23.08.2008

Rot-Weiss Essen - FC Schalke 04 II

Am Tag als…

…RWE abstieg, sahen viele schon das Ende des Traditionsvereins Rot-Weiss Essen. „Die sehen mich nie wieder“ – ein viel geäußerter Satz nach dem Spiel gegen Lübeck. Doch RWE lebt und fasziniert, wie den kleinen Allgäuer Robin, der samt Familie auf dem Shopping-Ausflug neben Trikot auch Schal des neuen Lieblingsvereins sicherte. RWE fasziniert, knapp 11.500 Zuschauer ließen vergessen, in welchem Ligaabgrund wir versunken sind.

RWE - S05II

Nach dem Spiel würde das Fazit des Schalker Trainers so ausfallen: „Die Mannschaft hat heute den Unterschied zwischen Junioren- und Erwachsenen-Fußball erlebt.“ Einen großen Unterschied zur vergangenen Spielzeit, als zu Hause gerade gegen Zeitvertretungen nicht viel gelang, konnten die RWE-Fans beobachten. Schnelles Spiel von Anfang an in der Offensive, Souveränität in der Abwehr. Es wurde das Gefühl vermittelt, dass jeder mit einem roten Trikot auf dem Platz alles für dieses Spiel gab. Ein Gefühl, welches ansteckte und phasenweise Gänsehautstimmung auf den Rängen erzeugte. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass auch die Schalker-Fans was zu einem gelungenen Abend beitrugen. Nicht oft sieht man einen gut gefüllten Gästeblock, wenn es zum Duell mit Zweitvertretungen kommt.

Bei bestem „Fritz-Walter-Wetter“ zeigte sich den Zuschauern schnell eine eingespielte und gut aufgestellte Mannschaft von Trainer Michael Kulm. In vielen Szenen lief der Ball gekonnt durch die Essener Reihen. Einzig die zwingenden Torchancen wurden nur selten in den ersten 20 Minuten ausgespielt. In der 22. Minute nutzte „Regisseur“ Kühne die Unsortiertheit der Schalker Abwehr und erzielte mit einem Weitschuss das 1:0. Auch danach blieben die Essener ihrem Stil treu und setzten die junge Schalker Truppe unter Druck. Die Taktik von Michael Kulm ging auf. Nach 35 Minuten schien der junge Schalker Abwehrspieler Nedim Hasanbegovic ein Zeichen setzen zu wollen, als er im Mittelfeld überhart in den Zweikampf mit Sascha Mölders einstieg. Nach kurzer hektischer Diskussion folgte die rote Karte – eine richtige Entscheidung.

Fortan ließ RWE einen Klassenunterschied merken. Allein das entscheidende zweite Tor wollte nicht fallen, trotz guter Chancen, wie die von Markus Kurth, der nur knapp neben das Tor köpfte. Besonders auffällig einmal mehr, wie gut sich der Routinier mit Sascha Mölders ergänzte, der wiederum durch hohe Laufbereitschaft und mit seinem Zug zum Tor erneut zu überzeugen wusste. Die Überlegenheit der ersten Halbzeit wurde allerdings „nur“ mit einem Tor belohnt, so RWE - S05II

dass es mit 1:0 in die Halbzeit ging.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich auf dem Platz ein gewohntes Bild. Essen fair aggressiv setzte weiter den Gast unter Druck, der sich allerdings auch unbeherrscht präsentierte. So versuchte Torhüter Mohamed Amsif in der 50. Minute Markus Kurth im Strafraum auszutricksen, was dieser prompt und kurios zum 2:0 nutzten. Bernd Meier (1860 München) lässt grüßen. Die Handschrift von Michael Kulm wurde in der Folgezeit immer deutlicher. Trotz klarer Führung in Überzahl veränderte er das System nicht.

Nach einer Flanke des überragenden Silvio Pagano, köpfte schließlich Robert Mainka in der 65. Minute zum 3:0 ein. Beide Neuzugänge aus Verl ließen einmal mehr erkennen, warum sie auf dem Wunschzettel von Thomas Strunz und Michael Kulm standen. Klasse!

Klasse auch, dass sich in den Schlussminuten Sascha Mölders mit seinem Tor zum 4:0 für seine Leistung belohnen konnte. Dies war auch der Endstand in einem Spiel, welches durch gute Offensivaktionen der Essener begeisterte und am Ende eine „Humba“ über drei Tribünen bewirkte. Die Mannschaft darf sich feiern lassen und lässt auf gute Zeiten hoffen. Solche Spiele und jeder RWE-Fan vergisst, wo wir sind.

Jawattdenn-Spielerbewertung

Maczkowiak [3+]	St. Lorenz [2-]	Bührer [2-]	Czyszczon [3+]	Kotula [3+]
Kühne [2]	M. Lorenz [3+]	Pagano [2]	Mainka [2]	Kurth [2]
Mölders [2]	Türkeri [o.B.]	Karadag [o.B.]	Harrer [o.B.]