Start der „Mission Impossible“ beim Erzrivalen

Die Zahl „elf“ steht im Allgemeinen beim Fußball für die Anzahl der Spieler einer Mannschaft. An der Hafenstraße ist diese Zahl aber zum Symbol einer kaum machbaren Aufgabe geworden. So viele Punkte müssen die Rot-Weißen holen, um Spitzenreiter Kaiserslautern II abzufangen. Selbst die kühnsten Optimisten sehen kaum eine Chance, dass RWE in der nächsten Saison wieder drittklassig spielt. Doch getreu dem Motto „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren“ treten Mannschaft und Fans voller Zuversicht die Reise in die wenig geliebte Nachbarstadt an.

Vor allem die Chefetage hat das Unternehmen Aufstieg noch nicht abgeschlossen, auch wenn man längerfristig für die Mannschaft zu planen scheint. Mit den Neuzugängen Neumayr, Zinke und Wunderlich soll noch einmal das schwer erreichbare Ziel angegriffen werden. Im besonderen Fokus steht dabei Mike Wunderlich, der von den Amateuren des 1. FC Kölns an die Hafenstraße kam. Der torgefährliche Mittelfeldakteur soll endlich die Position ausfüllen, die lange Zeit im Team von RWE gefehlt hat: Ein Spielmacher, der entscheidende Akzente auf dem Platz setzen kann. Aber auch mit Markus Neumayr werden große Hoffnungen verbunden, schließlich schaffte der 22-Jährige als einer der ganz wenigen deutschen Talente den Sprung nach England zu Manchester United und weist mit drei Einsätzen für den MSV Duisburg schon Bundesligaerfahrung auf. Sebastian Zinke kam vom Wilhelmshavener SV in den Ruhrpott und soll eine weitere wichtige Alternative für die nicht immer sattelfeste Verteidigung sein.

Schaut man nur auf das Papier, so scheint der Gegner trotz der Brisanz vor allem für die Neuzugänge gerade richtig zu kommen. Die Amateure der Knappen sind tief drin im Abstiegskampf, die vor der Saison geforderten 20 Punkte wurden jedoch nur knapp verfehlt. Ob dieses ausgebende Saisonziel allerdings wirklich verfolgt wurde bleibt fraglich. Zwar haben „die Blauen“ versucht, eine junge Mannschaft aufzubauen, doch mittlerweile wurden schon 32 Spieler eingesetzt, darunter gestandene Profis wie Peter Lövenkrands und Albert Streit. Noch katastrophaler ist die Tatsache, dass diese 32 Fußballer nur 20 Saisontore erzielen konnten. Gleich drei Spieler führen die interne Torjägertabelle mit mickrigen 3 Treffern an.

Ähnlich schlecht sieht es aus, wenn die Nachwuchsmannschaft aus GE zu Hause antreten muss. Zwar gab es nur zwei Heimniederlagen gegen BV Cloppenburg (1:2) und gegen die Amateure aus Dortmund (0:2), allerdings konnte die Mannschaft kein Spiel auf heimischen Platz gewinnen. 13 der bislang 19 Punkte wurden auswärts geholt, aber ausgerechnet in Essen gab es die deutlichste Niederlage der Saison (0:4).

Trotz dieser schlechten Bilanz sollte Essen gewarnt sein. In diesem Derby vor vielen mitgereisten Fans aus Essen will sich das junge Team der Knappen beweisen. Die Stimmung, die voller Emotionen sein wird, tut dabei ihr Übriges. Auch die Vorbereitung lief trotz guter Auftritte gegen Legia Warschau (1:2) und gegen Kickers Emden (2:1) für die Rot-Weißen nicht optimal, witterungsbedingt musste der Härtetest gegen Hessen Kassel trotz kurzfristiger Verlegung nach Essen endgültig abgesagt werden. Zudem sind Kai von der Gathen (Muskelfaserriss) und Bora Karadag (Beckenschiefstand) verletzt. Trotzdem wird gekämpft, denn der Vorsprung kann an diesem Spieltag und nächste Woche im direkten Duell gegen Kaiserslautern enorm verkürzt werden. Und darauf hofft in Essen Jeder.

Bilanz gegen FC Schalke 04 II

Regionalliga Nord
	Siege	Unentschieden	Niederlagen	Gesamt
Heim	1	0	0	1
Auswärts	1	0	0	1
Gesamt	2	0	0	2
Regionalliga West
	Siege	Unentschieden	Niederlagen	Gesamt
Heim	1	0	0	1
Gesamt
	Siege	Unentschieden	Niederlagen	Gesamt
Heim	2	0	0	2
Auswärts	1	0	0	1
Gesamt	3	0	0	3