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Groundhopping

Leipziger Hoppingtour

Unser Fotografenkollege und Fotoblogger Marius war vorletzte Woche auf einer kleinen Leipzigtour. Er hat uns einen kleinen Erfahrungsbericht zugeschickt. Viel Spaß beim Lesen.

Bericht

Freitagsabends konnte noch der Sieg von unserem geliebten RWE im Bundesliga-Stadion von Borussia Mönchengladbach bejubelt werden. Nach der Bearbeitung der Bilder vom Auswärtssieg ging es dann auch gegen 01:00 Uhr ins Bett. Die Nacht endete bereits frühzeitig mit Wecker klingeln um 05:50 Uhr, sodass unsere vierköpfige Autobesatzung pünktlich um 06:30 Uhr nach Leipzig aufbrechen konnte. 

Die Hinfahrt verlief, bis auf zwei Vorkommnisse, weitestgehend entspannt. Das erste Vorkommnis war ein Stein auf der Autobahn bei Kassel, der einen Steinschlag in der Windschutzscheibe verursachte. Um den Schaden zu begutachten und dem Rest der Reisebesatzung eine heißersehnte Raucherpause zu ermöglichen, wurde ein paar Kilometer entfernter Rastplatz angesteuert. Nach Begutachtung des Schadens, ließ der nächste Schreck allerdings nicht lange auf sich warten. Mein Handybildschirm war trotz Vibrationsfeedbacks nicht mehr zu bedienen. Da die Tickets und der Impfnachweis ausschließlich in digitaler Form akzeptiert werden und bei RB Leipzig sogar eine extra Ticketapp im Einsatz ist, wäre ein Besuch der geplanten Spiele nicht mehr oder sehr schwer möglich gewesen. Entsprechend war die Stimmung auf dem Rest des Hinweges, denn diese war dann tiefer als im Keller. Trotz der technischen Probleme wurde weiter Kurs in Richtung Leipzig genommen. Die Technikgurus an Bord waren nun damit beschäftigt, Tutorials über Tastenkombinationen zu schauen, um besagtes Smartphone wieder in Gang zu bekommen. 

Kurz vor Leipzig kam es dann zum einzigen kürzeren Stau auf der gesamten Tour und tatsächlich auch zum Erfolg in Sachen Bildschirmproblem.

Das Smartphone tat wieder seine Dienste, nachdem es mit sämtlichen Tastenkombinationen malträtiert wurde. Alle Unterlagen waren nun zum Glück beisammen und so konnte den geplanten Partien nichts mehr im Wege stehen.

Angekommen in Leutzsch, wurde in einer Seitenstraße in der Nähe des Alfred-Kunze-Sportparks geparkt, sodass man nur wenige Gehminuten bis zum Eingang hatte. Nachdem das Stadiongelände betreten war, merkte man auch schon direkt den Charme eines Oldschool Stadions. Alte Sitzschalen, Sitze nah am Spielfeldrand. Gefällt! 

Das Spielgeschehen lässt sich, meiner Meinung nach, dann doch schnell beschreiben. Sechster gegen Zehnten (Chemie 10./Altglienicke 6. und mit unserem bekannten Phillip Zeiger als Kapitän auf dem Feld), eher eine körperliche Partie mit mehreren kleinen bis gröberes Fouls. Das Spielniveau war vergleichbar mit dem mittleren bis unteren Tabellenfeld der Regio West. Durch die vielen Fouls und, eventuell, auch Fehlentscheidungen, fiel die Linienrichterin in Ungnade der älteren Leute um uns herum. Es gab die ganze Spielzeit über immer wieder Leute des älteren Semesters, die am Zaun im feinsten Sächsisch mit fachkundigen Kommentaren wie „Raus du Radde“, „Nimm disch in Acht“ oder noch schlimmeren Kommentaren, durchaus zu unserer Belustigung, auf sich aufmerksam machten. Stimmungstechnisch überzeugten die Diabolos Leutzsch, Ultragruppierung von Chemie, zum Großteil mit melodischem Liedgut und ein paar Hüpfeinlagen. Endstand der Partie nach 90. Minuten war dann 0:1 für die Auswärtsmannschaft aus Altglienicke. 

Nach dem Spiel ging es dann wieder zurück zum Auto. In der Zwischenzeit konnte man sich darauf einigen, ein Diner in Stadionnähe anzusteuern. 

Wir hatten das Diner gerade erst betreten, da bekamen wir zu hören: „Unten könnt Ihr nicht sitzen, hinten wird gedreht.“ 

Im Nachhinein erfuhren wir dann beim Essen, dass der MDR mit „Bürger Lars Dietrich“ vor Ort war und irgendwelche Tanzaufnahmen abgedreht wurden. Nachdem man sich ausreichend gestärkt hatte, wurde dann der Weg Richtung RedBull Arena eingeschlagen. Dort erwartete uns die zweite Partie des heutigen Tages – das Samstagabend Spitzenspiel RB Leipzig gegen die Borussia aus Dortmund. Geparkt wurde in der Nähe einer Straßenbahnhaltestelle. Von dort aus ging es dann weiter mit der Straßenbahn zur Arena, da im Stadionumfeld wenige Parkmöglichkeiten sind und es an Spieltagen, laut Internet, immer im Parkchaos endet. 

Diesen Abend war die RedBull Arena, bedingt durch das Spitzenspiel, auch mal mit 43.000 Zuschauern ausverkauft. Sportlich lässt sich das Spiel schnell abarbeiten. Die Borussia aus Dortmund fand, bedingt durch die vielen verletzungsgeplagten Spieler, kaum ins Spiel (so viele Fehlpässe habe ich selten gesehen) und machte nach dem 1:0 Rückstand, für mich eher glücklich, den Ausgleich, verlor die Partie dann aber am Ende auch verdient mit 2:1. Nkunku von den Leipzigern bekamen sie das ganze Spiel über nicht in den Griff. 

Stimmungstechnisch war der mitgereiste BVB-Anhang enttäuschend. Das Spiel über war wenig bis gar nichts von Ihm zu vernehmen. 

Auffällig hingegen war tatsächlich das Leipziger Eventpublikum. Es überraschte mit einer doch hohen Mitmachquote bei Klatsch- und Hüpfeinlagen sowie Gesängen. 

Nach Abpfiff des Spiels machte sich unsere Reisegruppe dann auch wieder schnell auf den Weg in Richtung Straßenbahn, um wieder zum Auto zu kommen. Nach einem kurzen Stopp zum Tanken, bei dem sich auch mit reichlich Kaffee und Energy eingedeckt wurde, ging es dann um 21:30 Uhr wieder auf den Weg in Richtung Ruhrgebiet. 

Um 2:00 Uhr erreichten wir, diesmal glücklicherweise ohne irgendwelche Vorkommnisse, den schönen Ruhrpott und man war froh als es dann endlich in die Federn ging.

Grüße gehen raus,

Euer Marius vom Rossobianco Fotoblog

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