21.03.2009

Eintracht Trier - Rot-Weiss Essen


Wir haken den Aufstieg ab!

"Hey, was geht ab. Wir haken den Aufstieg ab!" schmetterten die ca. 300 mitgereisten Fans aus der Ruhrmetropole selbstironisch in Anlehnung an den neuen Gassenhauer von Hertha BSC Berlin, nach einem Unentschieden, mit dem RWE einfach nicht zufrieden sein darf. Antworten gibt es bislang keine, warum diese Mannschaft so weit unter ihren ihr zugeschriebenen Möglichkeiten spielt. Am Ende blieb nur die Enttäuschung der mitgereisten Fans.

Frühes Tor, doch am Ende gab es nur einen Punkt Michael Kulm wechselte die Startelf im Vergleich zum Kölnspiel nur auf einer einzigen Position. Mike Wunderlich rückte für Silvio Pagano, der aufgrund seiner Leistung gegen den 1. FC Köln II nicht einmal auf der Auswechselbank Platz nehmen durfte, ins Mittelfeld. Turgul Aydin kehrte dagegen nicht wieder in die Aufstellung zurück, so dass Stefan Lorenz einmal mehr als rechter Verteidiger auflief. Auf Trierer Seite musste Mario Basler die gelbgesperrten Andy Rakic und Gustav Schulz ersetzen. Für die beiden starteten Marc Barton und Malick Traore.

Eben dieser Malick Traore hatte nach nur zwei Minuten die beste Trierer Chance in der ersten Halbzeit auf dem Fuß. Durch ein Zuspiel, das die komplette Essener Verteidigung aushebelte, tauchte er frei vor Robin Himmelmann auf. Er schob den Ball am Torwart, allerdings auch am Tor vorbei. Der erste Torschuss von Essener Seite folgte in der siebten Minute. Den Volleyschuss von Mike Wunderlich konnte Keeper Sebastian Dahm aber noch locker abfangen. Viel mehr Schwierigkeiten bereitete ihm dann Sascha Mölders in der 13. Minute. Er setzte sich gekonnt gegen zwei Verteidiger durch und hämmerte den Ball auf den Kasten. Mit einer Parade konnte Dahm den Schuss noch an die Latte lenken, der Ball prallte daraufhin wieder in den Strafraum, in dem Markus Kurth bereits lauerte. Der Stürmer köpfte den Ball in das verwaiste Tor und markierte damit seinen fünften Treffer in der laufenden Saison.

Spielunterbrechung Im Anschluss daran ergaben sich kaum noch zwingende Tormöglichkeiten. Essen verteidigte sehr gut, fand aber selten Mittel gefährlich vor dem Trierer Kasten aufzukreuzen. Die Gastgeber waren auffällig stark bei Standardsituationen in Strafraumnähe. Für einen Schockmoment sorgte ein Zusammenprall von Robin Himmelmann mit einem Trierer Angreifer. Der junge Torwart musste minutenlang behandelt werden, konnte aber schließlich weiterspielen. RWE ging mit der 1:0 Führung in die Halbzeit und das ging in Ordnung. Rot-Weiss dominierte das Spiel und ließ die Trierer nach den turbulenten Anfangsminuten nicht weiter zur Entfaltung kommen. Dennoch musste die Mannschaft mehr für die Offensive tun. Sascha Mölders konnte einem schon Leid tun, da er nicht nur der gefährlichste Angreifer war, sondern gleichzeitig die gefährlichsten Pässe in die Spitze spielte. Er wirkte allein gelassen auf dem Feld und konnte so seine Stärken überhaupt nicht zur Geltung bringen.

 Essen kam wenig bissig aus der Pause. Der Schuss von Markus Neumayr (55.) stellte keine wirkliche Herausforderung für den Torhüter der Trierer dar. Die Eintracht sorgte dann für den nächsten Höhepunkt. Robin Himmelmann verschätzte sich und so konnte Wilko Risser mit einem Heber das Leder ins leere Tor befördern und den Ausgleich erzielen. Die herbeieilenden Feldspieler konnten den Ball nicht mehr von der Linie kratzen.

DiskussionsbedarfIm Angriff nach dem Anstoss erreichte Sascha Mölders den Ball nach einem Abspielfehler der Abwehr und zog sofort aus 20 Metern ab. Er schoss nur wenige Zentimeter neben das Tor. War der Gegentreffer der Weckruf, der die Mannschaft aus ihrer Lethargie reißen sollte? Mitnichten! Die Ordnung brach nun vollends auseinander. Hätten die Trierer noch rigoroser auf den Führungstreffer gedrängt, wäre ein Heimsieg heute möglich gewesen. Das taten sie nicht und so endete das Spiel fortan sehr ereignisarm mit 1:1. Eine Viertelstunde vor Schluss musste das Spiel allerdings für fünf Minuten unterbrochen werden. Zwei Rasensprenger taten ihren Dienst während des Spiels. Als das Wasser abgestellt war und der Platzwart die Pfützen auf dem Geläuf entfernt hatte, konnte das Spiel fortgesetzt werden.

Die Fans aus Essen machten bereits in den letzten Minuten ihrem Ärger Luft. Stefan Lorenz, Sebastian Zinke und Robin Himmelmann stellten sich nach dem Spiel den wütenden Anhängern. Auch Thomas Strunz eilte kurz darauf hinzu. Sie alle sorgten dafür, dass die aufgebrachte Fanschar sich zunächst einmal beruhigte. Der Frieden wird allerdings nur von kurzer Dauer sein, denn am kommenden Freitag ist mit dem BV Cloppenburg das aktuelle Tabellenschlusslicht zu Gast. Dort muss die Mannschaft ihrer Favoritenstellung von Anfang an gerecht werden, ansonsten brennt an der Hafenstraße einmal mehr der Baum. Die Verantwortlichen werden bis dahin Antworten finden müssen, weshalb das Saisonziel vielleicht sogar deutlich verfehlt wird.

Jawattdenn-Spielerbewertung

Robin Himmelmann
  Himmelmann
[3]
Der Lange
  S. Lorenz
[3]
Michael Lorenz
M.Lorenz
[3]
Sebastian Zinke
Zinke
[3]

Dennis Bührer
Bührer
[3+]

 Stefan Kühne
Kühne
[3-] 
Neumayr
Neumayr
[4] 
Mike Wunderlich
Wunderlich
[4+] 
Robert Mainka
Mainka
[3-] 
Sascha Mölders
Mölders
[3-] 
 Markus Kurth
Kurth
[3]
 Michel Harrer
Harrer
[o.B.]
Haluk Türkeri
Türkeri
[o.B.]
 

   


Eintracht Trier

Dahm - Dingels, Lacroix, Cinar, Barton - C. Müller (46. Bradasch), Anfang, Ay - Senesie (90. Hartung) - Risser, Traore (84. Bauer) 


Rot-Weiss Essen

Himmelmann - S. Lorenz, M. Lorenz, Zinke, Bührer - Kühne, Neumayr (64. Harrer) - Kurth (89. Türkeri), Wunderlich, Mainka - Mölders

Tore

1:0 Kurth (13.), 1:1 Risser (58.)

Zuschauer

3.183

Schiedsrichter

Walz (Pfedelbach)
 

Gelbe Karten

Dingels - Neumayr, Kühne  


Spieler des Spiels 22 - Dennis Bührer