegenteil, der sorgte noch mit Hilfe des schlammigen Rasens und des glitschigen Balles für ungewollte Akrobatik bei den Spielern und manche Herzkasperszenen vor dem Essener Tor. Tore Mangelware und Torchancen selten. RWE hatte keine einzige und Elversberg eine ernsthafte und drei halbe. Aber für torarme Spiele ist das Geläuf an der Kaiserlinde ja bekannt und Unentschieden gegen RWE sind quasi vorprogrammiert.

Alle standen (wörtlich!) im Regen. Die Spieler als Standfußballer auf dem Platz und die Zuschauer auf den Rängen. Wenigstens die Kleidung der nicht ganz 100 Essener unter den 380 Besuchern blieb trocken, denn die Ultras zogen blank, packten die Klamotten ein und „duschten“ erst mal.

Es gibt tatsächlich nicht viel zu berichten, denn die Partie verlief recht ereignisarm. Beide Mannschaften tasteten sich in der Anfangsphase ab. Das Spiel verlief ruhig zwischen den beiden Strafraumlinien. Dabei gingen die Essener nicht einmal unengagiert zur Sache. Aber es sprang einfach nichts dabei raus. Ballverluste auf beiden Seiten, Ausrutscher auf dem nassen Boden und vom Fuß abrutschende Bälle gab’s ausreichend.

So entstand auch die erste gefährliche Szene vor dem Essener Kasten in der 13. Minute. Von der linken Elversberger Seite wurde der Ball scharf in den Strafraum geflankt. Dennis Bührer rutsche beim Abwehrversuch aus und schlug am Ball vorbei, der direkt vor dem Fuß eines Elversbergers am Fünfmeterraum landete. Doch auch der rutsche aus, traf die Pille nicht richtig und zog weit rechts am Tor vorbei.

Zuweilen wurde Sitzfußball gespielt. Kurios eine Szene Mitte der ersten Halbzeit. Vom Mittelkreis aus wollte Elversberg den Ball flach in die Spitze spielen. Wieder rutschte ein Rot-Weisser – Timo Brauer – aus, bekam den Ball auf Rasenhöhe an den Kopf und klärte so ungewollt.
Die engagiertesten Spieler der ersten Halbzeit waren Timo Brauer und Daniel Chitsulo. Die Essener Angriffsversuche scheiterten aber alle am Torhüter der Schwarzweißen, der mühelos jeden Ball in den Strafraum abfangen konnte. Einen gefährlichen Angriff der Sportvereinigung vereitelte Maczkowiak im letzten Augenblick mit einer Glanztat. Dann ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel knüpfte das Niveau der Partie nahtlos an dem der ersten Halbzeit an. Allerdings kamen die Elversberger jetzt motivierter aus der Kabine und nahmen mehr und mehr das Heft in die Hand. In den ersten 20 Minuten der zweiten Spielhälfte ließ sich RWE zu sehr in der eigenen Hälfte einschnüren. Doch die Abwehr um Denny Herzig und Sebastian Zinke in der Mitte stand sehr solide. Als Essen sich besann und wieder mitspielte, lockerte sich die Abwehrreihe etwas während des Spielaufbaus nach vorne. Das sollte sich aber bei diesen Bedingungen als gefährlich erweisen. Beim Zuspiel aus den eigenen Reihen gab’s mal wieder Bodenkontakt für einen Essener. Der Ball ging unerreichbar an ihm vorbei und landete bei Willmann auf der halblinken Seite. Plötzlich steht der frei vor André Maczkowiak, verzieht aber den Schuss. Das war äußerst knapp. Unser Keeper hätte keine Chance gehabt.

Die Einwechslungen belebten das Spiel zunächst nicht. Markus Kurth kam für Alassane Ouedraogo und Robert Mainka für Igor Bendovskyi. Erst mit Giovanni Cannata wurde das Essener Spiel wieder druckvoller. Er wirbelte auf der Außenseite und schlug manche Flanke scharf und gezielt in den Strafraum. Aber kein Problem für Torhüter Kuhn im Elversberger Kasten.

Erst in der Schlussphase hatte RWE eine Szene um die andere vor dem schwarzen Strafraum. Doch die Kugel wollte einfach nicht ins Netz. Dagegen musste Matze sich fünf Minuten vor dem Abpfiff noch einmal ganz gehörig strecken, um einen Gegentreffer zu verhindern, was das sichere Siegtor für die Sportvereinigung gewesen wäre. Unser Torhüter lieferte eine solide und sichere Leistung ab.

Schließlich trennten beide Teams sich schiedlich, friedlich und klatschnass. Das Unentschieden war gerechtfertigt und mehr als Torlosigkeit hat die Partie nicht verdient.

Jawattdenn-Spielerbewertung

André Maczkowiak
Maczkowiak
[3+]
Timo Brauer (Foto: Michael Gohl)
Brauer
[3+]
Herzig
Herzig
[3-]
Sebastian Zinke
Zinke
[3-]

Dennis Bührer
Bührer
[3-]

Bartosz Broniszewski
Broniszewski
[4+] 
Allessane Ouedraogo
Ouedraogo
[4+]
Mike Wunderlich
Wunderlich
[4] 
Igor Bendovskyi
Bendovskyi
[4]
Daniel Chitsulo
Chitsulo
[3+]

 


Sebastian Stachnik
Stachnik
[4-]
Markus Kurth
Kurth
[4-] 
Robert Mainka
Mainka
[4-]
Cannata
Cannata
[o.B.]
   


SpVgg 07 Elversberg

Kuhn - Fall, Backmann, Kühne - Gross, Reiß, El Idrissi (53. Zeric), Drescher - Arifi (46. Omerbegovic) - Willmann, Güral (85. Türkeri)

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Brauer, Herzig, Zinke, Bührer - Broniszewski (72. Cannata) - Ouedraogo (46. Kurth), Wunderlich, Bendovskyi - Chitsulo (59. Mainka), Stachnik

Tore 

Fehlanzeige


Zuschauer

380

Schiedsrichter

Färber (Augsburg)

Gelbe Karten

Stachnik, Bührer, Herzig

 


Spieler des Spiels - 26. Spieltag