05.05.2009

FSV Mainz 05 II - Rot-Weiss Essen


Keine Wende in Sicht – RWE unterliegt 1:2 in Mainz

Trotz der zuletzt ernüchternden Ligaergebnisse mit drei Niederlagen in Folge ohne eigenen Torerfolg, trotz der äußerst destruktiven Spielansetzung an einem Montagabend und trotz Arbeit, Studium, Schule und anderer Verpflichtungen fuhren etwa 100 Unverbesserliche nach Mainz. Nach neunzig Minuten mussten sie aber wieder einmal feststellen, dass sich eigentlich nix geändert hat.

RWE spielt am Montagabend am Bruchweg in Mainz, das klingt nach längst vergangen Zweitligazeiten. Leider befindet sich die rot-weisse Mannschaft nur in der Vierten Liga, und so war es keine Überraschung, dass zum Spiel gegen die Mainzer Amateure nur etwa 650 Zuschauer auftauchten. Die Domstädter gingen optimistisch ins Spiel, schließlich gelten sie als beste Rückrundenmannschaft, und sie sollten ihren Ruf auch im Spiel verteidigen. Die Essener gingen als auswärtsschwächste Mannschaft der gesamten Regionalliga West als Außenseiter ins Spiel.

Trainer Ernst Middendorp „graute“ es nach dem Pokalspiel gegen Wuppertal bereits vor der Auswärtshürde gegen die junge Mainzer Mannschaft. Er veränderte das Essener Team auf zwei Positionen. Für den gelb gesperrten David Czyszczon rückte Dirk Caspers in die Innenverteidigung. Bora Karadag, der nach dem WSV-Spiel vom Coach noch öffentlich gelobt worden war, musste auf der Ersatzbank Platz nehmen, Markus Neumayr nahm seinen Platz im Team ein. Wie bereits beim Spiel in Worms trugen die Essener lilafarbene Trikots.

Direkt nach dem Anpfiff legten die Gäste aus Essen einen guten Start hin, Mike Wunderlich und vor allem Sascha Mölders hatten in den Anfangsminuten gute Chancen, die Führung zu erzielen. Nach einer Viertelstunde jedoch ließ sich die aufgerückte Essener Hintermannschaft von einem schnellen Konter überraschen und Oliver Heil konnte den Abpraller Robin Himmelmanns im Essener Kasten unterbringen. In der Folgezeit hatten die Rot-Weissen trotz des Rückstandes mehr Spielanteile, kamen allerdings nicht zu zwingenden Torgelegenheiten und es ging mit dem 0:1 Rückstand in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel hatte plötzlich Markus Kurth die Riesenchance zum Ausgleich, er zögerte jedoch viel zu lange und vergab seine Möglichkeit. Zwanzig Minuten später machte es Nejmeddin Daghfous deutlich besser. Erst ließ der Tunesier seinen Gegenspieler Dennis Bührer alt aussehen, dann schoss er die Kugel überlegt zur Mainzer 2:0 Führung in die Maschen des Essener Tores. Das Spiel war damit gelaufen, Torgelegenheiten auf Essener Seite ergaben sich kaum noch, einzig Robin Himmelmann konnte sich noch einige Mal auszeichnen.

Begleitet von hämischen Gesängen der mitgereisten RWE Fans spielte die beste Rückrundenmannschaft der Liga die Partie souverän zu Ende. Der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit kam viel zu spät. Nach einem Foul an Sascha Mölders trat der Gefoulte selber an und verwandelte den Strafstoß zu seinem 23. Saisontor. Gleichzeitig beendete er damit die seit über 360 Minuten andauernde Torlosigkeit der Rot-Weissen.

In einer Saison, in der es um nichts mehr geht, präsentierte sich die Mannschaft wieder einmal kreativ- und lustlos. Folgerichtig kassierte sich die vierte Liga-Niederlage in Folge und ist somit auswärts seit September ohne dreifachen Punktgewinn. Als Tabellenzwölfter der Vierten Liga darf man vom Profifußball kaum noch träumen. Die puren Zahlen sind eine Enttäuschung, das Auftreten der Mannschaft gibt den Fans den Rest. Das einzige Ziel der Mannschaft ist es, die Saison mit Anstand zu Ende zu bringen. Ob die Mannschaft diese Zielsetzung bereits vernommen hat, ist fraglich.


FSV Mainz 05 II

Davari - Telch, Krause, Kirchhoff, Kessel - Fleßers, M. Vrancic (80. Tautenhahn), Riske, Grimm (87. Steil) - Daghfous, Heil (89. di Maria)


Rot-Weiss Essen

Himmelmann - Kotula, Caspers, Zinke, Bührer - Wunderlich, M. Lorenz (53. Kühne) - Neumayr, Mainka - Mölders, Kurth

Tore

1:0 Heil (15.), 2:0 Daghfous (68.), 2:1 Mölders (90., Foulelfmeter)

Zuschauer

605

Schiedsrichter

Göpferich (Bretten-Bauerbach)
 

Gelbe Karten

Davari - Wunderlich, Caspers, Bührer