12.09.2008

Rot-Weiss Essen - VfL Bochum II


„Mein Revier ist hier“


Auf dem steinigen Pfad zurück in die Dritte Liga begegnet Rot-Weiss Essen am Sonntag der zweiten Mannschaft des VfL Bochum 1848. Für die Elf von Michael Kulm zählen nur drei Punkte, doch die bisher ungeschlagene Truppe aus Bochum wird sicherlich kein angenehmer Gegner sein. Mit viel Geduld und Laufbereitschaft sollte jedoch auch dieser Gegner bezwungen werden.

Die beiden letzten und auch einzigen Duelle mit der Reserve aus Bochum fanden in der Saison 1999/2000 statt. Das Hinspiel an der Hafenstraße konnte RWE mit 3:1 für sich entscheiden, im Rückspiel kassierte man allerdings eine 0:2 Niederlage. Die Spiele gegen die erste Mannschaft liegen schon länger zurück. In der Zweiten Liga 1993/1994 konnten die Bochumer beide Spiele gewinnen und auch ein Jahr später verlor Essen gegen den VfL in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 0:2 nach Verlängerung.

Trifft auf seine alten Mannschaftskollegen - David Czyszczon VfL Bochum – die graue Maus der Bundesliga. Seit Jahren befindet sich die Bochumer Mannschaft im Niemandsland der Tabelle. Ausrutscher, wie die Uefa-Cup-Qualifikation (2004) und der kurzzeitige Absturz in die Zweite Liga (2005) sind sehr selten und die Ergebnisse des VfL werden außerhalb Bochums wohl nur wenig zur Kenntnis genommen, so dass die Fahrstuhlmannschaft der 90er-Jahre sich in der Ersten Liga mehr oder minder etabliert hat. Die Zweite Mannschaft des VfL Bochum erfährt so starken Zuspruch, dass am Sonntag der Gästeblock sogar geschlossen bleibt.

Damit RWE 2008 erfolgreich ist, muss die in den ersten beiden Spielen sehr souveräne Innenverteidigung mit Stefan Lorenz und David Czyszczon, der auf seinen Ex-Verein trifft, auf den Bochumer Stürmer Sami El-Nounou aufpassen. Der Deutsch-Marokkaner erzielte in den ersten drei Spielen bereits vier Tore. Doch nicht nur der 29-jährige Torjäger war bisher sehr erfolgreich, die junge Mannschaft des VfL erzielte in den ersten drei Spielen bereits neun Treffer. Nach dem 5:1 gegen Cloppenburg am ersten Spieltag war man sogar Tabellenführer.

Um diese sehr junge Mannschaft (Durchschnittsalter 22,3 Jahre) zu besiegen müssen die Essener von der ersten Minute an Druck entwickeln. Was gegen Lotte und vor allem Schalke gut gelang, ist auch gegen das Team von Trainer Nicolas Michaty das richtige Rezept. Denn die Abwehr um den bundesligaerfahrenen Rouven Schröder hinterließ bisher nicht den allerbesten Eindruck. Es steht allerdings noch nicht fest, ob Michael Kulm die gleiche Elf wie in den ersten drei Ligaspielen aufbieten kann. Silvio Pagano ist angeschlagen und wurde unter der Woche beim 7:0-Pokalerfolg in Odenkirchen durch Krisha Penn ersetzt. Nichtsdestotrotz sollte die Essener Mannschaft in der Lage sein, die drei Punkte in Essen zu behalten. Dann wäre man schon wieder einen Schritt weiter auf dem langen Weg zurück in Liga Drei, und irgendwann stünde vielleicht auch wieder ein Pflichtspiel gegen den „richtigen“ VfL Bochum an. Zumindest der Schiedsrichter am Sonntag ist schon bundesligareif: Babak Rafati leitete bereits 43 Erstligaspiele.

In der letzten Saison hatte der VfL einen Zuschauerschnitt von 24.000 Besuchern. Hinter Borussia Dortmund und dem seltsamen Club nordöstlich von Essen sehen sich die Bochumer als Nummer Drei im Pott. Um dieses Bewusstsein zu stärken ist das Motto des VfL „Mein Revier ist hier“. Zum Leidwesen des VfL Bochums werden am Sonntag die Essener Spieler den jungen Bochumern die Grenzen deutlich aufzeigen und mehrere Tausend Fans werden übereinstimmen, dass das wahre Revier doch wohl an der Hafenstraße liegt und nicht in einem Stadion mit dem äußerst seltsamen Namen „rewirpower-Stadion“.

Nur der RWE!


Bilanz gegen Bochum II

Regionalliga West
  Siege Unentschieden Niederlagen Gesamt
Heim 1 0 0 1
Auswärts 0 0 1 1
Gesamt 1 0 1 2


Die Spiele gegen VfL Bochum II

1999/2000 18. Spieltag
Rot-Weiss Essen - VfL Bochum II 3:1

1999/2000 37. Spieltag
VfL Bochum II - Rot-Weiss Essen 2:0