05.11.2009

Rot-Weiss Essen - Borussia Mönchengladbach II


Tristesse vorprogrammiert

Rot-Weiss Essen gegen Borussia Mönchengladbach - Alleine bei dem Klang dieses Duells läuft den Nostalgikern aus den siebziger Jahren das Wasser im Munde zusammen. Damals ging es noch um Meisterschaften, Titel und Pokale mit Mannschaften voller Stars. Spieler wie Hrubesch, Vogts, Netzer oder Lippens traten in hoch emotionalen Duellen aufeinander. Dazu passt die Lagerfeuergeschichte alter Männer, wie ein leichtfüßiger rot-weißer Stürmer Lippens den raubeinigen Gladbacher Verteidiger Vogts so schwindelig spielte, dass dieser heulend vom Platz ging. Oder das nach einem Spiel in Gladbach auf der Rückfahrt die roten Schals und Fahnen im Zug versteckt werden mussten, um nicht von umherziehenden Gladbacher Schlägern aufgemischt zu werden. Wie viel Wahrheit in solchen Geschichten steckt, ist durch den Schein auf die Vergangenheit nie sicher. Eines dürfte sicher sein: Diese Zeiten sind lange vorbei, und das Festhalten an diesen ein großes Problem unseres Vereins.

Die Gegenwart sieht völlig anders aus: Borussia Mönchengladbach ist vom Spitzenclub in der Bundesliga zur grauen Maus mutiert, der RWE verschwindet allmählich in die völlige Bedeutungslosigkeit des deutschen Amateurfußballs und Berti Vogts ist derzeit Trainer der aserbaidschanischen Nationalmannschaft. Für keinen der Beteiligten sind also rosige Zeiten auszumachen. Passend dazu trifft die Mannschaft von der Hafenstraße am kommenden Freitag nicht auf das Gladbacher Profiteam, sondern nur auf die Nachwuchsmannschaft. Und hier kommt es zu einem absoluten Abstiegsknaller. Nur einen Punkt trennen die beiden Mannschaften voneinander, die kleinen Fohlen haben genau eine Niederlage mehr auf dem Konto als der Mythos aus dem Ruhrgebiet. Der muss sich nach letzter Woche aber selbst eingestehen, dass 13 Punkte auf den Spitzenreiter eine kaum lösbare Aufgabe ist und der Fahrstuhl nicht hoch in die eingleisigen deutschen Fußballligen fährt.

Wäre dies nicht schon schlimm genug für die Fans, sorgt die Meldung von ausstehenden Gehältern bei den Spielern für Unruhe. Doch nach der Aussage einer regionalen Sportzeitung soll die Überweisung nur verspätet ausgeführt worden sein, die Sorge einer kommenden Insolvenz bestehe nicht. Allerdings steht die Frage im Raum, warum man diesen Umstand überhaupt erwähnt und nicht direkt auf eine Verspätung der Gehälterzahlungen hinweist. Nachdem schon zu diesem Zeitpunkt klar sein sollte, dass es keinen rot-weißen Aufstieg geben wird, kommen die Ängste im rot-weißen Umfeld wieder auf. Was passiert bei einem dritten Jahr vierte Liga? Kann sich der Verein auch dies finanziell leisten? Wie werden die Sponsoren auf diese negativen Schlagzeilen reagieren? Leider deutet dies alles auf eine viel zu spannende Zeit rund um das halb abgerissene Georg-Melches-Stadion hin.

Den Gladbachern sind diese Sachen vermutlich völlig egal. Sie werden versuchen, mit allen Kräften Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Dabei trifft RWE wieder auf eine Mannschaft mit vielen Unbekannten. Die meisten Neuzugänge stammen aus dem eigenen Unterbau, lediglich mit Marcel Podszus läuft ein alter Bekannter aus Klever und Düsseldorfer Tagen auf. Der Kampf um das Überleben und die Existenz des Vereins haben längst begonnen. Ein Sieg gegen die Gladbacher wird kaum für Ruhe sorgen, ist aber enorm wichtig, um nicht ganz abzustürzen. Die Öffnung der Nordtribüne für alle RWE-Fans wird einen Teil der Vergangenheit doch wieder aufleben lassen. Hoffentlich kann der Geist alter Tage helfen, die schwierige Zeit des Vereins zu überstehen.


EVAG Einsatzplan

E-Wagen ab Hauptbahnhof / Bussteig 14 (vor dem Thyssenhaus):

zwischen 17.30 Uhr und 19.00 Uhr alle 10 Minuten

Essen Hbf
Am Waldthausenpark
Limbecker Platz
Berliner Platz
Universität Essen
Gewerbepark M1
Hafenstraße

Fahrten mit dem E-Wagen von Kray Sparkasse entfallen, bitte den Linienverkehr nutzen.

Für den Rückweg stehen unsere "Opa Luscheskowski-Busse" wie gewohnt für die RWE-Fans zur Verfügung.
Ab 21.51 Uhr fährt eine zusätzliche Bahn am Bergeborbeck Bahnhof Richtung Essen Hbf.



Bilanz gegen Gladbach II

Regionalliga West

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 0 1
Auswärts 0 1 0 1
Gesamt 1 1 0 2
Oberliga Nordrhein

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 0 0 1 1
Auswärts 0 0 1 1
Gesamt 0 0 2 2
Gesamt

Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 1 2
Auswärts 0 1 1 2
Gesamt 1 1 2 4

Organisatorisches zum Gladbach-Spiel

Am Freitag "gehört" Nordtribüne den RWE-Fans

Da beim bevorstehenden RWE-Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach (FR, 6. November, 19.30 Uhr) keine erhöhte Anzahl an Gästefans erwartet wird, stehen die Blöcke L, M und N auf der Nordtribüne komplett den rot-weissen Heimfans zur Verfügung.

Alle Anhänger von Borussia Mönchengladbach II, die ihr Team zum Spiel nach Essen begleiten, werden im Sitzplatzbereich Block A auf der Haupttribüne untergebracht.


Organisatorische Änderungen an der Hafenstraße