26.05.2009

Rot-Weiss Essen - VfB Speldorf


DFB-Pokal-Qualifikation oder nicht?

Der 2:1-Sieg im Niederrhein-Pokalfinale am 29. April gegen den Wuppertaler SV war nicht nur die größte Leistung des internationalen Klassetrainers Ernst M. als Trainer von RWE, sondern hat für den Verein auch das Tor zur nächstjährigen DFB-Pokal-Hauptrunde weit aufgestoßen. Im Finale muss nur noch der VfB Speldorf geschlagen werden um den Titel des Niederrhein-Pokalsiegers zu verteidigen, dem Verein ein nettes finanzielles Zubrot und den Fans bei etwas Losglück einen halbwegs attraktiven Erstrundengegner zu bescheren.

Der Gegner aus Mülheim sollte dabei für RWE eigentlich kein Problem darstellen, denn als Niederrheinligist spielen die Speldorfer zwei Ligen unter Rot-Weiss. Doch während RWE mit Düsseldorf und Wuppertal zwei Drittligisten aus dem Rennen werfen konnte, hat auch der VfB Speldorf mit Schwarz-Weiss Essen und dem FC Kleve, bei dem RWE in der Hinrunde der Liga nicht über ein Unentschieden hinauskam, in den beiden letzten Runden jeweils klassenhöhere Vereine ausschalten können.

Für Furore sorgte man auch in der Liga. Hier steht man an erster Stelle und liefert sich mit Union Solingen ein enges Rennen um den Aufstieg. Nachdem man erst am 30. Spieltag vor zwei Wochen gegen Wülfrath die erste Niederlage der Saison hinnehmen musste, liegt man derzeit einen Punkt vor den Solingern, die aber noch ein Spiel mehr auszutragen haben.

Die sportliche Verantwortung am Blötterweg trägt seit Anfang des Jahres das rot-weisse Urgestein Ingo Pickenäcker. Auch Trainer Dirk Wissel hat von 1988 bis 1991 für RWE gespielt, wurde aber schon von Pickenäckers Vorgänger Michael Klauß verpflichtet. Aus Essener Sicht halbwegs bekannte Namen dürften auch der ehemalige ETB-Spieler Dennis Hupperts, Jaroslaw Stankiewicz, bis Saisonbeginn Abwehrchef der U23, sowie Thorsten Schmugge sein, der noch in der Amtszeit von Harry Pleß vor einem Wechsel vom KFC Uerdingen an die Hafenstraße gestanden haben soll.

Angst und Bange wird es einem beim Blick auf den gegnerischen Kader also nicht, allerdings hat sich RWE auch in der Liga schon gegen einige Teams voller Namenloser nicht unbedingt leicht getan. Außerdem werden die Speldorfer nach dem überraschenden Erreichen des Finales und der guten Saison in der Liga voller Selbstvertrauen an die Hafenstraße fahren.

Dieses Selbstvertrauen zu erschüttern muss dabei die Pflicht der Rot-Weissen sein. Eine Niederlage gegen einen Sechstligisten würde zwar durchaus zum bisherigen Saisonverlauf passen, ist aber eigentlich schwer vorstellbar. RWE dürfte wohl auf jeder Position einen im Vergleich zum Gegner deutlich überlegenen Spieler aufbieten können, zumal die Mannschaft sich in den letzten vier Spielen wieder einigermaßen berappeln konnte.

Wie die Essener Mannschaft aussehen wird, zeichnet sich bisher noch nicht deutlich ab. Im Tor sollen sich Robin Himmelmann und Andre Maczkowiak beide noch zeigen und bisher wurde noch nicht bekannt gegeben, wer im Pokal den Vorzug erhält. Auf dem Feld dürften, nachdem in Elversberg mit Aydin, Kühne und Caspers gleich drei defensive Mittelfeldspieler aufgeboten wurden, wohl zusätzliche Offensivkräfte in die Startelf rutschen - allen voran Stürmer Markus Kurth.

Wenn nach dem Finale dann die letzte offene sportliche Frage der Saison – DFB-Pokal-Quali oder nicht? – geklärt ist, können die Fans endlich einen Schlussstrich unter eine weitere völlig verkorkste Saison ziehen. In den verbleibenden zwei Ligaspielen bekommen die Spieler noch einmal die Gelegenheit, sich für einen Verbleib bei RWE oder einen Vertrag bei einem neuen Verein zu empfehlen, während im Hintergrund an der Mannschaft für die nächste Saison gebastelt wird. Hoffen wir, dass die Saison nicht mit einer weiteren bösen Überraschung endet und nach dem Finale in den nächsten Tagen Wochen mit einem neuen Trainer und ein paar ordentlichen Neuzugängen die Weichen für den Aufstieg 2010 gestellt werden können!