Ein statistischer Schlussstrich unter eine miserable Saison

Beim Auflisten statistischer Details von unten nach oben müssen wir leider unter der Nulllinie im negativen Bereich beginnen.
- 7 Punkte hinkt RWE in der Rückrunde der eigenen Ausbeute der Vorrunde hinterher und belegt damit punktgleich mit dem SC Verl den vorletzten Platz dieses Vergleiches. Schlusslicht ist übrigens der 1. FC Kaiserslautern, der 9 Punkte gegenüber seiner Vorrundenbilanz einbüßte und somit trotz der komfortablen Herbstmeisterschaft am Ende nicht aufsteigen konnte. Den Vogel abgeschossen haben übrigens die Mainzer, die in der Rückrunde ihre Hinrundenbilanz um 16 Punkte verbesserten.

Alle anderen Zahlen sind positiv. Naja, zumindest sind sie mathematisch dem positiven Bereich zuzuordnen. Wir listen sie nach Sachgruppen geordnet auf.


Liga und Saison

Tabellen kann man aus vielen möglichen Blickwinkeln erstellen. Platz 1 ist nur in einer einzigen wirklich wichtig – in der Ligatabelle. Herzlich Glückwunsch an die Zweitvertretung von Borussia Dortmund.

2,99 Tore fielen im Durchschnitt in einer Regionalligapartie. Nur vier Tore mehr, und man hätte pro Spiel exakt drei Treffer bejubeln können.

Die torreichsten Partien mit jeweils 9 Treffern waren Borussia Dortmund gegen Wormatia Worms 6-3 und BV Cloppenburg gegen 1.FC Kleve 4-5. Den höchsten Heimsieg fuhr Dortmund mit 7-0 gegen den FSV Oggersheim ein. Das 0-5 von Eintracht Trier gegen Cloppenburg und von SF Lotte gegen Kaiserslautern bedeutet die höchste Heimniederlage, bzw. den höchsten Auswärtssieg – je nach dem, wie man es sehen will. RWE gewann 5-0 gegen Worms und Mainz und verlor 0-4 gegen Münster.

Die Remiskönige der Liga kommen aus dem Saarland. 13 Unentschieden stehen in Elversberg zu Buche. Überhaupt waren die Spiele der Sportvereinigung berechenbar. Sie belegt hintere Ränge sowohl in der Liste der erzielten Tore, als auch bei den Gegentreffern. RWE folgt mit 10 Unentschieden immerhin auf Rang 4.

Nicht nur Auswärtssiege, wie Fans zuweilen gesanglich äußern, sondern Siege an sich sind schön. 21 davon verbuchte die Zweitvertretung vom Borsigplatz auf ihrem Konto. Unsere Rot-Weißen dümpeln dagegen mit nur 13 Erfolgen auf Platz 9.

Am häufigsten gingen die Anhänger des BV Cloppenburg frustriert nach Hause. 22-mal sahen sie ihre Jungs als Verlierer. RWE verlor 11-mal und liegt an elfter Stelle.

31 Punkte sammelte der 1. FC Köln auswärts.

33 unterschiedliche Ergebniskonstellationen sind gab es. Am häufigsten kam es zu einem 1-1 Unentscheiden – nämlich ganze 37-mal.

40 Treffer am 24. Spieltag waren Rekord. Der Minusrekord mit 18 Toren wurde gleich zweimal eingestellt – am 10. und am 25. Spieltag.

41 Punkte machten die Dortmunder zur besten Heimmannschaft.

Die Schlote der Torfabriken qualmten in Dortmund am heftigsten. 86 Treffer ließen die Fans häufig jubeln. Bei nur 49 Gegentreffern haben die Dortmunder auch die beste Tordifferenz (37) Da kann man die „nur“ 61 Tore der zweitplatzierten Essener (Tordifferenz 20) schon fast als Flaute bezeichnen.

Die Schießbude der Liga befindet sich in Cloppenburg, wo es 76-mal im Gehäuse rappelte.

134 Heimsiege aus 306 Partien stehen 95 Auswärtssiegen und 77 Punkteteilungen gegenüber.

Mit 914 Toren blieb die Liga deutlich unter der 1000-Treffer-Schallmauer. 514 Hütten für die Gastgeber gegenüber 400 Gästetreffern belegen deutlich die Existenz eines Phänomens, das sich Heimvorteil nennt.



Fairness


7 – Die meisten Elfmeter verwandelten Bochum, Kaiserslautern und Mainz. Dortmund und Essen versemmelten ihre Chancen am häufigsten – jeder 3-mal. Die meisten Elfer kassierte der VfL Bochum. Die Gegner nutzen alle 9 Chancen und verwandelten. Auch die 5 Strafstöße gegen RWE wurden allesamt verwandelt. Die Elfmetertöter sind in Kleve beheimatet. 3-mal gelang es, die Chance des Gegners zu vereiteln.

Mit nur 59 Strafpunkten (je 1 für gelb, 3 für gelbrot und 5 für rot) ist der Gladbacher Nachwuchs das fairste Team der Liga. Sehr unfair ging es in den Partien von Eintracht Trier zu (105 Strafpunkte). Rot-Weiss Essen liegt mit 78 Punkten auf Platz 11 dieser Tabelle.

Die fairsten Gegner hatte Bayer Leverkusen (ebenfalls 59 Strafpunkte), während man gegen Preußen Münster (115) richtig zulangte. Auch RWE musste sich mit vergleichsweise fairen Gegnern auseinandersetzen (63 Strafpunkt / Platz 4)

81 gelbe Karten wurden gegen den FSV Mainz 05 gezückt. Die wenigsten gelben bekamen die Fohlen aus Gladbach (50). Unsere Jungs sahen 67-mal gelb. 5 gelbrote Karten erhielt Bayer Leverkusen und 4 knallrote Kartons sah Eintracht Trier.

89-mal zeigte der Schiedsrichter auf den ominösen Punkt. 75-mal nutzten die Klubs diese Chance und trafen. Offensichtlich ist es leichter, als Gastgeber einen Strafstoß zugesprochen zu bekommen. 47 Elfer für die Heimmannschaft gegenüber 32 für den Gast drücken ein Missverhältnis aus.

1171-mal griffen die Schiedsrichter zum gelben Karton und zogen außerdem 43-mal die gelbrote und 23-mal die rote Karte. Es lässt sich nicht belegen, dass Auswärtsmannschaften den fehlenden Heimvorteil durch übertriebene Härte wettmachen wollten. Die Karten verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf Gastgeber (599) und Gäste (572).


Zuschauer

11-mal war RWE als Gast für den Besucherrekord beim jeweiligen Gastgeber verantwortlich. Preußen Münster gelang dies Kunststück auf zwei weiteren Plätzen. Dagegen waren Leverkusens Nachwuchs und die Sportfreunde Lotte als Gast jeweils dreimal am Negativrekord der Gastgeber beteiligt.

17 Vereine – also alle – erlebten auswärts ihren eigenen Rekordbesuch an der Hafenstraße und 6 von ihnen ihren Negativrekord unter dem Bayerkreuz. Essens Auswärtsrekord ereignete sich in Gelsenkirchen. Zum Ende der Saison hatten nur noch 400 Personen in Elversberg Interesse an den Rot-Weißen.

Unter den 25 bestbesuchten Spielen der Regionalliga sind alle 17 Heimspiele der Rot-Weißen zu finden. An sieben weiteren Partien waren die Essener als Gast beteiligt. Nur die Partie von Preußen Münster gegen Borussia Dortmund (6.065) schob sich noch dazwischen.

Nur 50 Hartgesottene wollten sich die Partie Bayer Leverkusen II gegen den FSV Oggersheim ansehen. Minusrekord in der Liga.

3.250 Zuschauer pro Spiel besuchten die Auswärtspartien von RWE. Platz 1 auch hier mit deutlichem Vorsprung vor Preußen Münstern (1.901).

7.076 Fans gingen im Durchschnitt zur Hafenstraße. Fast doppelt so viel wie zum Zweitplatzierten der Zuschauerrangliste in Münster (3.648). Leverkusen ziert das Ende der Zuschauertabelle mit durchschnittlich 247 Besuchern.

13.800 Zuschauer der Essener Partie RWE beim königsblauen Nachwuchs bedeuten Ligarekord. Auf Platz 2 liegt das Heimspiel gegen Schalke mit 11.306 Zuschauern.

419.396 Besucher passierten die Stadiontore der Regionalliga – 1.370 durchschnittlich. Einen Besuch über dem Durchschnitt verzeichneten allerdings nur fünf Klubs: Rot-Weiss Essen, Preußen Münster, Eintracht Trier, Wormatia Worms und die Zweitvertretung von Schalke. Ein Merkmal dafür, dass die Liga eher schlecht besucht wird mit einigen wenigen extremen Ausnahmen, die den statistischen Mittelwert nach oben „verfälschen“. Will jemand wissen, mit welchem Zuschauerzuspruch er im „Normalfall“ beim Besuch eines RL-Spiels rechnen kann, sollte er eine Medianberechnung erstellen. Der Median ist in diesem Fall die Zuschauerzahl zwischen Platz 9 und Platz 10 der Rangliste. Dort befinden sich Kleve mit 1.026 und Oggersheim mit 655 Besuchern pro Spiel.


Unsere Jungs ...

… werden in der nachfolgenden Auflistung kaum erwählt. Beinahe handelt es sich bei den nächsten Zahlen um die Privatstatistik eines einzigen Spielers.

Sascha Mölders war 3-mal Spieler des Monats aufgrund der erzielten Leistungspunkte (siehe unten) in der jawattdenn.de Rangliste.

3,36 ist die Durchschnittsnote aller Essener Spieler in allen benotenden Medien. Seltsam, dieser Schnitt ist der beste Wert der zurückliegenden Spielzeiten, sowohl in Aufstiegs- wie in Abstiegsjahren. Sollte die Mannschaft tatsächlich nicht so schlecht gespielt haben? Die beste Reviersportnote (2,74) bekam Robin Himmelmann. NRZ (2,60) und die jawattdenn.de Redaktion (2,37) benoteten ihn ebenfalls am besten.

Alle 4 von den 7 zugesprochenen Elfmetern verwandelte Sascha Mölders. Allerdings versemmelte er auch die anderen 3.

4-mal benannte ihn Reviersport als „Spieler des Spieltags“

6-mal wurde er von der jawattdenn.de Redaktion zum Spieler des Spiels gewählt.

6-mal schoss Sascha Mölders in unseren 13 gewonnenen Partien das so genannte „Game-Winnig-Goal“. Dabei handelt es sich um dasjenige Tor, das den Ausschlag für den Sieg gab. Beispiel: Bei einem 5-0 ist der Treffer zum 1-0 das GWG, weil dieses Tor bereits zum Sieg ausreichte.

Je 6 gelbe Karten sahen Jozef Kotula, Turgul Aydin und Michael Lorenz. Außerdem mussten David Czyszczon, Stefan Lorenz, Robert Mainka und Stefan Kühne je einmal gelb gesperrt pausieren. Die beiden gelbroten Karten bekamen Stefan Kühne und Kai von der Gathen. Dennis Bührer sah einmal rot. Dennis Bührer ist mit 9 Unfairnesspunkten (1 für gelb, 3 für gelbrot und 5 für rot) der böse Bube in unserem Team. Insgesamt aber sticht niemand mit ausgeprägter Unfairness heraus.

So uneffektiv hat unser zweiter Stürmer Markus Kurth gar nicht gespielt, auch wenn er selber selten traf. 8-mal haben wir ihn als Vorlagengeber gezählt.

Ob Markus Kurth und Silvio Pagano die Puste ausging? Jedenfalls waren sie 10-mal vorzeitig duschen gegangen.

Am häufigsten wurde Haluk Türkeri als hoffnungsvoller Joker benötigt. 14-mal – so häufig wie kein anderer – wurde er eingewechselt. Selten aber erfüllte er die Hoffnungen. Die meisten Einwechslungen fanden in der Hinrunde statt.

28 Tore schoss Sascha Mölders. Nicht nur vereinsinterner Goalgetter ist er damit, sondern auch Torschützenkönig der Liga. Klar dass wir ihn bei zusätzlichen 5 Vorlagen auch mit 33 Scorerpunkten vorne sehen. Herzlichen Glückwunsch, Sascha … und das schauen wir uns gerne in der nächsten Spielzeit noch einmal an.

34 Einsätze verzeichnete als einziger Akteur Sascha Mölders. Allerdings wurde er fünfmal ausgewechselt und spielte somit nicht alle rot-weissen Auftritte zu Ende.

Jawattdenn.de hat ein Umrechnungssystem entwickelt, das die unterschiedlichen Benotungsweisen diverser (Print)medien ineinander arbeitet. Diese Tabelle führt Sascha Mölders mit 1029,5 Leistungspunkten an. Er ist unangefochten unser Spieler der Saison.

Auf 2958 Spielminuten muss man erst mal kommen. Sascha Mölders tat es.